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Der Kampf um die Macht im Netz
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Thema: Der Kampf um die Macht im Netz (Gelesen 6348 mal)
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SiLæncer
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Whois-Datenschutz bleibt weiterhin ein Zankapfel
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Antwort #30 am:
24 August, 2007, 19:49 »
Keine Chancen auf eine baldige Schlichtung des seit Jahren anhaltenden Streits um einen datenschutzfreundlicheren Umgang mit Whois-Daten sieht der Vertreter der Internet-Nutzer Milton Mueller. Dies verdeutlicht der an der Universität Syracuse im US-Bundesstaat lehrende Professor, zugleich Mitglied im Internet Governance Project (IGP), in seinem jüngsten IGP-Blog-Eintrag über die Patt-Situation bei der Durchsetzung widersprüchlicher Interessen.
Darin wiederholt er seinen auf der ICANN-Tagung im März erhobenen Vorwurf, dass Vertreter von Markenrechteinhabern sowie Firmen, die letztlich vom Handel mit Whois-Daten lebten, verhindern wollen, dass ein effizient strukturierter Operational Point of Contact (OPoC) geschaffen wird, der gleichermaßen den Datenschutz gewährleistet und Interessen von Wirtschaftsunternehmen Rechnung trägt.
Die Idee, einen OPoC zu schaffen, gehe auf die Registrare zurück. Danach würden alle Whois-Daten in ihrem jetzigen Umfang verfügbar bleiben, zum Beispiel der bürgerliche Name und das Wohnsitzland des Domain-Inhabers. Lediglich seine Straßenanschrift wäre vor allgemeinem Zugriff geschützt worden, und der OPoC hätte eine Kontaktstelle – ähnlich der derzeit aufgeführten technisch-administrativen Ansprechpartner für die Website – herausgegeben.
Auf der jüngsten Telefonkonferenz der für die Entwicklung von Whois-Konzepten zuständigen ICANN-Arbeitsgruppe hätten die Lobbyisten der Markenrechteinhaber und Datenhändler jedoch den Versuch unternommen, den OPoC zu einer eigenständigen Institution aufzublähen, die das Recht erhalten hätte, Domains vom Netz zu nehmen. Zugleich hätte diese Konstruktion Datenschutzinteressen von Domain-Inhabern, die mit ihrer Website keinerlei wirtschaftliche Absichten verfolgten, zurückgeschnitten, aber kommerziell an Whois-Daten Interessierten Hintertüren zum Sammeln persönlicher Daten eröffnet. In den Augen von IGP-Repräsentant Mueller würde mit einem OPoC in dieser Form ein "Frankenstein-Monster" geschaffen, das überdies nicht das Geld wert sei, das es verschlingen würde.
Dem Vorsitzenden der ICANN-Arbeitsgruppe, Philip Shepherd, den Mueller als Repräsentanten einer europäischen Lobby-Organisation identifiziert, wirft der Professor vor, das Prinzip einer konsensualen Entscheidungsfindung in der Arbeitsgruppe zugunsten des Mehrheitsprinzips aufgegeben zu haben. Der darauf fußende Bericht der Arbeitsgruppe habe jedoch keine Chance, in der Generic Names Supporting Organisation (GNSO) die notwendige Zweidrittel-Mehrheit zu erlangen. Die GNSO entscheidet letztlich über Änderungen im Umgang mit Whois-Daten. Ausgangspunkt für ein kompromissfähiges Whois-Konzept wäre es Mueller zufolge, zwischen juristischen und natürlichen Personen zu unterscheiden, in welchem Grad Whois-Daten öffentlich zugänglich sind.
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US-Justizministerium stellt sich gegen die Netzneutralität
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Antwort #31 am:
07 September, 2007, 12:54 »
Die US-Regierung hat keine Einwände gegen die Pläne von Breitbandanbietern, den Ausbau ihrer Netze mit einer Art Maut für eine besonders schnelle und zugesicherte Übertragung von Inhalten oder Applikationen zu finanzieren. Andernfalls "könnte die ganze Bürde der Implementierung teurer Netzwerkerweiterungen und Verbesserungen auf die Verbraucher abgewälzt werden", sorgt sich das US-Justizministerium in einer Eingabe an die Federal Communications Commission (FCC). Die US-Regulierungsbehörde führt zur Zeit eine Umfrage zur künftigen Regulierung von Breitbandnetzen durch, in dessen Rahmen sich bereits viele Bürger, Unternehmen und Lobbyverbände für eine gesetzliche Festschreibung des offenen Prinzips des Internets ausgesprochen haben.
Das Justizministerium warnt dagegen vor staatlichen Vorgaben zur Einhaltung der sogenannten Netzneutralität. Sollten die Breitbandanbieter keine höheren Preise für eine höhere Servicequalität verlangen dürfen, könnten sie ihre Investitionen in den Netzausbau nicht refinanzieren, heißt es bei dem US-Ministerium. Regulierer sollten keine Auflagen erlassen, welche die Wahlmöglichkeiten der Verbraucher oder die Geldflüsse in Breitbandinfrastrukturen begrenzen könnten. Zur Begründung verweist das Ministerium darauf, dass auch bei der Brief- und Paketzustellung unterschiedlich schnelle Beförderungswege bestellt werden könnten. Die verschiedenen Service-Angebote seien dabei eine angemessene Antwort auf die Bedürfnisse des Marktes und würden die Auswahl an Dienstleistungen für die Konsumenten vergrößern.
Das Justizressort geht letztlich konform mit der Ansicht der US-Kartellbehörde FTC (Federal Trade Commission), dass der Wettbewerb unter den Anbietern selbst für die Aufrechterhaltung eines offenen Internets sorge. Die FCC sollte "äußerst skeptisch gegenüber Forderungen sein, die spezielle marktwirtschaftliche Regulierung des Internet im Rahmen eines freien, offenen und durch die Kartellgesetze kontrollierten Wettbewerb aufzugeben", schreibt das Ministerium. Es werde seinerseits im Gegenzug den Breitbandmarkt weiter kontrollieren und bei Wettbewerbsverzerrungen notfalls eingreifen.
Die US-Bürgerrechtsorganisation Public Knowledge hat die Stellungnahme der Bush-Regierung umgehend scharf kritisiert. Das Ministerium habe anscheinend vergessen, dass die beschworenen Marktkräfte beim Verbraucherschutz weitgehend versagen würden und die Nutzer nach wie vor wenig Wahlmöglichkeiten bei ihren Breitbandzugängen hätten. Eine belastbare Kartellrechtsanalyse hätte auch das Marktversagen im Breitbandsektor erkannt und für Regelungen analog zum zweijährigen Verbot der Einführung einer "Breitbandmaut" im Rahmen der Übernahme von BellSouth durch den US-Kommunikationsriesen AT&T geführt.
