Autor Thema: Von Galilei über Hubble zu Herschel und weiter  (Gelesen 49511 mal)

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Astronomen entdecken bislang älteste Sterne
« Antwort #225 am: 18 Februar, 2010, 14:18 »
Blick in die Kinderstube des Universums: Forscher haben Sterne entdeckt, die unmittelbar nach dem Urknall entstanden sind. Mit 13,7 Milliarden Jahren weisen die Himmelskörper ein ähnliches Alter auf wie das Universum.

Sculptor-Galaxie: Astronomen der europäischen Sternwarte in Chile haben die bisher ältesten Sterne außerhalb unserer Milchstraßen-Galaxie entdeckt. Die Himmelskörper seien kurz nach dem Urknall vor rund 13,7 Milliarden Jahren entstanden, teilte die Europäische Südsternwarte (ESO) in der chilenischen Atacama-Wüste am Mittwoch (Ortszeit) mit.


Astronomen der europäischen Sternwarte in Chile haben die bisher ältesten Sterne außerhalb unserer Milchstraßen-Galaxie entdeckt. Die Himmelskörper seien kurz nach dem Urknall vor rund 13,7 Milliarden Jahren entstanden, teilte die Europäische Südsternwarte (ESO) in der chilenischen Atacama-Wüste am Mittwoch (Ortszeit) mit.

Fornax-Galaxie: Bei ihrer Entdeckung haben die Astronomen in die Kinderstube des Universums geblickt, dessen Alter ebenfalls auf 13,7 Milliarden Jahre geschätzt wird. Dass Sterne bereits so kurz nach Entstehung des Alls existierten, hat auch Wissenschaftler überrascht. Aus dieser Zeit gab es bislang nur undeutliche Befunde.

Die Sterne seien zwischen den übrigen Sternen schwer auszumachen und nur dank der heutigen technischen Möglichkeiten aufzuspüren, sagte Projektleiterin Else Starkenberg. "Jetzt können sie sich nirgends mehr verstecken", ergänzte ihre Kollegin Vanessa Hill. Eine Besonderheit fiel den Forschern sofort ins Auge: Die alten Sterne enthielten deutlich weniger Metalle als jüngere.

Bei ihrer Entdeckung haben die Astronomen in die Kinderstube des Universums geblickt, dessen Alter ebenfalls auf 13,7 Milliarden Jahre geschätzt wird. Dass Sterne bereits so kurz nach Entstehung des Alls existierten, hat auch Wissenschaftler überrascht. Aus dieser Zeit gab es bislang nur undeutliche Befunde.

Die neue Beobachtung der ältesten Sterne verbessere das Verständnis über die ersten Vorgänge im All in den ersten Phasen nach dem Urknall erheblich, sagt Starkenberg: "Bisher hatten wir undeutliche Fingerabdrücke. Die neuen Bilder sind dagegen wie Fingerabdrücke unter einem Mikroskop." Jetzt wollen die Astronomen untersuchen, auf welche Weise so kurz nach dem Urknall Sterne entstehen konnten und ob es womöglich schon Galaxien gab.

Dafür wollen sie auf der europäischen Sternwarte in Chile noch tiefer in die Vergangenheit blicken. Nächstes Jahr beginnt dort der Bau eines neuen Riesenteleskops mit unerreichten 42 Metern Durchmesser. Der Ort der Sternwarte verspricht guten Ausblick. Der Himmel über der gebirgigen Wüstenregion ist fast immer klar.

Quelle : www.spiegel.de

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Spektakuläre Bilder "Wise" entdeckt unbekannte Welten
« Antwort #226 am: 19 Februar, 2010, 19:54 »
Als ob im Weltall das Licht angeknipst wird: Die ersten Bilder des Infrarotteleskops "Wise" erlauben aufsehenerregende neue Einblicke in das Universum. Die Infrarotbilder zeigen ferne Welten, Kometen und explosive Galaxien in ungekannter Schärfe und Brillanz.

Andromeda-Nebel (im langwelligeren Infrarotlicht-Bereich): Das neue Nasa-Teleskop "Wise" zeigt die staubigen Spiralarme einer Galaxie in ungekannter Schärfe.

Als das Nasa-Teleskop "Wise" ("Wide-field Infrared Survey Explorer") im vergangenen Dezember seine Arbeit aufnahm, hofften Astronomen auf neue Einblicke ins Universum. "Die alten Infrarotbilder wirken eher wie impressionistische Gemälde", hatte ein Nasa-Forscher vor dem Start des Projektes gesagt. "Die neuen Bilder jedoch werden wie richtige Fotografien aussehen." Und in der Tat: Die hohen Erwartungen der Forscher wurden erfüllt. "Wise" hat bereits eine Viertel Million Bilder aus der Umlaufbahn in 500 Kilometer Höhe zur Erde geschickt. Nun veröffentlicht die Nasa erstmals einen Teil der Aufnahmen.

Andromedar-Galaxie (im kurzwelligeren Infrarotlicht-Bereich): Hier werden die ältesten Sterne sichtbar.

