DVB-Cube BETA <<< Das deutsche PC und DVB-Forum >>>

PC-Ecke => # Unix/Linux/BSD => Thema gestartet von: SiLæncer am 16 Dezember, 2009, 13:42

Titel: Nouveau-Treiber ...
Beitrag von: SiLæncer am 16 Dezember, 2009, 13:42
Nouveau, der durch Reverse Engineering entstandene freie Treiber für Nvidia-Grafikkarten, dürfte bald ohne proprietäre Firmware auskommen.

Vor wenigen Tagen erst wurde bekannt (http://beta.dvbcube.org/index.php?topic=7884.msg123088#msg123088), das der kommende Linux-Kernel 2.6.33 den Nouveau-Treiber erstmals enthalten wird. Er wurde von Linus Torvalds bereits in den Entwicklungszweig aufgenommen. Dabei hatten die Treiber-Entwickler das eigentlich nicht geplant. Nach ihrer Ansicht ist Nouveau noch nicht reif für den Kernel. Die Tatsache, dass er schon seit einiger Zeit Bestandteil der Fedora-Distribution ist, lässt jedoch Zweifel an dieser Ansicht aufkommen.

Ein zweiter Vorbehalt der Entwickler war ein Stück proprietärer und nicht im Quellcode vorliegender Firmware, die der Treiber aktuell zum Betrieb benötigt. Seit der GeForce-6-Serie muss ein »ctx_voodoo« genannter binärer Blob unbekannten Inhalts in die Karten geladen werden. Fürs Erste wurde dieses Problem gelöst, indem die proprietäre Firmware aus dem Treiber entfernt wurde. Sie kann aus externen Quellen bezogen werden.

Doch für die Entwicklergruppe von Nouveau birgt der binäre Blob immer weniger Geheimnisse. So ist laut einem Kommentar bereits bekannt, dass die Firmware zur Benutzung der Hardwarebeschleunigung dient, ohne sie kann keine Beschleunigungsfunktion des Chips genutzt werden. Die meisten Maschinencodes der Firmware sind bereits bekannt, und die Entwickler zeigten sich zuversichtlich, bald in der Lage zu sein, den benötigten Code selbst zu schreiben und damit das Lizenzproblem zu lösen.

Schneller als erwartet konnte Ben Skeggs nun Erfolg melden. Er stellte einen selbst geschriebenen Ersatz für die binäre Firmware vor, der auf mehreren Karten bereits erfolgreich lief. Nach seinen Angaben ist der Code viel einfacher als der von NVidia, sollte jedoch für die Zwecke von Nouveau ausreichen oder zumindest ein guter Ausgangspunkt sein. Damit ist absehbar, dass auf die proprietäre Firmware bald verzichtet werden kann.

Quelle : www.pro-linux.de
Titel: Nouveau-Treiber verlässt experimentelles Stadium
Beitrag von: SiLæncer am 23 März, 2012, 08:45
Der freie Treiber für Nvidia-Grafikchips Nouveau wird von Linux 3.4 an zu den offiziellen Treibern des Kernels gehören. Zudem unterstützt Nouveau bereits die heute erscheinenden Chips der Kepler-Serie.

Nvidia stellt heute die neuen Grafikprozessoren der Kepler-Familie (GTX 680) vor. Der freie Treiber Nouveau, der ohne jede Unterstützung durch Nvidia entwickelt wird, unterstützt die neuen Chips mit dem neuesten Update von Anfang an. Ben Skeggs setzte alles daran, das Setzen der Grafikmodi für diese Chips zu implementieren. Mit dem letzten Update wurden die letzten fehlenden Teile hinzugefügt und Nouveau dazu veranlasst, sich für gefundene Kepler-Chips für zuständig zu erklären.

Die Unterstützung für Kepler beschränkt sich auf das Setzen der Grafikmodi und unbeschleunigte Grafikoperationen, stellt aber nach Ansicht von Dave Airlie dennoch einen großen Erfolg dar.

Nouveau befand sich, obwohl er in den Linux-Distributionen verbreitet als freie Alternative zu den proprietären Nvidia-Treibern im Einsatz ist, bisher im staging-Bereich des Kernels. Damit sollte er einerseits von der Integration in den Kernel profitieren, andererseits wurde damit ausgedrückt, dass sein Status experimentell war, dass sich also Schnittstellen ändern konnten und der Code möglicherweise Mängel aufwies.

Ein Patch von Dave Airlie ändert dies. Wie der Entwickler erklärte, besitzt Nouveau jetzt ein stabiles ABI, das die Schnittstelle zu Benutzerprozessen wie beispielsweise dem X11-Treiber darstellt. Die Versionsnummer von Nouveau wurde auf 1.0.0 gesetzt. Sofern Linus Torvalds den Patch akzeptiert, wovon auszugehen ist, ist Nouveau im Linux-Kernel 3.4 unter den normalen Treibern zu finden.

Quelle : www.pro-linux.de
Titel: Freier Nvidia-Grafiktreiber erreicht Version 1.0
Beitrag von: SiLæncer am 18 Juni, 2012, 13:32
Die Entwickler des Nouveau-Projekts haben die Version 1.0.0 (http://nouveau.freedesktop.org/release/) ihres quelloffenen Grafiktreibers für den X-Server von X.org freigegeben; eine Mail zur Freigabe dieser Version gibt es bislang nicht. Rund sieben Jahre nach Start des Projekts legt damit auch der letzte Teil des Nouveau-Treibers den Beta-Status ab: Die Nouveau-3D-Treiber sind schon länger Bestandteil von Mesa 3D und der im Rahmen des Linux-Kernels entwickelte Nouveau-DRM-Treiber hatte Mitte Mai mit Linux 3.4 die Staging-Einstufung abgelegt.

Der schon länger von Linux-Distributionen standardmäßig konfigurierte Nouveau-Treiber unterstützt Zweischirmbetrieb, 2D-Beschleunigung via EXA und bringt alles mit, um bei nahezu allen Nvidia-Grafikchips 3D-Beschleunigung zu nutzen. Allerdings kitzelt der proprietäre Nvidia-Treiber deutlich mehr 3D-Leistung aus den Grafikkernen, wie die Webseite Phoronix kürzlich in einer Messreihe zeigte. Für einfache Spiele oder die Desktop-Effekte von Gnome und KDE ist die gebotene 3D-Leistung aber allemal ausreichend. Der Treiber aktiviert allerdings viele Stromsparfunktionen nicht und kann auch die Lüfterregelung bei vielen Grafikkarten nicht nutzen. Bei Grafikkarten, die ihre Lüfter nicht autark regeln, laufen die Lüfter beim Einsatz des Nouveau-Treibers auf Hochtouren, was Krach erzeugt und die Lager belastet.

Nvidia ist seit März Mitglied der Linux Foundation, beteiligt sich aber nicht an der Nouveau-Entwicklung – das Linux-Engagement des Herstellers beschränkt sich auf die eigenen ARM-Chips. Das Unternehmen stellt nicht einmal Informationen zur Programmierung bereit; die Nouveau-Entwickler ermitteln diese per Reverse Engineering. Dies ist einer von mehreren Bereichen, wo Nvidia durch schlechte Unterstützung der Open-Source-Entwickler auffällt und offensichtlich einer der Gründe, warum Linux-Vater Linus Torvalds kürzlich mit gestrecktem Mittelfinger in eine Kamera sagte: "Nvidia, fuck you!".

Quelle : www.heise.de