Angesichts der Untätigkeit der Demokraten im US-Kongress rund um vielfach angekündigte Gesetzesbestrebungen zur Absicherung des offenen Prinzips des Internets hat der US-Branchendienst CNet die Netzneutralität inzwischen gar für "tot" erklärt. Nicht nur in Washington finde demnach eine entsprechende Regulierung kaum noch Befürworter, auch die Phalanx der Kritiker in Unternehmen und in der Zivilgesellschaft bröckele.
Generell fürchten Verfechter einer Festschreibung des Prinzips des offenen Internet wie Amazon.com, eBay, Google, Microsoft oder Yahoo, dass Telekommunikationskonzerne und TV-Kabelanbieter das Internet in teure, mit Mautstationen abgesperrte Luxusbahnen einerseits und holprige Feldwege andererseits aufteilen wollen. Großen US-Breitbandanbietern und einigen europäischen Carriern wie der Deutschen Telekom geht es dagegen darum, für den Aufbau ihrer Hochgeschwindigkeitsnetze Inhalteanbieter für die zugesicherte oder besonders rasche Übertragung von Daten zur Kasse zu bitten. Sie wollen Möglichkeiten zur unterschiedlichen Behandlung des Datenverkehrs in ihren Backbones erhalten, abhängig etwa von Quelle, Dienst und Bandbreitenverbrauch. So könnten sie den Datenverkehr von besser zahlenden Kunden bevorzugt behandeln oder VoIP-Anbieter, die ihrem Festnetzgeschäft Konkurrenz machen, benachteiligen.
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US-Botschafter gegen Veränderungen an US-Aufsicht über die DNS-Rootzone
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Antwort #32 am:
16 November, 2007, 17:17 »
Keine Notwendigkeit zur Veränderung der Aufsicht der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) und der zentralen DNS-Rootzone sieht US-Botschafter David Gross, Koordinator des US-Außenministeriums für internationale Kommunikations- und Informationspolitik. Gross sagte am Rande des zweiten Internet Governance Forums (IGF) in Rio de Janeiro im Gespräch mit heise online: "Auf absehbare Zeit sehe ich keinen Bedarf für eine Änderung." Damit reagierte der US-Botschafter auch auf die kritischen Nachfragen und die zuletzt von Russland erhobene Forderung, der UN-Generalsekretär solle eine neue Arbeitsgruppe einsetzen, die an der Übergabe der Netzverwaltung in die Hände der internationalen Gemeinschaft arbeiten soll. Vom IGF-Prozess erhofft man sich keine Veränderungen in dieser Hinsicht; das gerade zu Ende gegangene IGF der UN war selbst aus einem heftigen Konflikt über die Internationalisierung der Internet-Verwaltung beim UN-Weltgipfel der Informationsgesellschaft entstanden.
Gross sagte, die USA und viele andere Länder seien sehr zufrieden mit der vom Privatsektor organisierten Netzwerwaltung, die Innovationen und Veränderungen am besten unterstützen könne. Gleichzeitig seien Stabilität und Verlässlichkeit der Systeme abzusichern. "Es ist anerkannt, dass es eine besondere historische Rolle der USA gibt, Stabilität und Verlässlichkeit des Systems zu garantieren, oder sagen wir, unser Möglichstes zu tun, um dies zu gewährleisten. Die meisten Beobachter haben auch anerkannt, dass von den Alternativen keine zufriedenstellend ist." Gross räumte ein, dass dabei durchaus ein Unterschied zu machen sei zwischen der Aufsicht über die DNS-Rootzone, die von der Internet Assigned Numbers Authority (IANA) überwacht wird, und der Aufsicht über die ICANN selbst. Obwohl die IANA in der ICANN aufgegangen ist, hat die US-Regierung auch zwei verschieden lang laufende Verträge.
Während Gross mit Blick auf die ICANN-Aufsicht der nächsten Regierung nicht vorgreifen wolle, die noch vor dem Auslaufen des Joint Project Agreement (JPA) mit ICANN ins Amt komme, sieht Gross bei der IANA keinen Spielraum. Die Beendigung des ICANN-Vertrags bei gleichzeitiger Beibehaltung der IANA-Aufsicht ist mindestens nach Ansicht von Gross durchaus denkbar. Allerdings würde das auch bedeuten, dass ICANN immerhin noch durch die Vergabe des IANA-Vertrags an die US-Verwaltung gebunden wäre. Gelassen reagierte Gross auf Nachfragen zu den US-Reaktionen auf die Forderungen aus Brasilien, Russland und China, das ICANN-System durch eine internationale Aufsicht zu ersetzen. "Für uns ist das das, was das IGF leisten soll. Der Dialog hier soll uneingeschränkt sein und die Leute sollen sagen, was sie denken. Wir haben überhaupt kein Problem damit." Vorsicht gebot Gross lediglich bei Versuchen, das IGF zu etwas anderem als einem Dialogforum zu machen.
Er selbst sei von der Breite des Programmangebots und der großen Teilnehmerzahl des IGF beeindruckt gewesen, betonte der US-Diplomat. Verwundert habe ihn allerdings die starke Gewichtung des Themas "geistiges Eigentum". Zwar sei dies ein wichiges Thema, aber es gebe andere Foren wie die World Intellectual Property Organisation (WIPO) dafür. Ansichten, die rigide Rechtesysteme als ein Problem des Zugangs betrachten und kritisieren, stellte Gross die US-Position entgegen, dass Entwicklungsländer insbesondere für gute Wettbewerbsmöglichkeiten sorgen sollten.
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Erster Vertrag über DNS-Root-Server
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Antwort #33 am:
05 Januar, 2008, 18:39 »
Die dreizehn Root-Server sind das Herzstück des DNS: Wenn ein anderer DNS-Server zum Beispiel die zum Namen
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gehörige IP-Adresse nicht in seinem Cache findet, beginnt die Abfrage bei den Root-Servern. Nur sie teilen authoritiativ mit, welcher untergeordnete Server für die Toplevel-Domain (im Beispiel .de) zuständig ist. Der abfragende Server kann sich so mit weiteren Abfragen zu einer gültigen Anwort durchhangeln. Derzeit beantworten die Root-Server insgesamt 100 000 Anfragen pro Sekunde.
Obwohl schon 1983 Root-Nameserver in Betrieb waren, fehlte bis gestern eine vertragliche Grundlage für ihren Betrieb. Nun hat als erster der Betreiber des F-Servers, das Internet Systems Consortium von Internet-Pionier Paul Vixie, einen Vertrag mit der ICANN geschlossen, der die gegenseitigen Rechte und Pflichten regelt. Die ICANN hofft, das er als Vorlage für Verträge mit den anderen zwölf Institutionen dient.