Die Bilder zeigen beispielsweise Kometen, die in tiefer Dunkelheit ihre Bahnen ziehen. Geburtsregionen von Sternen sind zu erkennen, der Andromeda-Nebel in unerreichter Klarheit und ferne Galaxien. "Wise arbeitete hervorragend", sagt Ed Weiler von der Nasa. Die ersten Bilder zeigten, dass das Teleskop seine beiden Aufgaben sehr gut erfüllen könne: Die Beobachtung des Himmels im Infrarotlicht und die Kartierung ferner Welten, Asteroiden und Kometen. Eine neue Karte des Himmels entsteht.

Sternen-Wiege: Das Infrarotbild gibt Einblick in eine Geburtsregion von Sternen. Im Zentrum liegt eine Sternengruppe, die das "Hubble"-Teleskop bereits im sichtbarem Licht entdeckt hatte (siehe Hervorhebung).

Die Bilder zeigen beispielsweise bisher unbekannte Kometen. Der Komet "Siding Spring" etwa wurde auf seinem Flug vom Rand ins Innere unseres Sonnensystem entdeckt. Staub sammelt sich in seinem Schweif, der sich "wie ein leuchtend-roter Streifen 16 Millionen Kilometer hinter dem hellen Kometen erstreckte" schwärmen Nasa-Forscher.

Sternengeburten beobachtet

Neben Objekten in unserem Sonnensystem wollen die Himmelsforscher auch kühle "Braune Zwerge" unter die Lupe nehmen, also kleine Sterne, die zu wenig Masse haben, um das Fusionsfeuer in ihrem Kern zu zünden. Erwärmt von der Energie, die ihre von der eigenen Schwerkraft zusammengepressten Gasmassen freisetzen, glimmen sie im Infrarotbereich vor sich hin.

Kosmische Schönheit: Unsere Nachbargalaxie Andromedar in der Totalen, wie der neue Nasa-Satellit sie sieht.

"Wise" hat auch Asteroiden aufgespürt, die sich der Erde nähern könnten. Hochrechnungen zufolge schwirren etwa tausend Riesenbrocken mit mehr als einem Kilometer Durchmesser umher, deren Bahn irgendwann die der Erde kreuzen. Von 50 Meter dicken Klumpen mit möglichem Kollisionskurs, die bei einem Einschlag ebenfalls großen Schaden anrichten könnten, rasen ungefähr eine halbe Million durch die Dunkelheit. Doch nicht nur ihre Gefährlichkeit macht die Asteroiden interessant. Sie geben zudem Einblicke in den Ursprung des Sonnensystems. Die kalte Umgebung hat sie tiefgefroren, ihren Urzustand bewahrt.

Die Bilder des Teleksops zeigen auch eine Sternen-Wiege 20.000 Lichtjahre von der Erde entfernt, im Carina-Spiralarm der Milchstraße: Im stelaren Nebel mit der Bezeichnung NGC 3603 bilden sich den Nasa-Forschern zufolge neue Sterne, viele sind weitaus größer als unsere Sonne. Die Sterne erwärmen die Staubwolken in ihrer Umgebung - die Wärmestrahlung zeichnete "Wise" auf. NGC 3603 dient den Forschern nun als Labor, in dem sie die Geburt von Sternen studieren wollen.


Quelle : www.spiegel.de

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50 Jahre Alien-Suche - Allein im All
« Antwort #227 am: 22 Februar, 2010, 15:39 »
Jubiläum für Alien-Fahnder: Vor einem halben Jahrhundert haben Wissenschaftler die Suche nach außerirdischen Zivilisationen gestartet. Doch trotz rasanter technischer Fortschritte gibt es bisher keinen Hinweis auf Intelligenzlinge im All. Sind wir am Ende doch allein?

"Du hast 25 Minuten, Frank", sagt die Frau auf dem Podium. "Danach zerre ich dich von der Bühne." Der ältere Herr mit dem schlohweißen Schopf lässt das Lächeln aus dem Gesicht fallen und erinnert damit frappant an Freddie Frinton in "Dinner for One". Mit finsterem Blick übers Brillengestell nimmt er seine jüngere Kollegin ins Visier. "Ich bin größer als du!"

Das anschließende Gelächter im Saal bleibt nicht der einzige spaßige Moment in der Sitzung bei der Jahrestagung des weltgrößten Wissenschaftsverbands AAAS im kalifornischen San Diego. Einige der bekanntesten Fahnder nach außerirdischen Zivilisationen haben sich versammelt, um nach einem halben Jahrhundert der Suche nach außerirdischen Zivilisationen Bilanz zu ziehen. Das ging überraschend gut gelaunt vonstatten angesichts der Tatsache, dass es nicht besonders viel zu feiern gibt.

