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Info Corner / Internet-via-Sat, Datendienste / IPTV / Videoportale / Internet TV & Radio => # WWW, Telefon, Provider & Co => Thema gestartet von: SiLæncer am 27 November, 2005, 17:15

Titel: Neue Top-Level-Domains
Beitrag von: SiLæncer am 27 November, 2005, 17:15
In regelmäßigen Abständen steht jemand auf und verkündet, dass er das Domain Name System neu erfunden habe und daher neue Adressen (etwa unter new.net) anbieten könne. Jetzt nimmt das niederländische Unternehmen UnifiedRoot seinen Anlauf dazu und verspricht gleich ganze Adressräume. Laut einer Pressemitteilung kann man bei UnifiedRoot statt company.com gleich .company (oder auch .heiseticker) zur Registrierung anmelden. Man habe damit "ein neues, einfacheres Internet-Adressierungssystem geschaffen, das die Registrierung logischerer und leichter merkbarer Netzadressen erlaubt", so das Unternehmen.

Ganz billig ist die eigene Adresszone natürlich nicht. Für stolze 1000 Dollar Anmeldegebühr sollen sich Unternehmen aber laut Erik Seeboldt, dem geschäftsführenden Direktor von UnifiedRoot, von der Sorge befreien können, wie sie ihren Markennamen in verschiedenen Adresszonen besetzen und nutzen können. Außerdem erlaube die neue Struktur, Second-Level-Namen in eigener Regie zu verwalten. Rund 2500 Adresszonen hat man laut eigenen Angaben schon anerkannt. Sie lassen sich, so versichert das Unternehmen, über die eigenen 13 Rootserver ebenso adressieren wie die klassischen Adressen, die innerhalb des Systems der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) registriert sind. Eine Reihe von ISPs wie Tiscali tun dies bereits, heißt es bei UnifiedRoot.

Mit diesem Hinweis hat UnifiedRoot auch offenbart, dass man auf das gescheiterte Konzept von UNIDT beziehungsweise der Public Root aufbaut. Seeboldt bestätigte das im Interview mit Reuters. UnifiedRoot hat demzufolge unter anderem den Client von UNIDT gekauft. Das Problem bei UNIDT sei die Zusammenwürfelung von 13 Betreibern für die eigenen alternativen Rootserver gewesen, so UNIDT Gründer Marty van Veluw. UnifiedRoots hat nun eigene Rootserver aufgestellt, alternative Rootserver zu den alternativen Rootservern sozusagen.

Einem Posting auf der Mailingliste der North American Operators Group zufolge hatte es beim Public Root erhebliche Konnektivitätsprobleme gegeben, darunter eine Spaltung des Public-Root-Netzes nach dem Test der türkischen UNIDT-Fraktion.

DNS-Experten wie BIND-Guru Paul Vixie haben in der Vergangenheit immer wieder vor der Mehrzahl der "Alternativen" gewarnt. "Public Root ist eine Bande von Piraten", sagte Vixie vor einiger Zeit auf Anfrage von heise online. "Durch die gezielte Namenswahl für ihre Domains und Projekte versuchen sie ahnungslose Nutzer glauben zu machen, dass ihr Projekt auch tatsächlich von jemandem im realen Leben unterstützt wird." Auch die Fortführung von UNIDT durch UnifiedRoot dürfte also wieder für einige Diskussionen sorgen.

Die Macher versuchen auf der anderen Seite, den Streit um die Internetaufsicht beim Weltgipfel der Informationsgesellschaft für sich mit in die Waage zu werfen. "Die bestehende Struktur von Internetadressen", so Seeboldt in der Pressemitteilung, "ist Gegenstand intensiver Kritik und ein neues Adressierungssystem daher nicht zu vermeiden, wenn das Internet sich weiterentwickeln soll." Warum, fragte am Wochenende schon jemand auf einer Mailingliste, soll man nicht .love einführen anstelle von wenig erfreulichen Zonen wie .xxx, mit deren Zulassung sich ICANN derzeit herumschlägt.

ICANN hat allerdings die verschiedenen "Alternativen" recht gut überstanden. Sollte es "der Welt" tatsächlich einmal zu dumm werden, könnte sich wohl eher das als komplett ICANN-konforme Alternative gestartete Open Root Server Network empfehlen, dem auch Experten wie Vixie ihren Segen gegeben haben.

Quelle und Links : http://www.heise.de/newsticker/meldung/66689
Titel: .xxx: Der Internet-Rotlichtbezirk öffnet
Beitrag von: SiLæncer am 18 Juli, 2011, 21:03
ICM Registry, Betreiber des ersten Rotlichbezirks im Internet, hat die Termine für den Beginn der Vorregistrierungen und die generelle Öffnung der .xxx-TLD bekannt gegeben. Zwischen 7. September und 28. Oktober 2011 können etablierte Erotikanbieter ihre eingetragenen Marken unter .xxx vorregistrieren oder Markeninhaber anderer Branchen ihren Namen sichern. Letzteres biete ICM auf der Basis der Kostendeckung an, versichert Stuart Lawley, Geschäftsführer von ICM-Registry im Interview mit heise online. ICM muss die im Verlauf des sieben Jahre währenden Streits um den Start der TLD auf 22 Millionen Dollar angewachsenen Kosten wieder einspielen.