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ICANN 3.0 wieder mit Nutzerdirektoren?
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Antwort #34 am:
01 März, 2009, 18:18 »
Vor sieben Jahren schaffte die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) die Beteiligung von Nutzern in ihrem obersten Aufsichtsgremium, dem Vorstand, ab. Zu ihrem 34.Treffen hat die privaten Verwalterin des Domain Name System (DNS) nun etwa 90 Konsumenten- und Bürgerrechtsorganisationen aus aller Welt nach Mexico City eingeladen. Sie sollen beim ersten Gipfeltreffen der Nutzer (summit At-Large User Summit) Vorschläge für die künftige Beteiligung von Nutzerorganisationen erarbeiten. Ein Vorschlag knüpft an die früheren Mitbestimmungsrechte an: ICANN 3.0 soll wieder zwei eigene Mitglieder im Vorstand haben. Aktuell haben Registries, Registrare und Vertreter der IP-Adressregistries volle Stimmrechte bei der Entscheidung über neue Top Level Domains, Vertragsbestimmungen und Sanktionen gegen die vertraglich mit ICANN verbundenen DNS-Marktteilnehmer. Acht weitere stimmberechtigte Sitze vergibt ein ICANN-Nominierungskomitee.
Wolfgang Kleinwächter von der Universität Aarhus, Leiter einer von fünf Arbeitsgruppen des Nutzergipfels, rechnet fest damit, dass der Gipfel im Laufe der kommenden Woche die Forderung nach den Direktorensitzen und mehr Transparenz beschließt. Eine weitere Änderung, die die Nutzer anstrebten, sei eine Verpflichtung für den Vorstand, Entscheidungen in Sachfragen zu begründen, wenn dazu eingereichte Empfehlungen der Nutzer nicht berücksichtigt werden. Eine solche Rechenschaftspflicht gibt es bislang nur gegenüber den Regierungen, unter denen ebenfalls manche darüber murren, dass sie nur "beratend" tätig sein sollen.
ICANN-Vorstands und At-large-Gremium sind derzeit Gegenstand einer der üblichen ICANN-Evaluierungen, an der so genannten Generic Domain Name Supporting Organisation (GNSO) wird schon kräftig herum reformiert. Viele Interessengruppen nutzen dies, um Ansprüche auf bessere Mitspracherechte zu stellen. "ICANN ist ohne At-Large nichts anderes als eine weitere internationale Industrievertretung", sagt Lutz Donnerhacke, der den Verein FITUG beim Nutzergipfel vertritt.
Donnerhacke ist überzeugt: "Ohne den Bezug zum Endnutzer des Internets verliert ICANN die Berechtigung, für das 'Internet' zu sprechen." Der Gipfel stelle eine Möglichkeit dar, nachzuweisen, dass das komplizierte At-large-Konstrukt die richtige Art der Nutzerbeteiligung ist. Natürlich gebe es strukturell durchaus Raum für Verbesserungen, meint der ICANN-Neuling. Die mühevoll aus dem Boden gestampften regionalen At-large-Strukturen (RALO) – Dachorganisationen für die Verbände in einer der fünf Regionen – seien möglicherweise verzichtbar. Flachere Hierarchien und eine "kleinere" Rolle für die RALOs zugunsten der regionalen Verbände und Vereine und des zentralen At-large Advisory Committee (ALAC) seien wohl sinnvoll, meint auch Izumi Aizu, einer der alten Hasen der Nutzermitbestimmung bei ICANN.
Wichtigste Aufgabe für den Nutzergipfel und die Nutzervertreter in der ICANN seien "produktive Vorschläge" zur Arbeit der ICANN, sagte Donnerhacke, der sich als einer der Leiter der Gipfel-Arbeitsgruppe zur DNS Sicherheit engagiert. Wolf Ludwig von der Schweizer Organisation communica-ch sagte: "Ich sehe den Summit auch als Test, ob aus der Nutzerschaft herangetragene Themen wie Privacy und Konsumentenschutz auf ICANN-Agenden tatsächlich Platz haben und nicht nur Alibi-Übungen bleiben." Im Laufe des ICANN-Treffens, das am morgigen Montag beginnt, geht es in Fragen der neuen Top Level Domains, beim Dauerstreit "Datenschutz und Whois" sowie bei DNS-Sicherheit und DNS-Gaunereien wie Fast-Flux zur Sache.
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Nutzer-Vertreter fordern mehr Einfluss auf die Netzverwaltung
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Antwort #35 am:
06 März, 2009, 18:47 »
Vertreter der Internetnutzer sollen mehr Einfluss auf die Entscheidungen der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) und zwei Direktorenposten im Vorstand der privaten Netzverwaltung bekommen. Das fordern in ihrer Abschlussdeklaration (PDF-Datei) die Teilnehmer des ersten Gipfeltreffens der Nutzer am Rande der 34. ICANN-Konferenz, die am heutigen Freitag in Mexico City zu Ende geht.
Die Kosten für die Nutzervertreter im At-Large Advisory Committee (ALAC) sollen im ICANN-Budget eingestellt werden, heißt es darüber hinaus in den Empfehlungen. Die regionalen Räte der Nutzerschaft (in Europa EURALO) sollen bei ihrer Arbeit und einem jährlichen Treffen ebenfalls finanziell von ICANN unterstützt werden. Erstmals hatten sich in Mexico City auch die verschiedenen Mitgliedsorganisationen (ALS) der fünf RALOs getroffen. Für den ersten internationalen Nutzergipfel hat ICANN eine halbe Million US-Dollar ausgegeben.
Vorschläge machen die Nutzervertreter nicht nur zu Mitspracherechten generell, sondern auch zur Rolle der User in ICANN-Gremien wie der von Registries, Registraren und Unternehmen dominierten Generic Name Supporting Organisation (GNSO). Die GNSO wird gerade runderneuert und es gibt verschiedene Anforderungen für die Aufnahme neuer Interessengruppen. Individuelle Internetnutzer, Städtedomains und Sicherheitsexperten wollen jeweils einen eigenen Platz. Der ALAC-Gipfel begrüßte die GNSO-ALAC Zusammenarbeit an einer "'Bill of Rights' für die Inhaber von Domains".
Zahlreiche Vorschläge machten die ALAC-Organisationen schließlich zur Einführung neuer Adresszonen (TLDs) und zur Sicherheit. Barrieren für TLD-Bewerbungen nicht-kommerziell arbeitender Organisationen oder aus Entwicklungsländern dürfe es nicht geben. Aus Sicht der Nutzervertreter macht die Zulassung verschiedener Klassen von Bewerbungen Sinn, die finanziell unterschiedlich behandelt werden. Zudem würden Städte-TLDs oder neue nicht-englische TLDs weniger Kontroversen mit sich bringen, unterstrich der französische Regierungsvertreter. Generische Domains von .web bis .music oder .news könnten dagegen heiß umkämpft sein und die ganze Einführung weiter verzögern.