Jill Tarter und Frank Drake, die Protagonisten des Eröffnungsdialogs, haben nahezu ihre gesamten Karrieren der Alien-Fahndung gewidmet. Tarter, 66, arbeitet in leitender Position am kalifornischen Seti Institute (Search for Extraterrestrial Intelligence); ihr Leben diente als Basis für die Rolle von Oscar-Gewinnerin Jodie Foster im Hollywood-Film "Contact". Der Radioastronom Drake, 79, ist der Vater des Seti-Projekts und Erfinder der nach ihm benannten Gleichung, mit deren Hilfe sich die Anzahl kommunikationsfähiger Zivilisationen in der Milchstraße berechnen lässt.

Vor fast genau einem halben Jahrhundert, im April 1960, hat Drake den Startschuss für die Suche nach außerirdischen Intelligenzen gestartet: Am National Radio Astronomy Observatory in Green Bank (US-Bundesstaat West Virginia) lauschte er nach verräterischen Signalen aus dem Umfeld zweier Sterne. Eine kleine Bandmaschine lief mit, um die Grüße der Fremdlinge aufzuzeichnen.

Doch die blieben aus - bis heute. 50 Jahre nach Drakes erstem Experiment warten Astronomen noch immer auf ein Funksignal aus den Tiefen der Milchstraße. Die Hoffnung wird von kontinuierlichen technischen Fortschritten am Leben gehalten, die allerdings nur auf den ersten Blick große Schritte in Richtung des Erfolgs sind.

So lauschen Astronomen inzwischen nicht mehr auf einem oder Dutzenden, sondern auf Milliarden Kanälen zugleich. Zugleich wird die Fahndung nach Lichtsignalen im optischen Bereich ("Optical Seti") mit Nachdruck vorangetrieben. "In 20 Jahren werden wir voraussichtlich in der Lage sein, eine Million Sterne zugleich zu untersuchen", sagt Seti-Forscher Dan Werthimer auf dem Symposium in San Diego.

Aufgabe für viele Generationen

Doch wer deshalb glaubt, die entscheidende Entdeckung sei nur noch eine Frage von Monaten oder Jahren, dürfte enttäuscht werden. In Wahrheit haben die Seti-Forscher bisher gerade einmal ein Billionstel des Weltraums und der Frequenzen untersucht, die für außerirdische Signale mutmaßlich in Frage kommen. Trotz immer schnellerer Computer dürfte sich die Suche deshalb hinziehen. "Halten Sie besser nicht den Atem an", meint Werthimer. Mit einem Erfolg der Suche rechnet er innerhalb der nächsten 250 Jahre.

Sein Kollege Paul Shuch von der Seti League ist ähnlicher Meinung: "Ich glaube nicht, dass Seti zu meinen Lebzeiten erfolgreich sein wird. Und wohl auch nicht zu Lebzeiten meiner Enkel oder Urenkel." Die Suche nach Außerirdischen sei eher eine Aufgabe für viele Generationen.

Die bisherige Suche sei in etwa damit vergleichbar, dass man dem Ozean ein Glas Wasser entnimmt. "Auch wenn es theoretisch möglich ist, wird man in dem Glas wahrscheinlich keinen Fisch finden", so die Astronomin. "Das heißt aber nicht, dass es im gesamtem Ozean keine Fische gibt."

Pessimisten wenden ein, dass die Menschheit womöglich bis ans Ende ihrer Tage auf ein Signal aus dem All warten wird. Ein Grund könnte sein, dass eine Zivilisation nur wenige Jahrzehnte lang im großen Stil Funksignale aussendet. Anzeichen dafür finden sich auch auf der Erde: Digitale Radio- und Fernsehstationen senden inzwischen mit weit geringerer Leistung als ihre analogen Vorläufer.

Berühmte Alien-Formel

"Die Erde ist still geworden", sagt Drake. Ein moderner TV-Satellit schicke seine Programme nur noch mit einer Leistung von 20 bis 75 Watt auf die Erde. "Da strahlt fast nichts mehr ins All ab." Es sei gut möglich, dass eine Zivilisation nur rund 50 Jahre lang aufzuspüren sei - in kosmischen Maßstäben ein verschwindend kurzer Moment. Auch sendeten viele starke irdische Radioquellen wie etwa Radargeräte nicht mehr wie früher auf einem schmalen Frequenzband, sondern benutzten ein breites Spektrum. Das erschwert die Suche nach derartigen Signalen zusätzlich.

Andererseits gibt es womöglich so viele fremde Zivilisationen im All, dass den irdischen Forschern früher oder später ein Zufallstreffer gelingt. Drake betont, dass seine 1961 entwickelte Gleichung noch immer gilt. Sie besteht aus sieben Variablen:

    * Wie viele Sterne pro Jahr entstehen,
    * wie viele von ihnen ein Planetensystem besitzen,
    * wie viele der Planeten Leben ermöglichen,
    * auf wie vielen tatsächlich Leben entsteht,
    * auf welchen intelligente Wesen wohnen,
    * wie viele fremde Zivilisationen überhaupt ein Interesse an interstellarer Kommunikation haben,
    * wie lang eine technische Zivilisation besteht.