Der normale Preis für eine .xxx-Domain werde runde 60 bis 70 Dollar sein, schätzt Lawley. Offizieller Start für Otto-Normal-Erotikanbieter ist der 6. Dezember 2011. Davor werden sie in einer speziellen Phase zwischen dem 8. und 25. November verlost und versteigert, außerdem behält sich ICM vor, Premium-Domains zu versteigern. Dabei dürfen nur in einem eigenen Verfahren anerkannte Mitglieder der Branche teilnehmen. ICM liefert bei der Registrierung auch gleich das Tagging als Erotik-Inhalt und verschiedene Sicherheitsmaßnahmen gratis mit.

United Domains in Starnberg, einer von aktuell drei deutschen Registraren, die .xxx anbieten wollen, berechnet Kunden 79 Euro Jahresgebühr. In den Vorregistrierphasen beziehungsweise beim Losverfahren im November kommen allerdings Bearbeitungsgebühren von bis zu 149 dazu. Eine defensive Registrierung, also das Eintragen einer Marke in ein Sperrverzeichnis, gibt es für einmalig 249 Euro.

Für große Registrare, die das Hosten von Erotikinhalten vertraglich ausschließen, ergibt es wenig Sinn, xxx-Domains anzubieten, heißt es aus dem Hause 1&1. United Domains hingegen liegen derzeit 12.000 Vorregistrierungen vor; das bedeutet Platz sechs hinter den geplanten TLDs .shop, .web, .berlin, .bayern und .hotel. Für .shop liegen allein United Domains 50.000 Vorregistrierungen vor. Die fünf beliebtesten Domains müssen allerdings erst noch durch das neue, komplizierte Bewerbungsverfahren.

Quelle : www.heise.de
Titel: Neue Top-Level-Domains: .sex ist out, .app begehrt
Beitrag von: SiLæncer am 13 Juni, 2012, 18:40
Die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) hat am Mittwoch die Liste mit 1930 Bewerbungen für neue Top Level Domains (TLDs) veröffentlicht. Eine ganze Reihe dieser Namen sind hart umkämpft, wie ICANN-CEO Rod Beckstrom anlässlich der Bekanntgabe in London erklärte. Für 231 dieser Namen liegen jeweils mehrere Bewerbungen vor.

Dabei ist nicht ".sex" die begehrteste TLD – nur .xxx-Betreiber ICM hat sich um diese Domain beworben. Vielmehr macht ".app" das Rennen und ist mit 13 Bewerbungen die gefragteste neue Adresszone. Bei den Apps kommen sich gleich mehrere Große in den Weg: Zu den Bewerbern zählen Google, Amazon und Afilias. Auch Kennungen wie ".web", ".music", ".blog" oder ".hotel" sind heiß umworben.

Aus Deutschland kommen 69 Bewerbungen, die von BMW, Lidl, Obi über High-Tech-Unternehmen wie .sap, .emerck und .linde bis zum Spiegel (.spiegel) eingereicht wurden. Die Deutsche Post möchte vier eigene gTLDs betreiben, neben .deutschepost und .dhl will man auch .epost und .trust aufbauen.

Die Zahl jener TLD, die schließlich in die DNS-Rootzone eingetragen werden, wird nicht nur wegen einiger Doubletten noch kleiner. Für längere Verhandlungen sorgen dürften auch Anträge auf ähnliche Domains wie ".chanel" und ".channels" oder ".sport" und ".sports". Schneller könnte es bei geografischen Adressen gehen – darunter die verschiedenen deutschen Städte und Regionen von ".berlin", ".koeln" und ".hamburg" bis ".bayern" oder .ruhr – wenn sie es schaffen, in die erste Runde der zu bearbeitenden Bewerbungen zu kommen.

Wegen des großen Andrangs wird die ICANN die über 1900 Bewerbungen in Runden von je 500 Namen abarbeiten. ICANN-Vizepräsident Kurt Pritz sagte jedoch, dass die Mehrzahl der Bewerber gerne sofort loslegen wolle. Nach einer Evaluierung der technischen, finanziellen und organisatorischen Voraussetzungen – und nach Begutachtung möglicher Einsprüche – könnten die ersten neuen Namen im ersten Quartal 2013 in die Rootzone eingetragen werden. Insgesamt dürfte sich der Prozess jedoch über Jahre hinziehen.

Auch auf den zweiten Blick wird die heute veröffentlichte Bewerberliste der ICANN noch für viel Diskussionen sorgen: Warum möchte etwa Google sich für ."baby" bewerben? Und weshalb hat sich das niederländische Innenministerium für ".overheidnl" beworben und welcher von drei Bewerbern bekommt den Zuschlag für ".sucks" – wenn überhaupt einer.

Quelle : www.heise.de