Eine Studie zu den ökonomischen Effekten der Neueinführung, von der US-Regierung gefordert und von ICANN kurzfristig noch während des Treffens in Mexico City vorgelegt, erklärt die Einführung neuer TLDs rundweg für positiv für den Wettbewerb. Allerdings kamen die beiden als "vorläufig" bezeichneten Dokumente wegen ihrer recht kursorischen Betrachtung bereits sehr unter Beschuss.
Während die Nutzervertreter sich bei ihrem Abschlusstreffen trotz einiger organisatorischer Mängel zufrieden mit ihrem ersten Gipfel zeigten, gab es außerhalb auch ein bisschen Unbehagen. ICANNs Mandat dürfe nicht überspannt werden, sagte ein Beobachter des Gipfels. Wenn ICANN die Registrare zur Verhinderung von missbräuchlichem Verhalten bei der Domainregistrierung auffordere, werde ICANN mehr Kontrolle zugeschanzt.
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EU-Kommissarin Reding will ICANN privatisieren
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Antwort #36 am:
04 Mai, 2009, 19:44 »
Reding will Neuanfang nach Ablauf des Abkommens der ICANN mit der US-Regierung
Am 30. September 2009 läuft das Abkommen zwischen der US-Regierung und der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) aus. EU-Kommissarin Viviane Reding hat US-Präsident Barack Obama aufgefordert, die Privatisierung der Internetverwaltung fortzusetzen.
Viviane Reding, EU-Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien, hat US-Präsident Barack Obama aufgefordert, die Privatisierung der Internetverwaltung, die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN), fortzuführen. Sie forderte zudem die uneingeschränkte Rechenschaftspflicht der Internetverwaltung.
Derzeit nutzten 1,5 Milliarden Menschen auf der ganzen Welt das Internet, sagte Reding in ihrer wöchentlichen Videobotschaft. Das Internet ermögliche ihnen weltweite Kommunikation und Zugang zu wichtigen Informationen. Verwaltet werde das Netz von der ICANN, einem privaten, nicht kommerziellen Unternehmen, über das einzig dem US-Handelsministerium die Aufsicht habe. Das will Reding ändern.
Geregelt ist die Tätigkeit der ICANN durch ein Abkommen mit der US-Regierung, das am 30. September 2009 ausläuft. Nach Redings Vorstellung soll die ICANN ab 1. Oktober eine neue Organisationsform erhalten. Sie solle vollständig privatisiert und unabhängig werden. Daneben möchte Reding "ein multilaterales Forum, das Regierungen die Möglichkeit bietet, über allgemeine Fragen der Internet-Governance zu diskutieren", einrichten. Dem sollen 12 Mitglieder angehören. Nordamerika, Südamerika, Europa und Afrika sollen je zwei Vertretern entsenden, Asien und Australien sollen zusammen mit drei Delegierten vertreten sein. Hinzu kommt der ICANN-Vorsitzende als Mitglied ohne Stimmrecht. Die G-12 solle mindestens zwei Mal im Jahr zusammenkommen und "der ICANN bei Bedarf mehrheitlich angenommene Empfehlungen geben".
Die Clinton-Regierung habe mit der der ICANN-Privatisierung angefangen, sagte Reding. Nachdem die Bush-Regierung in den vergangenen acht Jahren wenig in dieser Richtung getan habe, hoffe sie, "dass Präsident Obama den Mut, die Klugheit und den nötigen Respekt für den globalen Charakter des Internet hat, um im September den Weg für eine neue Art der Internet-Governance frei zu machen und damit mehr Rechenschaftspflicht, mehr Transparenz, mehr Demokratie und eine stärkere multilaterale Ausrichtung zu ermöglichen". Es sei an der Zeit, zu handeln und Europa sei bereit, den US-Präsidenten dabei zu unterstützen.
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Weiter Streit um US-Aufsicht über die Internet-Verwaltung
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Antwort #37 am:
09 Juni, 2009, 18:33 »
Die mögliche Verlängerung des Vertrages zwischen der US-Regierung und der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) sorgt erneut für Diskussionen über Alternativen zur Einheits-Rootzone im Domain Name System (DNS). In der vergangenen Nacht endete die Konsultation des US-Handelsministeriums zur Zukunft der ICANN, deren Vertrag mit der US-Regierung Ende September ausläuft. Während ICANN die US-Regierung beschwört, das Modell der privaten Selbstverwaltung endlich abschließend anzuerkennen, pochten US-amerikanische Politiker und Wirtschaftsvertreter bei einer Anhörung im US-Kongress in der vergangenen Woche dafür, die US-Aufsicht nicht aufzugeben.
Jede noch so kurzfristige Verlängerung des Joint Project Agreement (JPA) – so der offizielle Titel des Vertrags – werde andere Regierungen veranlassen, nach Alternativen Ausschau zu halten, warnte der scheidende ICANN-Chef Paul Twomey. In der einer schriftlichen Stellungnahme unterstreicht ICANN nochmals die Gefahr einer Erosion des Vertrauens in das Modell der Internet-Verwaltung. ICANN wolle auch keineswegs "unabhängig werden", heißt es da. Die US-Regierung werde vielmehr weiterhin durch den Vertrag über den Betrieb der Internet Assigned Numbers Authority (IANA) ihre Aufsichtsrolle wahrnehmen können. In IANA sind die technischen Kernaufgaben der DNS-Verwaltung verankert, allen voran der Betrieb der Rootzone. "Wenn das JPA ausläuft, ändert sich gar nichts", versuchte Twomey den kritischen US-Politikern das Szenario schmackhaft zu machen.
Die hielten bei der Anhörung allerdings kräftig dagegen und erklärten die ICANN-Aufsicht zu einer Angelegenheit der nationalen Sicherheit, mindestens aber US-amerikanischer Wirtschaftsinteressen. Republikaner und Demokraten im Unterausschuss für Kommunikationstechnologie bestätigten sich gegenseitig darin, dass die "USA das Internet geschaffen" haben, die Aufgabe der Aufsichtsrolle käme nicht in Frage. Die Abgeordneten sprachen sich dafür aus, das JPA zu verlängern. Sie könnten ihre Auffassung mittels eines Gesetzes durchsetzen, das das Handelsministerium zur Verlängerung des Vertrags verpflichtet. Anfang April wurde im Senat bereits ein Entwurf für ein Cybersecurity-Gesetz vorgelegt, das der US-Regierung weitgehenden Einfluss über das DNS einräumen will.