"Als ich die Gleichung erfunden haben, konnten wir die Faktoren nur schätzen", sagt Drake im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. Doch inzwischen wisse man, dass etwa die Hälfte aller Sterne Planeten besitzen. Die Entdeckung von Ozeanen unter dem Eis des Jupitermonds Europa wiederum lege nahe, dass die Zahl potentiell bewohnbarer Planeten größer ist als ursprünglich angenommen.

Dennoch gebe es weiterhin große Unsicherheiten. Zwar hegt Drake keinen Zweifel daran, dass es auf fernen Planeten Leben gibt. "Was im Sonnensystem passiert ist, war in keiner Weise ungewöhnlich, sondern dürfte an vielen anderen Orten auch geschehen sein - einschließlich der Entwicklung von Lebewesen, die Technologie benutzen." Ungewiss sei aber, wie groß der Anteil dieser Zivilisationen sei. "Der zweite wichtige Faktor ist ihre Lebensdauer", sagt Drake. "Den werden wir nicht kennen, ehe wir eine fremde Zivilisation entdeckt haben."

"Irgendwann wird die Öffentlichkeit zynisch"

Dennoch wagt er eine grobe Schätzung: "Ich gehe von rund 10.000 kommunikationsfähigen Zivilisationen in der Milchstraße aus." Auch bei der Wartezeit bis zur Entdeckung des ersten Alien-Signals ist Drake optimistischer als die meisten seiner Kollegen: "Ich schätze, dass es in 20 bis 30 Jahren so weit sein wird."

Die Frage ist, ob die Erdlinge selbst über eine so kurze Zeit bei der Stange bleiben werden - von deren Interesse hängt schließlich auch ein großer Teil der Finanzierung der Forschung ab, zumindest in den USA. "Das Interesse der Öffentlichkeit an Leben im All ist nach wie vor riesig", sagt Drake. "Die Öffentlichkeit erkennt aber auch, dass es schwierig sein wird, dieses Leben zu finden." An dieser Stelle hätten sich die Wissenschaftler selbst einen Bärendienst erwiesen - "indem wir falsche Erwartungen geschürt haben". Die US-Weltraumbehörde Nasa etwa gerate in diese Gefahr, wenn sie vor jeder Mission aufs Neue verspreche, außerirdisches Leben zu finden. "Irgendwann wird die Öffentlichkeit zynisch", sagt Drake. "Unsere Suche wird oft stärker glorifiziert, als sie es verdient."

Sollte man überhaupt größere Mittel in die Suche nach Außerirdischen stecken? Drake glaubt, dass sich die Fahndung lohnen könnte. Wenn wir ein Signal finden, werden wir zunächst wahrscheinlich nicht in der Lage sein, besonders viele Informationen daraus zu gewinnen", sagt der Astronom. Das werde ein nie dagewesenes technologisches Wettrennen um die besten Teleskope auslösen, um mehr über die Außerirdischen zu erfahren. "Wenn wir ihre Sendungen empfangen könnten, würden wir viel über die Fremden erfahren, ob sie andere Welten kolonisiert haben und wie ihre Technologie funktioniert. Das wäre für uns von unschätzbarem Wert."

Außerdem mache die Suche eine Menge Spaß. "Das liegt vielleicht daran", grinst Drake, "dass man in dieser Disziplin nie völlig widerlegt werden kann."

Quelle : www.spiegel.de

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« Antwort #228 am: 05 März, 2010, 10:25 »
Sternen-Entdeckung außerhalb der Milchstraße liefert Erkenntnisse über die Evolution des Universums

Ein jüngst entdeckter Stern in der Skulptor-Galaxie (NGC 253) im Sternbild "Bildhauer" in 260.000 Lichtjahren Entfernung nährt die Hypothese, dass unsere Milchstraße durch Absorption kleinerer Galaxien (so genannter Zwerggalaxien) entstanden sein könnte. Die chemische Signatur dieses Sterns mit der Bezeichnung S1020549 und die der Milchstraße ähneln einander sehr, wie Joshua Simon, ein Astronom des Carnegie-Observatoriums, in einem Aufsatz in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Nature betont.

Sculptor-Galaxie. Bild: NASA

Zwerggalaxien finden sich häufig in der Nähe größerer Galaxien wie der Milchstraße. Bereits 1978 hatten die Astronomen Leonard Searle und Robert Zinn ein "Bottom-Up"-Modell der Galaxieformierung aufgestellt, bei dem große Galaxien durch Einverleibung kleinerer zu ihrer Größe gelangen. Wenn Zwerggalaxien die Bausteine größerer darstellen, sollte sich in ihnen auch dieselbe Art von Sternen finden - insbesondere bei alten, an schweren Elementen armen Galaxien; schwere Elemente sind nämlich ein Indiz für relativ junge Sterne, weil große Atome in der kosmischen Evolution erst sehr spät entstanden sind.

