Vorab sei erwähnt: ich habe herzhaft gelacht. Oder eher ungläubig nachlesen müssen. Doch fangen wir mal von vorne für die Menschen an, die gar nicht wissen, worum es geht. SMS – das war früher der Dienst unserer Wahl, wenn wir nicht quatschen wollten. Wir texteten. Damit machten unsere Provider richtig Asche, SMS war immer eine gerne mitgenommene Einnahme.
Doch irgendwann brach es an – das Zeitalter, welches uns auch mobil zu Internet-Nutzern machte. Und so kamen sie alle aus ihren Löchern heraus: Messaging-Dienste, die uns den Austausch von Text, Foto und Co anbieten. In den meisten Fällen spottbillig bis kostenlos, da die bestehende Internet-Verbindung mit unserem Provider genutzt wird. WhatsApp, Skype und Co wurden irgendwann so populär, dass man die SMS eigent.ich schon künstlich beatmen musste. Ganz klar, die Kohle fehlt den Providern.
Was macht man also? Man setzt sich mit den Leidensgenossen an einen Tisch und bastelt sich was Nettes zurecht. Herausgekommen ist Joyn, ein Messenger für Text, Video und Dateien. Bei Teltarif hat man nun auf die Preislisten der Telekom hingewiesen.
Nach Sichtung des Textes kam es bei mir zu den eingangs erwähnten Emotionen. Ungläubiges Lachen. Kopfschütteln. Und nicht nur ich werde das haben, ihr sicherlich auch und vor allem die Entwickler aller Messenger, die via Datenprotokoll arbeiten. Ab dem 1.10 wird die Telekom Joyn anbieten.
Den Spaß kann man dann immerhin bis Ende März 2013 kostenlos nutzen, bevor der etwas undurchsichtige Tarifspaß losgeht. Hat man bei der Telekom den Tarif Special Call 100, dann werden 19 Cent fällig. Nicht im Monat. Pro Nachricht. Hängt man dieser Nachricht eine Datei an (möglich bis 15 MB), so werden gar 39 Cent fällig. Auch gibt es einen Videochat, dieser wird erst bei größeren Tarifen kostenlos. Übrigens: Verbindungen via Joyn werden nicht aufs Datenvolumen berechnet. Bei Interesse
lest bei Teltarif weiter.
Nein, liebe Telekom, Vodafone und O2, ich weiss nicht, wie ihr gegen Dienste wie WhatsApp, Skype und Co bestehen wollt. Normalerweise funktioniert das immer mit einem attraktiveren Client, mit Vorteilen und Co. Also all so Dinger, von denen ihr nichts in Joyn eingebaut habt. Macht das übergreifend, nehmt monatlich einen attraktiven Fixpreis – das wäre sexy! Ich bin auch jemand, der für gute Lösungen faire Preise zahlt. So, wie es jetzt gelöst ist, wird es nie und nimmer hinhauen – und ich frage mich, wie viele eurer Manager bei der Entscheidungsfindung zu den Preisen am Joyn(t) gezogen haben…