Experten außerhalb den USA warnten angesichts der Entwicklung lautstark vor einem Zerfall der Rootzone. Wolfgang Kleinwächter, Experte für Netzverwaltung, schrieb ans Handelsministerium, die Verlängerung der Aufsicht berge die Gefahr alternativer Namens- und Nummerierungssysteme. Andere Interessengruppen bereiten eher still den möglichen Aufstand vor. Eine französische Initiative wirbt seit einiger Zeit für "konkurrierende Arrangements für Dienste im Namensraum". Andere Initiativen, die sich auf die Zulassung neuer TLDs vorbereiten, denken ebenfalls sehr konkret darüber nach, ihre Zonen testweise über eigene Server und Partner-Provider rooten zu lassen. Auch gegenüber der Einführung neuer TLDs hatten sich die US-Politiker äußerst skeptisch gezeigt. Diese brächten vor allem mehr Möglichkeiten, Nutzer zu betrügen, musste sich Twomey sagen und gleich noch fragen lassen, wie er seine 800.000 australischen Dollar Gehalt verdiene.
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Ex-Chef des US National Cybersecurity Center ist künftiger ICANN-CEO
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Antwort #38 am:
13 Juni, 2009, 16:51 »
Bei der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN), der internationalen Koordinations-Organisation, die häufig als "Weltregierung des Internet" bezeichnet wird, soll künftig der US-Amerikaner Rod Beckström auf dem Stuhl des CEO sitzen. Der Absolvent der Harvard University, Inhaber eines Bachelor- und eines MBA-Grades, wurde zunächst durch seinen organisationstheoretischen Bestseller "The Starfish and the Spider" (deutsche Fassung: "Der Seestern und die Spinne – Die beständige Stärke einer kopflosen Organisation") bekannt und machte während der vergangenen Monate dadurch von sich reden, dass er von März 2008 bis März 2009 das National Cybersecurity Center beim US-amerikanischen Heimatschutzministerium leitete.
Mitte der Woche hatte das Internet Governance Project auf "Gerüchte" zur möglichen Wahl Beckströms hingewiesen. Aus sicherer Quelle erhielt heise online nun die Bestätigung, dass der Ex-DHS-Offizielle vom ICANN-Vorstand als Nachfolger des Australiers Paul Twomey vorgesehen wurde.
Anfang März dieses Jahres hatte Beckström seinen Posten als NCSC-Chef nach nur knapp einem Jahr Amtszeit unter Protest aufgegeben. Der umtriebige Unternehmer kritisierte die mangelnde Kooperationsbereitschaft der National Security Agency (NSA). Als NCSC-Direktor war Beckström direkt dem Heimatschutzminister unterstellt, allerdings auch gehalten, mit dem Generalstaatsanwalt, dem National Security Council, dem Verteidigungsminister und dem Director of National Intelligence (DNI) zusammenzuarbeiten. Auch für den DNI hatte Beckström vor seinem Amtsantritt beim DHS als Berater gearbeitet. Aus diesen Tätigkeiten habe er die Erfahrung über die Arbeit der nicht selten miteinander konkurrierenden Behörden im Bereich Cybersecurity mitgebracht, schreibt Beckstrom auf seiner eigenen Webseite.
Vor der Übernahme der Ämter hatte Beckstrom mehrere Startup-Unternehmen im IT-Bereich gegründet oder mitgegründet, darunter CATS Software. Mit dem Verkauf von Mergent Systems für 200 Millionen Dollar verschaffte er sich finanziellen Spielraum; darüber hinaus engagierte er sich im Non-Profit-Bereich, etwa als Vorstandsmitglied beim "Environmental Defense Fund".
Die US-Politik dürfte die Wahl des ICANN begrüßen: Als "Home grown Leader", der bei Behörden, Organisationen und Regierungsvertretern bekannt ist, bringt Beckström gute Voraussetzungen für eine gedeihliche Zusammenarbeit mit. In der ersten Juniwoche hatten US-Abgeordnete den scheidenden ICANN-CEO Twomey noch hart kritisiert, weil er Australien als seinen Wohnsitz angegeben hatte. Von außerhalb der USA dürfte nach Beckströms Wahl allerdings notgedrungenermaßen die Frage laut werden, ob die ICANN damit wieder ein Stück näher an die US-Administration heranrückt. Vielleicht erweist sich die Entscheidung aber auch als kluger Schachzug, um den ICANN-Kritikern in der US-Politik den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Darauf, wie Beckström als ehemals oberster Netzsicherheitschef im DHS die Frage nach der US-Verantwortung für die Rootzone beurteilt, darf man sicherlich gespannt sein. Das Auslaufen und die mögliche Neufassung des Vertrags zwischen der ICANN und der US-Administration sowie die Einführung neuer Top Level Domains sind die größten Brocken, die auf den neuen Chef der Organisation warten.
Eine erste Gelegenheit, Beckström der ICANN-Gemeinde vorzustellen, dürfte das ICANN-Treffen in der kommenden Woche in Sidney/Australien bieten. Paul Twomey wird dort, wenn die Verträge zwischen ICANN und Beckström unter Dach und Fach sind, seinen Abschied als ICANN-Chef auf heimatlichem Boden geben. Twomey soll noch für eine gewisse Übergangszeit als Berater bei ICANN bleiben.
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EU will mehr Einfluss bei Internetverwaltung
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Antwort #39 am:
19 Juni, 2009, 17:54 »
Die EU-Kommission hat sich in einer Mitteilung an EU-Parlament und Ministerrat für mehr Tranparenz und Unabhängigkeit der Internetverwaltung ausgesprochen, aber auch für mehr politische Kontrolle. Angesichts der Bedeutung des globalen Netzes als "kritische Ressource" für das alltägliche Leben und die Wirtschaft in der Europäischen Union habe die Internetverwaltung "zentrale politische Priorität", heißt es in dem am Donnerstag in Brüssel veröffentlichten Papier (PDF-Datei). Von den weltweit rund 1,5 Milliarden Internetnutzern seien rund 300 Millionen in den 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union.
Die Kommission will Aufbau und Betrieb der Netzinfrastruktur weiter in den Händen der Privatwirtschaft lassen, fordert aber mehr Transparenz und politische Kontrolle der Internetverwaltung. Die wird bisher von der US-Organisation Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) übernommen, die nur der US-Regierung rechenschaftspflichtig ist. ICANN agiert auf Basis einer Betriebsvereinbarung mit dem US-Handelsministerium, die im September ausläuft. Die EU-Kommission sieht hier eine Chance, die ICANN auf eine neue rechtliche Grundlage zu stellen.