Sternbild Sculptor. Bild:  Torsten Bronger, Lizenz:  CC-BY-SA-3.0

Gerade am Milchstraßen-Rand treten solche "metallarmen" (für Astronomen sind alle Elemente, die schwerer als Wasserstoff oder Helium sind "Metalle") Sterne, die nur ein hunderttausendstel der schweren Elemente unserer Sonne aufweisen, sehr häufig auf. Bislang war die Suche nach metallarmen Sternen in Zwerggalaxien jedoch erfolglos geblieben: "Die Milchstraße schien Sterne zu enthalten, die viel primitiver in ihrem Aufbau sind als irgend einer der beobachteten Sterne aus Zerggalaxien", so Simon. "Wenn Zwerggalaxien die ursprünglichen Bauteile der Milchstraße gewesen sein sollen, ist es schwer verständlich, dass sie nicht ähnliche Sterne enthalten."

Der Grund für die erfolglose Suche lag allerdings nicht darin, dass es solche Sterne nicht gibt, sondern im angewandten Messverfahren. Simons Team-Kollege Evan Kirby entwickelte eine Methode, mit der der Metall-Gehalt zahlreicher Sterne geschätzt werden kann. Auf diese Weise konnten auch die metallarmen Sterne im "Bildhauer" gesucht werden, unter denen sich S1020549 befindet. Dieser enthält sogar nur ein 4000stel der schweren Elemente der Sonne und ein Fünftel der bislang bekannter Sterne in Zwerggalaxien.

Giant Magellan Telescope. Bild: Giant Magellan Telescope - Carnegie Observatories

"Der Stern ist wahrscheinlich genauso alt wie das Universum selbst", vermutet die Astronomin Anna Frebel  vom Harvard Smithonian Center für Astrophysik, die am selben Paper wie Simon mitgearbeitet hat. Die Forscher erwarten, dass künftig weitere solcher Sterne entdeckt werden. Spätestens mit der nächsten Generation optischer Großteleskope, wie dem 2018 fertig gestellten Giant Magellan Telescope, das mit einem hochauflösenden Spektrographen ausgestattet sein wird. Bis dahin bleibt S1020549 Simon zufolge aufgrund seiner ungewöhnlichen Metallarmut der bedeutendste Markstein seiner Arbeit über die Entstehung großer Galaxien: "Die Idee, das die Milchstraße durch Zerstörung von Zwerggalaxien entstanden ist, scheint korrekt zu sein."

Quelle : http://www.heise.de/tp/

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Astronomen haben erstmals einen Planeten bei einem fernen Stern aufgespürt, der den Planeten unseres Sonnensystems weitgehend ähnelt. Der sogenannte Exoplanet Corot-9b kreist um eine Sonne im Sternbild Schlange, der etwa 1.500 Lichtjahre von der Erde entfernt ist, wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)  am Mittwoch in Berlin berichtete.

"Dieser Planet könnte für die Exoplanetenforschung eine ähnliche Rolle spielen wie der Stein von Rosetta für die Ägyptologie", betonte Claire Moutou aus dem 60-köpfigen Entdeckerteam, das den Planeten im britischen Fachjournal "Nature" (Bd. 464, S. 384) vorstellt. Der Stein enthielt Texte in drei Sprachen, so dass Forscher fortan die ägyptische Schrift entziffern konnten.

Corot-9b ist etwa so groß wie der Jupiter, der größte Planet unseres Systems, und umkreist seinen Stern in etwa demselben Abstand wie der Planet Merkur unsere Sonne. Die meisten der bislang über 400 entdeckten Exoplaneten umlaufen ihre Sterne in deutlich geringerer Distanz und sind entsprechend heiß. Auf Corot-9b herrschen dagegen vermutlich moderate Temperaturen zwischen -20 und 160 Grad Celsius. "Corot-9b ist der erste Exoplanet, der wirklich den Planeten in unserem Sonnensystem ähnelt", betonte der Erstautor der Studie, Hans- Jörg Deeg vom Astronomischen Institut der Kanaren.

Französischer Satellit Corot leiht Planeten seinen Namen

Corot-9b ist die jüngste Entdeckung des französischen Satelliten "Corot", der speziell zur Suche nach Exoplaneten gestartet wurde. "Wir kennen inzwischen Dutzende ähnlicher Planeten. Aber Corot-9b ist der erste davon, dessen Eigenschaften wir mit großer Genauigkeit untersuchen können", erklärte Moutou. "Er kommt in seiner Charakteristik den Planeten unseres Sonnensystems schon ziemlich nahe", urteilt Heike Rauer vom DLR-Institut für Planetenforschung.

Von der Erde aus gesehen läuft Corot-9b einmal alle 95 Tage vor seinem Mutterstern vorbei. Durch die Änderung in der Helligkeit des Sterns lässt sich der Durchmesser des Planeten bestimmen. Zusammen mit anderen Messungen, wie sie an der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile gewonnen wurden, können die Astronomen die Masse und daraus die Dichte des Planeten ermitteln sowie durch die Kombination aller Daten den Planeten detailliert untersuchen.

