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PC-Ecke => # Hard-und Software Allgemein => # Tips und Tricks diverses .... => Thema gestartet von: Joutungwu am 14 Juni, 2017, 17:48
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Manchmal funktionieren ältere Festplatten nicht mehr so wie sie sollten. Es kommt zu fehlerhaftem Verhalten wie unendlichen Ladezeiten, Dateiübertragungsabbrüchen und teilweise zu Abstürzen. Die Festplatte macht einen defekten Eindruck und Analysetools wie Crystal Disk Info oder Speedfan diagnostizieren möglicherweise einen schlechten Zustand. Hat man nun bereits ohne Erfolg versucht, das Dateisystem der Platte durch die Windows Fehleranalyse zu reparieren (CHKDSK Tool), kann man versuchen die Festplatte zu formatieren.
Unter Windows ist zunächst die Schnellformatierung standardmäßig ausgewählt. Ganz wichtig ist es diese abzuwählen, also den Haken dafür zu entfernen, um eine Normalformatierung durchzuführen. Die Normalformatierung bewirkt eine Suche nach fehlerhaften Sektoren, welche ggf. durch die Firmware der Festplatte entsprechend behandelt werden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Formatierung#Normal-_und_Schnellformatierung
Nach diesem Vorgang ist es möglich, dass bereits verloren geglaubte Laufwerke wieder normal funktionieren und auch die oben genannten Analysetools diesen Platten einen guten Zustand attestieren. Man sollte allerdings immer in Betracht ziehen, dass eine ältere Platte dennoch irgentwann einmal komplett ausfallen könnten, weshalb man von wichtigen Daten selbstverständlich immer ein Backup auf einem anderen Datenträger anlegen sollte. Grundsätzlich ist die Normalformatierung von Datenträgern der Schnellformatierung vorzuziehen, auch wenn sie viel mehr Zeit erfordert.
Außer Festplatten kann auch schonmal ein Speicher-Controller, egal ob auf Motherboard, PCI(e)-Erweiterungssteckkarte oder im externen Gehäuse kaputt gehen, bzw. Fehler und BSOD-Abstürze verursachen. Das sollte bei der Diagnose einer vermeintlich defekten Festplatte ebenfalls überprüft werden, indem man die Platte an einen anderen Speicher-Controller anschließt, z.B. an einen anderen Rechner, ein externes Festplattengehäuse, einen SATA- und/oder IDE-USB Adapter, etc..
Falls BSODs auftauchen, können die Tools Bluescreenview und vor allem WhoCrashed sehr hilfreich beim Identifizieren des Verursachers sein. Aufgrund meiner letzten Erfahrungen mit BSODs durch eine SATA/IDE Controllerkarte hat mir WhoCrashed etwas besser geholfen als Bluescreenview. Außerdem erschien es mir insgesamt etwas benutzerfreundlicher bei der Aufbereitung der Informationen.
http://www.resplendence.com/whocrashed
http://www.nirsoft.net/utils/blue_screen_view.html
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Ergänzung von mir:
Zeigen die S.M.A.R.T. Daten CRC-Fehler auf, kann das auch an fehlerhaften SATA Datenkabeln liegen. Hatte ich hier schon und konnte ich verifizieren.
Der S.M.A.R.T. Eintrag bleibt nach Kabeltausch, steigt dann aber nicht weiter.
Jürgen
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Sehr gute Ergänzung! SATA-Kabel sind mir beim Schreiben gar nicht als Fehlerquelle eingefallen, obwohl ich auch mal Probleme mit diesen hatte. Besonders die Kabel ohne Klammern können einen in den Wahnsinn treiben, wenn mindestens ein Stecker ausgeleiert oder sogar gebrochen ist und dadurch nicht mehr richtig sitzt bzw. Wackelkontakte erzeugt. Die Symptome könnten dann ebenfalls als defektes Laufwerk interpretiert werden. Du meinst jedoch eher Fehler innerhalb des Kabels, nehme ich an.
Danke für den Hinweis! :)
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Die S.M.A.R.T. Werte differenzieren nicht direkt nach Fehlerursachen, sondern eben nach Symptomen, wie ich in diesem Zusammenhang auch.
Kontaktprobleme, Aderbrüche, Deformationen des Dielektrikums, alles das und auch anderes führt eben gerne zu CRC-Fehlern, also zu Versagen der Fehlerkorrektur der SATA-Übertragung.
Solche Fehlerzähler sind immer nur so präzise wie der kleinste gemeinsame Nenner von Festplattenchips und -firmware, SATA-Controller und dessen Treiber usw. und der Interpretation durch die anzeigende Software.
Und nur letztere liefert die klartextlichen Beschreibungen und aussagefähige Zahlenwerte, mehr oder weniger....
Manche Skalierung von Zahlenwerten erscheint dabei reiner Willkür zu entspringen, wie z.B. bei der Lesefehlerrate.
Ist die bei WD oder HGST größer als Null, ist die Scheibe höchstwahrscheinlich wirklich fehlerhaft.
Bei Seagate dagegen sind da selbst siebenstellige HEX-Rohwerte nicht besorgniserregend, sondern normal, und es kommt allenfalls auf deren Anstiege an.
Allzu leicht will man es uns Kunden wohl nicht machen...