Autor Thema: Neue WLAN-Linux-Treiber von Intel ohne proprietäres Anhängsel  (Gelesen 848 mal)

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Offline SiLæncer

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Intel-Entwickler haben auf der Linux Kernel Mailing List (LKML) einen überarbeiteten WLAN-Treiber für die beispielsweise in aktuellen Centrino-Notebooks zu findenden IPW3945-WLAN-Hardware vorgestellt. Er arbeitet anders als der vor knapp einem Jahr vorgestellte IPW3945-Treiber für die Chips nun auch autark und benötigt kein proprietäres Programm im Userspace mehr.

Intel hatte die Aufteilung in quelloffenen Kernel-Treiber und ein proprietäres Userspace-Programm, das zum Anpassen des WLAN-Adapters an die jeweiligen regionalen Richtlinien, Vorschriften und Gesetze zum Betrieb von WLANs dient, beim bisherigen Treiber wohl gewählt, um den Code das Programms nicht veröffentlichen zu müssen. Da der Kernel-Treiber ohne das dieses proprietäre Userspace-Programm aber nicht arbeitet, lehnten einige Kernel-Entwickler bereits bei der Vorstellung des Treibers seine Integration in den offiziellen Linux-Kernel lautstark ab. Das dürfte einer der Gründe sein, warum der Treiber bis heute nicht in Linux enthalten ist; auch einige ausschließlich auf Open-Source-Software setzende Distributionen verschmähten das IPW3945-Modul.

Beim neuen Treiber wanderte der Code zum Anpassen an die regionalen Gegebenheiten nun in die Firmware. Sie unterliegt wie zuvor einer proprietären Lizenz, der Quellcode ist nicht einsehbar – da die Firmware jedoch nicht auf dem Host-Prozessor, sondern vom WLAN-Chip ausgeführt wird, dürfte der Treiber nun für die meisten Linux-Kernel-Entwickler akzeptabel sein. Dieser Aufbau sollte auch den Einsatz des Treibers auf verschiedenen Prozessor-Architekturen ermöglichen – Intel stellte das proprietäre Programm für den alten Treiber nur für x86- und x64-Systeme bereit.

Der neue Treiber setzt zudem auf den Devicescape-WLAN-Stack auf. Er soll das aktuelle IEE80211-Subsystem des Kernels bald ablösen – die Entwickler peilen derzeit eine Integration für Linux 2.6.22 an und erwägen vorher noch die Integration des neuen Intel-Moduls. Zahlreiche Treiber wie diejenigen für WLAN-Chips von Broadcom oder Ralink setzen schon länger auf die neue Umgebung auf und dürften zusammen mit dem Devicescape-Stack den Weg in den Kernel finden. Von da geht es dann automatisch auch in die Linux-Distributionen, die alles Benötigte dann beim Auffinden der Hardware meist weitgehend automatisch konfigurieren. Das dürfte die derzeit häufig aufwendige Installation und Konfiguration von WLAN-Treiber unter Linux um einiges vereinfachen.

Quelle : www.heise.de

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Broadcom veröffentlicht Open-Source-WLAN-Treiber für Linux
« Antwort #1 am: 10 September, 2010, 10:28 »
Broadcom hat den für die 802.11n-WLAN-Chips BCM4313, BCM43224 und BCM43225 geeigneten Linux-WLAN-Treiber brcm80211 unter einer GPL2-kompatiblen Lizenz freigegeben. Kernel-Hacker Greg Kroah-Hartman hat ihn bereits in den Entwicklerzweig des für qualitativ minderwertige Treiber gedachten Staging-Tree aufgenommen und angekündigt, den Treiber für die Ende diesen oder Anfang nächsten Jahres erwartete Linux-Version 2.6.37 in den Hauptentwicklungszweig von Linux zu integrieren.

Der langjährige Linux-WLAN-Treiber-Entwickler Luis R. Rodriguez ("mcgrof") lobt Broadcom in einem Dent bei der Twitter-Alternative Identi.ca; seiner Ansicht nach komme damit die Mission zur Offenlegung aller wichtigen 802.11-WLAN-Treiber nach ungefähr fünf Jahren zu einem Ende. Mit diesem Schritt dürfte langfristig auch die Warnung vor dem Kauf von Broadcom-Hardware überflüssig werden, die kürzlich in das Wiki der derzeit in San Francisco tagenden WLAN-Treiber-Entwickler einfloss und im vor einigen Tagen veröffentlichten Kernel-Log Erwähnung fand.

Hintergrund für diese Warnung war der proprietäre Treiber broadcom-wl, der neben dem kaum mehr gewarteten Ndiswrapper  bislang die einzige Möglichkeit war, viele der neueren WLAN-Chips von Braodcom unter Linux in Betrieb zu nehmen. Für viele ältere Broadcom-WLAN-Chips enthält der Linux-Kernel schon länger einen maßgeblich mit Hilfe von Reserve Engineering entstandenen Treiber b43; auf dessen Seite im Wiki der Linux-WLAN-Entwickler  finden sich neben den vom neuen Treiber unterstützten Chips noch einige weitere, die bislang als nicht unterstützt gelten. Schon die Freigabe-Ankündigung von Brcm80211 weist darauf hin, dass der Treiber ein Framework zur Unterstützung weiterer Chips biete.

Der jetzt freigegeben Treiber basiert auf dem Mac80211 genannten WLAN-Stack des Linux-Kernels, auf dem alle neueren WLAN-Treiber des Kernels aufsetzen; damit ist er einigen der anderen Treiber im Staging-Zweig voraus, die auf anderen WLAN-Stacks basieren – das ist aber nur einer der Gründe ist, warum diese Treiber im Bereich für minderwertige Treiber residieren.

Einige Hinweise zum Funktionsumfang von Brcm80211 liefert dessen Dokumentation; die bei Staging-Treibern vorgeschriebene ToDo-Datei liefert einen Überblick über die noch anstehenden Arbeiten, bevor der Treiber aus Staging-Bereich an den für ordentliche WLAN-Treiber vorgesehenen Platz im Kernel-Quellcode umziehen kann. Möglicherweise erweitern die Kernel-Entwickler aber mit Hilfe des nun offen liegenden Codes auch den älteren Broadcom-Treiber um Unterstützung für die von Brcm80211 unterstützten Bausteine oder verpassen ihm im Rahmen von größeren Überarbeitungen einen neuen Namen.

Quelle und Links http://www.heise.de/newsticker/meldung/Broadcom-veroeffentlicht-Open-Source-WLAN-Treiber-fuer-Linux-1076480.html

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