Große Sonnenentfernung - gemäßigtes Klima

Eine Besonderheit von Corot-9b ist die relativ große Entfernung von seiner Sonne - und damit seine vergleichsweise gemäßigte Temperatur. Der Planet unterscheidet sich damit von der Klasse der sogenannten heißen Jupiter, die in nur etwa drei Tagen ihren Zentralstern umkreisen. Planeten mit kurzen Umlaufzeiten sind sehr nahe an ihrem Stern und werden kräftig beschienen - entsprechend herrschen dort meist Temperaturen von mehreren hundert Grad Celsius.

"Unsere Untersuchungen haben mehr Informationen über Corot-9b erbracht, als wir über alle anderen ähnlichen Exoplaneten besitzen", sagt der Koautor der Studie, Didier Queloz. "Für unser Verständnis der Chemie bei niedrigen Temperaturen sind sie so wegweisend, dass sich dadurch ein komplett neues Forschungsfeld über die Atmosphären kühler und gemäßigter Planeten eröffnen könnte."

Quelle : SAT + KABEL

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Die wilden Ringe des Saturns
« Antwort #230 am: 19 März, 2010, 10:48 »
Die Ringe des Saturns sind weit weniger friedlich, als sie wirken. Forscher haben faszinierende Fotos der "Cassini"-Raumsonde mit Saturn-Daten aus mehreren Jahrzehnten kombiniert - und ein unerreicht präzises Bild des Ringsystems des Gasplaneten gezeichnet.


In den scheinbar zeitlosen Ringen des Saturns geht es wilder zu als angenommen. Das zeigen die Aufnahmen der amerikanisch-europäischen Raumsonde "Cassini", die seit knapp sechs Jahren um den majestätischen Ringplaneten kreist. Kollisionen von Eisbrocken sind an der Tagesordnung, kleine Monde spielen Tauziehen mit dem Ringmaterial, gelegentlich schießen kanonenkugelartige Objekte durch die äußeren Ringe und verschwinden so schnell wie sie aufgetaucht sind.


Die Eigenschaften der Ringe ändern sich über Jahre, Monate oder sogar Tage, wie ein internationales Forscherteam im Fachblatt "Science" berichtet. "Dieses unruhige System gibt uns ein neues Gefühl dafür, wie es in einem jungen Sonnensystem zugegangen sein könnte", erläuterte Nasa- Planetenspezialistin Linda Spilker. So ähneln viele der beobachteten Prozesse im Ringsystem des Saturns denen in sogenannten protoplanetaren Scheiben, aus denen neue Planeten entstehen.


Die Saturnringe bestehen hauptsächlich aus Wassereis-Brocken. Aus "Cassinis" Nahaufnahmen im nahen Infrarotlicht schließen die Astronomen außerdem auf die Ursache einer mysteriösen Rotfärbung, die sich durch Teile des Ringsystems zieht. Vermutlich gehe sie auf Rost oder kleine organische Moleküle zurück - wie sie auch in rotem Gemüse auf der Erde vorkommen, schreiben die Forscher um Jeff Cuzzi vom Ames Research Center der US-Raumfahrtbehörde Nasa.

Die Wissenschaftler hatten die "Cassini"-Bilder der letzten sechs Jahre mit Beobachtungen von Teleskopen auf der Erde und Jahrzehnte alten Daten der "Voyager"-Mission kombiniert.

In einem weiteren Beitrag in "Science" stellen Tamas Gombosi von der University of Michigan in Ann Arbor und Andrew Ingersoll vom California Institute of Technology neue Erkenntnisse über die Atmosphäre und Magnetosphäre des Saturns vor. Demnach sieht die Magnetosphäre, die durch die Wechselwirkung zwischen Sonnenwinden und dem Magnetfeld des Gasplaneten entsteht, wie eine Mischung aus den Magnetosphären von Erde und Jupiter aus - und ist damit einzigartig im Sonnensystem.

Quelle : www.spiegel.de

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Hat Exoplanet Corot-9b einen Mond?
« Antwort #231 am: 19 März, 2010, 21:23 »
Der Exoplanet, der den Gasriesen unseres Sonnensystems gleicht, könnte auch Wasser enthalten - und vielleicht einen Mond haben?

Die Entdeckung des Exoplaneten Corot-9b mit dem HARPS-Spektrografen der ESO und dem CoRoT-Satelliten wurde als Durchbruch gefeiert. Claire Moutou, Mitglied des international besetzten Teams aus 60 Astronomen, das den Planeten entdeckte, schwärmte denn auch, dass dieser Planet "eine ähnliche Rolle spielen wie der Stein von Rosetta für die Ägyptologie" spielen könnte.

