Im Verfahren gegen The Pirate Bay fiel mehr als einmal der Name des Suchgiganten Google. Dies lag primär daran, dass auch via Google die Suche nach Torrents möglich ist. Aber nicht nur das.
Mit der schlichten Sucheingabe filetype:torrent wird aus der wohl wichtigsten Suchmaschine sehr schnell ein gigantischer Torrent-Finder. Im wesentlichen also eine Funktion, die auch The Pirate Bay, Mininova oder OpenBitTorrent anbieten. Im Prozess gegen die schwedische Piratenbucht argumentierten die Rechteinhaber jedoch, dass es einen markanten Unterschied zwischen The Pirate Bay und Google geben würde. Letztere waren nämlich bereit, auf Aufforderung Suchergebnisse zu löschen, die zu urheberrechtlich geschützten Werken führen. Während The Pirate Bay nun langsam aber sicher am Horizont verschwindet, bleibt eine offene Frage. Wie geht es weiter? Mininova ist unter starkem Beschuss, OpenBitTorrent ist als Tracker sporadisch immer wieder unerreichbar.
Es wird ein großes Manko der BitTorrent-Technologie deutlich, welches lange Zeit nicht präsent war. Ein Tracker stellt einen elementaren Bestandteil dieser Technologie dar. Natürlich kann man auch DHT nutzen und viele werden vermutlich auf diese alternative Möglichkeit ausweichen. Selbstredend gibt es auch nach wie vor einige eher kleine Tracker, die weiterhin ihren Dienst verrichten und sich nach dem Ende der Piratenbucht eines großen Zulaufs erfreuen. Doch wer sich mit alledem nicht begnügen will, sollte sich einmal genauer mit dem Atrack BitTorrent-Tracker befassen.
Dieser ist dahingehend entwickelt worden, auf der Google App Engine zu funktionieren. Diese stellt Entwickler kostenlos eine öffentlich zugängliche Plattform zur Verfügung, auf welcher diverse Projekte gelagert werden können. Im Falle des
Atrack BitTorrent-Trackers bedeutet dies nichts anderes, als einen BitTorrent-Tracker über die Infrastruktur von Google laufen zu lassen. Somit kann praktisch jeder seinen eigenen BitTorrent-Tracker starten. Die Kosten für Hardware: Null. "Atrack hat sich außerdem zum Ziel gesetzt, eure Privatsphäre zu respektieren: Atrack sammelt keine Informationen über euch, abgesehen von denen, die für das Tracking benötigt werden. Darüber hinaus erzeugen wir keine Statistiken und nichts wird irgendwo permanent gespeichert, nicht einmal Hash-Summen und IP-Adressen oder Ports", erklärt das Team hinter dem Tracker. Natürlich ist nicht gänzlich klar, wie Google gegen solche Tracker agieren wird. Dies wird sich erst zeigen müssen. Bis dahin kann jeder die Anwendung bei Googles App Engine installieren und anpassen, um seinen eigenen kleinen BitTorrent-Tracker zu starten. Die Software unterliegt dabei der Public Doman.
Quelle :
www.gulli.com