Dabei solle ein künftiges Regelwerk für die Internetverwaltung "die Schlüsselrolle widerspiegeln, die das globale Netz mittlerweile für alle Länder spielt", heißt es aus Brüssel. Da diese Rolle immer gewichtiger werde, käme es für die Staaten "nicht in Betracht", sich "weiterhin im Hintergrund zu halten". Die Länder sollten allerdings nicht in den laufenden Betrieb hineinregieren, sich aber "mit politischen Grundsatzfragen befassen".
Die offene Struktur der Internetarchitektur müsse erhalten bleiben, heißt es in dem Kommissions-Papier. Das sollen multilaterale Prozesse garantieren, in welche die Regierungen aller Länder einbezogen werden. Brüssel bemängelt, dass im ICANN-Beratungsausschuss der Regierungen bisher noch nicht alle Staaten vertreten sind. Die Internetverwaltung selbst solle den Regierungen der Länder künftig Rechenschaft über ihre Tätigkeit ablegen müssen.
Mit dem Papier will die Kommission nun den internationalen Dialog über die künftige zwischenstaatliche Zusammenarbeit bei der Internetverwaltung anregen. Dabei geht vor allem an die Adresse der USA die Forderung, die ICANN in die Unabhängigkeit zu entlassen. "Ich rufe die Vereinigten Staaten auf, mit der Europäischen Union zusammenzuarbeiten, um dieses Ziel zu erreichen", bekräftigte Medienkommissarin Viviane Reding am Donnerstag in Brüssel.
Reding hatte sich ursprünglich für eine weitestgehende Unabhängigkeit der Internetverwaltung ausgesprochen. Die EU-Kommisarin für Informationsgesellschaft und Medien hatte einen Zwölfer-Regierungsrat vorgeschlagen, der sich zu Fragen der Internet-Governance austauschen und der ICANN "Empfehlungen" geben sollte. Das war bei Regierungsvertretern auf wenig Gegenliebe gestoßen. Die fürchteten dabei offenbar nicht nur diplomatische Verstimmungen im Verhältnis zu den USA, sondern auch Einflussverlust. Im April hatte sich Deutschland für mehr Einfluss der Regierungen eingesetzt.
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ICANN-Sicherheitsexperten kritisieren das Umleiten von DNS-Anfragen
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Antwort #40 am:
22 Juni, 2009, 16:34 »
Der Sicherheitsausschuss der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) warnt vor der sich häufenden Praxis, Anfragen auf nicht aktive Domains auf eigene Seiten umzuleiten. Statt der korrekten Antwort, dass eine Domain nicht existiert, bekommt der Internetnutzer Webseiten mit alternativen Linkvorschlägen zu sehen. Diese werden von manchen Registries und vermehrt auch von Internetzugangsprovidern wie etwa T-Online zwischengeschaltet. So lassen sich Kunden auf ein eigenes Portal locken. Das US-Unternehmen VeriSign wurde vor einigen Jahren wegen dieser "Wildcards" von der ICANN abgemahnt.
Ram Mohan, CTO von Afilias, stellte heute zum Auftakt des in Sydney beginnenden Treffens der ICANN einen Bericht (PDF-Datei) des Sicherheitsausschusses vor. Er wies darauf hin, dass durch diese Umleitungen Kernfunktionen des DNS und viele klassische Dienste gestört würden. Nicht zustellbare E-Mails würden nicht mehr zurückgesandt. Dadurch würde nicht nur das Vertrauen ins DNS untergraben, es würden auch Schlupflöcher für bösartige Attacken geöffnet. Die ICANN müsse dem bei der Einführung neuer Internet-Adresszonen (TLDs) einen Riegel vorschieben. Auch bei bestehenden TLD-Registries sollten derartige Verbote die Regel werden, heißt es im Bericht. In Deutschland leitet unter anderem T-Online nicht auflösbare DNS-Anfragen auf die eigene Seite um.
Die ICANN könne die Einhaltung von Standards nicht erzwingen, das könnten nur lokale Regulierer, sagte Jaap Akkerhuis, Mitglied im Sicherheitsausschuss der ICANN. Eine Telefongesellschaft könne auch nicht in Eigenregie Rufnummern umleiten, ähnlich dürfte es seiner Meinung nach auch bei IP-Adressen sein. Akkerhuis erläuterte gegenüber heise online, dass auch die geplanten Stopp-Schilder gegen kinderpornographische Seiten "eine Art von Wildcarding" seien. Würde es richtig gemacht, gäbe es damit wohl kein Stabilitätsproblem.
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Privatisierte Netzverwaltung: A und O des Internet oder überholte Vorstellung ?
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Antwort #41 am:
24 Juni, 2009, 15:23 »
Bereits für das Jahr 2000 versprach die US-Regierung, damals noch unter Bill Clinton, eine komplett privatisierte Internetverwaltung unter dem Dach der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN). Seither werkelte die ICANN vor sich hin, entwickelte byzantinische Strukturen und von außen nur schwer nachvollziehbare Entscheidungsfindungswege – und blieb unter Oberaufsicht der US-Regierung.
Mehr als ein Jahrzehnt nach der vollmundigen Ankündigung der Clinton-Regierung: Die ICANN hält eines ihrer regelmäßigen Treffen ab, dieses Mal in Sydney – und die Frage "Oberaufsicht durch Regierungen" oder "vollständige Privatisierung" wird wieder neu aufgerollt. Viele Experten halten den Verzicht auf eine Aufsicht durch Regierungen für überholt. Domain-Name- und IP-Adress-System gelten als kritische Infrastruktur. Im Streit darum, ob die US-Regierung der oberste Kontrolleur der Internet-Verwaltung bleiben soll, knirscht es zwischen der US-Regierung und dem Rest der Welt. Der ehemalige Chef des National Cyber Security Center des US-Departments for Homeland Security, Rod Beckstrom, soll als Nachfolger des Australiers Paul Twomey die ICANN durch die bevorstehenden Stürme steuern. Wie Beckstrom zur Loslösung der ICANN von der US-Regierung steht, wird spannend.
Am diplomatischsten haben es einmal wieder die Schweizer ausgedrückt. In der Pionierphase des Internet sei das mit der Aufsicht über die ICANN und auch die technischen Kernstücke, etwa die Rootzone, "eine einfache und effiziente Lösung gewesen", schrieb das Schweizer Bundesamt für Kommunikation (BAKOM), an die National Telecommunications and Information Administration (NTIA), die bis 8. Juni um Stellungnahmen zur Zukunft der ICANN gebeten hatte. Mit der Entwicklung des Netzes zur globalen Ressource von öffentlichem Interesse "glauben wir, dass diese schwere Verantwortung auf mehr als eine Schulter verteilt werden sollte". Es müsse ein Rahmen gefunden werden, in dem die ICANN der gesamten internationalen Gemeinschaft – kleinen wie großen Ländern – Rechenschaft zu geben habe, fordert das BAKOM.