Künstlerische Darstellung des an seiner Sonne vorbeiziehenden Exoplaneten Corot-9b. Bild: ESO/L. Calçada

Es war der erste der mittlerweile schon zahlreichen entdeckten Exoplaneten, der Planeten in unserem Sonnensystem ähnelt, wie das internationale Forscherteam in Nature  schrieb. Weil er auf seiner 95 Tage dauernden Umlaufbahn für die Dauer von 8 Stunden vor seinem Mutterstern vorbeizieht, konnten die Wissenschaftler mehr Informationen als bei den zuvor entdeckten Exoplaneten sammeln: "Für unser Verständnis der Chemie bei niedrigen Temperaturen sind sie so wegweisend", so sagt Koautor Didier Queloz, "dass sich dadurch ein komplett neues Forschungsfeld über die Atmosphären kühler und gemäßigter Planeten eröffnen könnte."

Der Planet, der sich 1500 Lichtjahren von der Erde entfernt im Sternbild Schlange befindet und mit der sogenannten Transitmethode gefunden wurde, ist so groß wie Jupiter und besteht wie die Gasriesen Jupiter und Saturn vor allem aus Wasserstoff und Helium. Nach Schätzungen liegt seine Oberflächentemperatur zwischen –23°C and 157°C. Vermutet wird, dass er auch weitere Elemente wie Wasser oder CO2 enthalten könnte. Auch wenn der Gasriese selbst keine feste Oberfläche besitzt, so könnte, wie die Wissenschaftler in einer Pressemitteilung von ESA nahelegen, Corot-9b aber einen Mond haben, der dem Titan des Saturn gleicht. Wenn die Temperaturen des Planeten am unteren Ende des geschätzten Temperaturspektrums liegen sollten, dann könnte solch ein Mond ein Eisball sein. Wenn seine Temperatur sich im heißeren Bereich befinden sollte, wäre es für das Vorhandensein von Wasser zu heiß. Im mittleren Bereich könnte er aber flüssiges Wasser enthalten, spekulieren die Wissenschaftler und lassen die Folgen bedeutungsschwer offen.

Quelle : http://www.heise.de/tp/

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Galaktischer Staubbläser
« Antwort #232 am: 27 März, 2010, 13:43 »
Galaxie-Fusionen, Quasare und Schwarze Löcher

Die großen Schwarzen Löcher in den Zentren der Galaxien wachsen hauptsächlich aufgrund intergalaktischer Kollisionen, wie eine Forschergruppe um den Astronomen Ezequiel Treister an der University of Hawaii in einem jüngst erschienen Science-Artikel darlegt.

Wenn Gaswolken in Galaxien in deren zentrale Schwarze Löcher gezogen werden, emittieren letztere große Mengen Strahlung (auf diese Weise entstehen Quasare). "Diese ständig wachsenden Schwarzen Löcher sind ursprünglich von großen Mengen Staub verdeckt", so Treister, "nach etwa 10-100 Millionen Jahren ist dieser Staub aber durch die starke Strahlung meistens 'fortgeweht' und gibt den Blick auf einen Quasar frei, der bei einer sichtbaren Wellenlänge für bis zu 100 Millionen Jahre strahlt."

Für ihre Studie hat die Gruppe um Treister Daten von den Weltraum-Observatorien Hubble, Chandra und Spitzer gesammelt und miteinander kombiniert, um eine große Anzahl solcher, hinter Staub verborgener Quasare in Entfernungen von bis zu 11 Milliarden Lichtjahren zu identifizieren. "Jahrelang haben Astronomen angenommen, derartige Quellen seien sehr selten, jetzt finden wir überall welche", fügt Treister hinzu. Weil ein Großteil der Strahlen dieser verdeckten Quasare unsichtbar ist, haben die Astronomen im Infrarot- und Röntgen-Bereich nach Anzeichen für den heißen Staub gesucht - solche Strahlen werden von der Verschleierung weniger stark beeinflusst.

Ein Beispiel für interagierende bzw. fusionierende Galaxien mit stark verdeckten Schwarzen Löchern im Zentrum, aufgenommen von Hubble-Teleskop. Die oberen drei Bilder zeigen nahe gelegene Galaxien (ca. 500 Millionen Lichtjahre entfernt), die unteren drei Bilder die am weitesten entfernten Galaxien (ca. 6,5 Milliarden Lichtjahre). Während der ersten 10-100 Millionen Jahre nach der Fusion bleibt das zentrale Schwarze Loch verdeckt; danach beginnt der Quasar zusehends deutlicher sichtbar zu leuchten, bevor er weitere 10-100 Millionen Jahre später sein Maximum erreicht hat.

Auf diese Weise fanden Treister und seine Leute heraus, dass die Zahl verdeckter Quasare im Vergleich zu denen, die nicht verdeckt sind, im frühen Universum bedeutend größer war als jetzt. "Theoretisch wussten wir, dass die Fusion massiver, Gas-reicher Galaxien in der Vergangenheit häufiger stattfand; unsere Beobachtungen passen also sehr gut in dieses Szenario", so Priyamvada  Natarajan von der Yale University, die in Treisters Team mit forscht. "Wir wussten auch, dass dies für nahe gelegene Galaxien auf jeden Fall zutrifft", ergänzt David Sanders  von der University of Hawaii, "aber diese Ergebnisse zeigen, dass das überall im Universum passiert."