Auf eine komplette Privatisierung der ICANN bestehen im Rahmen der NTIA-Anhörung nur noch wenige. Die Internet Society (ISOC) samt vieler ISOC-Landesverbände sowie Vinton Cerf (TCP/IP-Miterfinder, ISOC-Gründer, ehemaliger ICANN-Vorsitzender und heutiger Internet Evangelist von Google) raten dazu, den Vertrag über die US-Oberaufsicht bei der ICANN nach sieben Verlängerungen endgültig auslaufen zu lassen. Auch die ICANN selbst legte sich mächtig für ein Ende des Abkommens ins Zeug. Twomey beschwor noch Anfang Juni Abgeordnete des US-Kongresses in einer Anhörung, nicht auf eine Neufassung des Vertrages zu drängen. Die US-Regierung könne über die Vergabe der IANA-Funktion (also der Aufsicht über die Rootzone im DNS), weiter ihre Aufsichtsrolle wahrnehmen. Eine Verlängerung des ICANN-Vertrags sei daher nicht notwendig und würde im Übrigen dazu führen, dass andere Regierungen nach Alternativen zum privatwirtschaftlichen ICANN-Modell suchten, warnte Twomey.
Twomeys Vorgänger, der US-Internetexperte Michael Roberts, riet demgegenüber der US-Verwaltung doch eher dazu, endlich einzugestehen, dass die Idee von einer Marktlösung einfach nicht machbar sei. Schon in den ersten Jahren habe die US-Regierung erkannt, dass ein Herauslösen der Netzverwaltung aus der US-Aufsicht nicht funktionieren würde. Die Gründungsdokumente der ICANN müssten daher völlig neu überdacht werden, fordert Roberts – in Übereinstimmung mit der französischen Länderdomain-Registry AFNIC. Erst einmal müsse jedenfalls die Rootzone sicher in der Hand der USA bleiben, meint Roberts, oder doch wenigstens in der Hand einer Gruppe von Regierungen unter Führung der USA.
Von der Einbeziehung anderer Regierungen wollten US-Politiker beider Parteien bei der Anhörung im Kongress allerdings überhaupt nichts wissen. Die USA haben das Internet geschaffen, ja, seien Vater und Mutter des globalen Netzes, befanden die Abgeordneten. Daher gebühre den USA auch die Kontrolle. Insbesondere wetterten die Abgeordneten gegen mögliche Ansprüche aus Ländern wie China, Syrien oder Venezuela, von denen man Eingriffe in die Offenheit des Netzes befürchtet. Die Netzaufsicht muss unser bleiben – so der Tenor in Washington. Genau hier aber braut sich für die kommenden Monate ein diplomatisches Gewitter zusammen, in dem der jüngste Vorstoß von EU-Kommissarin Viviane Reding für mehr Internationalisierung nur der erste Donnerschlag war.
Gibt es noch einen Plan B? Immerhin ein paar Beobachter der Vorgänge rund um die Netzverwaltung halten ein Netz ganz ohne ICANN für eine Möglichkeit. Eine "schlankere Organisation" halten sie für wünschenswert, die Partner in anderen Jurisdiktionen nicht in rechtliche Kalamitäten bringt, nicht nur US-amerikanische und kommerzielle Interessen bedient und öffentlich-rechtliche sowie akademische Interessen besser abbildet bei der Regelsetzung für IANA, die die eigentlichen technischen Kernaufgaben im DNS innehat.
Wie der designierte CEO Beckstrom sich zu solchen Ideen stellt, bleibt abzuwarten. In Sydney soll der Cybersecurity-Experte und erfolgreiche Unternehmer der ICANN-Gemeinde vorgestellt werden.
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Letzte Änderung: 24 Juni, 2009, 15:32 von SiLæncer
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Netzwerkbetreiber und Provider gegen Regierungskontrolle über Netzverwaltung
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Antwort #42 am:
13 Juli, 2009, 16:54 »
Die Verbände European Telecommunications Network Operators' Association (ETNO), EuroISPA und GSM Europe warnen in einer Stellungnahme vor zu viel Regierungskontrolle über das Domain Name System. Die fürs DNS verantwortliche Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) solle ein privates Selbstregulierungsgremium bleiben, das allen Interessenvertretern gleichermaßen verantwortlich ist. Eine Ablösung der US-Aufsicht über die Netzverwaltung durch eine internationale Regierungsaufsicht lehnt die Branche entschieden ab.
Die drei Verbände reagieren mit ihrer Stellungnahme auf Beratungen in der Arbeitsgruppe "Internet Governance" des europäischen Rates, der in der vergangenen Woche erstmals unter schwedischer Präsidentschaft tagte. Die Ratsgruppe diskutierte dabei die Mitteilung der EU-Kommission zu dem umstrittenen Thema. Insbesondere der Vorstoß von EU-Kommissarin Viviane Reding, die ein Gremium von Regierungen (G12) als künftige ICANN-Aufsicht ins Spiel brachte, hatte für Irritationen auch innerhalb der Mitgliedsstaaten geführt. Eine Stellungnahme zur Debatte in der Ratsgruppe zum jetzigen Zeitpunkt lehnte der mit dem Dossier betraute Experte ab. Die Strategie des Rates zum Thema "Internet Governance" soll demnächst vom Ausschuss der Ständigen Vertreter verabschiedet werden.
Im September läuft das so genannte Joint Project Agreement ab, das die ICANN an die US-Regierung bindet. Die ICANN-Führung befürwortete bislang ein Ende des Vertrages. Der neue Geschäftsführer Rod Beckstrom hat sich bislang stets zurückhaltend zum Thema geäußert. Gegenüber der New York Times warnte er nun aber vor einer Fragmentierung der ICANN, sollte die Organisation einen zweiten Standort mit eigener Rechtsform etwa in der Schweiz anstreben.
Thierry Dieu, Sprecher des Verbands ETNO, unterstrich gegenüber heise online, sein Verband, EuroISPA und GSMA Europe befürworteten ein Auslaufen des JPA. Die ETNO habe dies in einer eigenen Stellungnahme gegenüber der US-Verwaltung ausgdrückt. Wenn Regierungen ohne Beteiligung von Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft über neue Regeln fürs DNS entschieden, würde das den Entscheidungen beim Weltgipfel der Informationsgesellschaft (WSIS) von der gemeinsamen, gleichberechtigten Entwicklung solcher Regeln widersprechen.
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IETF befasst sich mit Netzneutralität
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Antwort #43 am:
31 Juli, 2009, 19:59 »
Die Standardisierungsorganisation Internet Engineering Task Force (IETF) hat sich auf ihrem 75. Treffen in Stockholm im technischen Plenum des Internet Architecture Board (IAB) erstmals eingehend dem Thema Netzneutralität befasst. Mark Handley, Computerwissenschaftler am University College London meinte (PDF-Datei), die Organisation müsse nach Lösungen suchen, um allgegenwärtige Deep Packet Inspection (DPI) oder schlechte Regulierung zu verhindern, die Innovation entgegenstehen könnten.
Das Ausspähen der Pakete per DPI – das in zum Beispiel in Großbritannien, in den USA und Deutschland auf dem Vormarsch sei – löse nach Ansicht von Handley einen Teufelskreis aus: Weil Provider oder Internet-TV die Jagd nach freier Kapazität gegen den P2P-Verkehr in Hintertreffen gerieten, würden mittels DPI die P2P-Daten geortet und ausgebremst. Das führe im Gegenzug dazu, dass der P2P-Verkehr "Port-agiler, verschlüsselt oder verschleiert" werde, woraufhin die Netzwerkbetreiber bekannte Pakete privilegierten. Das sei ein völlig falscher Weg.
Die IETF habe den Providern nicht die richtigen Werkzeuge gegeben, um Kosten und Einkünfte innerhalb der Internetarchitektur aufeinander abzubilden, meint Handley. Es gebe aber in der IETF Ansätze, mit denen die Entwickler die Netzneutralititätsdebatte entschärfen könnten, zum Beispiel das Protokoll re-ECN, mit dem Informationen zu Engpässen im Netz auf dem gesamten Weg des Pakets dokumentiert werden können. Einen positiven Beitrag gegen die Überlastung der Netze könne etwa die in Stockholm gestartete Arbeit an "Multipath TCP" (PDF-Datei) leisten, bei dem der Datenverkehr gleichzeitig über mehrere Routen geleitet werde und dadurch überlastete Routen entlastet werden könnten.
Netzneutralitätsexpertin Barbara van Schewick von der Stanford Law School empfahl (PDF-Datei) den Entwicklern, bei der Erarbeitung der Standards die Wahlfreiheit der Nutzer in den Mittelpunkt zu stellen. Auch dafür fehlten im Standardpool der Organisation noch die Werkzeuge. Die Technik ermögliche heute Providern, Applikationen und Inhalte zu kontrollieren. "Diese Entwicklung führt potenziell zu einer Machtverschiebung vom Nutzer hin zum Netzprovider", sagte van Schewick gegenüber heise online.
Ted Hardie, Mitglied des Board of Trustee der Internet Society (ISOC) und Forschungsexperte bei Qualcomm, erinnerte die IETF in einem persönlichen Statement an die Debatte über Standards für das Abhören im Netz, die von Strafverfolgern verlangt wurden. Die IETF habe sich damals im (RFC 2804) klar "für die Freiheit" entschieden. Es gebe daher auch keinen Grund, die Spezialinteressen derer zu bedienen, die das Netz aus Profitgründen kontrollieren wollten. Hardie plädierte dafür, dass die IETF Standards nicht machen solle für jene, "die Pakete weiterschieben", sondern für jene, "die den Datenstrom initiieren".
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US-Abgeordnete fordern dauerhafte US-Kontrolle über Internet-Verwaltung
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Antwort #44 am:
06 August, 2009, 12:58 »
Demokratische Abgeordnete des US-Kongresses fordern in einem Brief an Handelsminister Gary Locke, die Internet-Verwaltung Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) fest an die US-Regierung zu binden. Im September läuft der seit 1998 mehrfach verlängerte Vertrag (Joint Project Agreement, JPA) zwischen der privaten Netzverwaltung und dem US-Handelsministerium aus, der der US-Regierung die Oberaufsicht über ICANN und DNS gibt. Dann sei die Zeit für eine dauerhafte Regelung des Verhältnisses gekommen, schreiben zehn Demokraten unter Führung der Chefs des Energie- und Handelsausschusses, Henry Waxmann, und des Unterausschusses für Kommunikationstechnologie und Internet, Rick Boucher, in dem auf den 4. August datierten Brief. Ein solcher Kurs würde die endgültige Abkehr von der bei der Gründung der Netzverwaltung in Aussicht gestellten vollständigen Privatisierung bedeuten.
Dabei sind die Abgeordneten alles andere als zimperlich mit ihren Forderungen. Das US-Handelsministerium soll nicht nur regelmäßig ICANNs Leistungen in Bezug auf Transparenz, auf die Wahrung der Stabilität und Sicherheit im Netz und auf die Erfüllung seiner Koordinationsaufgaben für das Domain Name System überprüfen. Vielmehr soll die neue Regelung gleich auch ein System vorschreiben, nach dem neue Top Level Domains eingeführt werden sollen.
Eine weitere Forderung betrifft offene und korrekte Informationen in der Inhaberdatenbank für Domains, dem so genannten Whois. Wie ein solcher offener Zugriff etwa mit Datenschutzregelungen in anderen Ländern zu vereinbaren ist, gehört zu einer Dauerstreitfrage innerhalb der Netzverwaltung. Schließlich wollen die Abgeordneten auch, dass die USA als permanenter Sitz der ICANN festgeschrieben wird. Die Abgeordneten verstehen all ihre Forderungen als Anerkennung des ICANN-Modells und als Absicherung eines stabilen und sicheren DNS.
Im Ausland, das mehr oder weniger deutlich weitere Schritte zur längst überfälligen Privatisierung eingefordert hat (weit vor gewagt hatte sich etwa EU Kommissarin Viviane Reding), dürfte der Brief den Verdacht bestätigen, dass in den USA kein ernsthaftes Interesse an einer unabhängigen, rein privat organisierten Selbstverwaltung im Netz besteht. Wenn schon die Aufsicht über die ICANN noch weiter verstärkt werden soll, dürfte der 2011 auslaufende Vertrag über die Funktionen der Internet Assigned Numbers Authority (IANA), den ICANN aktuell innehat, noch viel weniger zur Diskussion stehen.
Der IANA-Vertrag sichert der US-Regierung die Aufsicht über die Rootzone, das Herzstück des DNS, aber auch über die Vergabe der IPv4- und IPv6-Nummernblöcke an die Regional Internet Registries (RIRs). Es sei nur verständlich, dass kein US-Abgeordneter als derjenige, "der das Internet verloren hat", in die Geschichte eingehen wolle, sagen langjährige ICANN-Beobachter. Reaktionen aus dem US-Ausland, das sich im Winter trifft, um über die Zukunft des bislang nur debattierenden Internet Governance Forum (IGF) zu diskutieren, stehen noch aus.
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