Quasar-Stadien während einer Galaxien-Fusion (Illustration). Das stärkste Wachstum Schwarzer Löcher findet während dieser Quasar-Stadien statt: Während das Schwarze Loch zuvor "nur" die millionenfache Masse unserer Sonnen besitzt, kann sie zuletzt bis zu 10.000 mal größer sein.

Darüber hinaus haben die Forscher Bilder dieser weit entfernten Galaxien analysiert, die vom Hubble Space Telescope (mit der vor 10 Monaten installierten  Wide Field Camera 3) aufgenommen wurden. Auf diesen Bildern zeigten sich auffällige Zeichen von galaktischen Interaktionen und Fusionen, die die Forschungshypothese der Gruppe bestätigten. Auf Grundlage theoretischer Überlegungen schätzten die Forscher, dass es ungefähr 100 Millionen Jahre dauert, bis die Strahlung eines wachsenden Schwarzen Loches den umgebenden Staub "fortgeweht" und den nackten Quasar freigelegt haben würde.

"Unsere Arbeit bestätigt, dass Galaxie-Fusionen bedeutsam für das Wachstum großer Schwarzer Löcher sind", so Natarajan. Die Fusionen seien grundlegend für die Evolution einer Galaxie und vergrößern die Masse ihres zentralen Schwarzen Loches sowohl während seiner verdeckten wie auch seiner unverdeckten Phase.

Quelle : http://www.heise.de/tp/

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Die Suche nach der zweiten Erde
« Antwort #233 am: 01 April, 2010, 15:53 »
Irgendwo da draußen müssen sie sein: Planeten, so groß wie die Erde, die ihren Heimatstern im genau richtigen Abstand umkreisen, um Leben gedeihen zu lassen. Bislang hat noch niemand solche Geschwister unseres Heimatplaneten entdeckt, doch die meisten Astronomen sind überzeugt, dass es sie gibt. Für das Exoplanet Roadmap Advisory Team der europäischen Weltraumorganisation ESA ist es nur eine Frage der Zeit, bis Himmelskundler erdähnliche Planeten außerhalb unseres Sonnensystems näher erforschen können. Noch im Lauf dieses Jahrzehnts dürften die ersten derartigen Objekte entdeckt werden, vermuten die Experten in ihrem jetzt vorgelegten Entwurf einer Forschungsstrategie.

Die ESA hatte das 11-köpfige Gremium vor knapp zwei Jahren zusammengerufen, um einen Plan für die Erforschung extrasolarer Planeten zu entwickeln. Der soll nun zunächst am 7. und 8. April auf einem Workshop in London mit Fachwissenschaftlern diskutiert werden. Die daraus hervorgehende endgültige Version wird dann im Mai offiziell der ESA übergeben.

Die Entdeckung einer zweiten Erde sei ein großes Ziel jeder Exoplanetensuche, schreiben die Wissenschaftler. Sie stellen aber auch fest, dass unter den mehr als 400 bislang entdeckten Exoplaneten nur wenige überhaupt irgendeinem Planeten unseres Sonnensystems ähneln. Das muss nicht bedeuten, dass das Sonnensystem eine Ausnahme im Universum darstellt. Vielmehr sind die Beobachtungsmethoden einfach noch nicht empfindlich genug, um vergleichbare Planetensysteme zu erfassen.

Die bislang wichtigste Methode zum Nachweis extrasolarer Planeten ist die Messung der Radialgeschwindigkeit ihres Zentralsterns. Sie erfasst das verräterische Pendeln des Sterns, hervorgerufen durch die Schwerkraft des umkreisenden Planeten, die den Stern regelmäßig auf uns zu und von uns weg bewegt. Das lässt sich durch die Verschiebung von Emissionslinien im Spektrum des Sterns erkennen, selbst wenn dessen Radialgeschwindigkeit nur wenige Meter pro Sekunde beträgt.

Mit Hilfe dieser Methode geraten allerdings bevorzugt große Planeten auf engen Umlaufbahnen in den Blick. So gelang zwar die Identifizierung eines Planeten von knapp der doppelten Erdmasse – doch GL 581 e umkreist sein Zentralgestirn in aberwitzigen drei Tagen, nur vier Millionen Kilometer von der Oberfläche des Sterns entfernt. Der bislang leichteste Planet auf einer erdähnlichen Umlaufbahn ist dagegen HD 74156 d mit 0,39 Jupitermassen – mehr als hundertmal so massiv wie die Erde. Um einen Planeten von der Größe der Erde auf einer vergleichbaren Umlaufbahn um einen sonnenähnlichen Stern zu entdecken, müssten über Zeiträume von mehreren Jahren Radialgeschwindigkeiten in der Größenordnung von zehn Zentimetern pro Sekunde erkannt werden. Die dafür erforderliche Technologie dürfte in den kommenden Jahren zur Verfügung stehen.

Die Anstrengungen der Planetenjäger beschränken sich aber nicht auf die Suche nach Zwillingen der Erde. Sie wollen insgesamt besser verstehen, wie Planetensysteme entstehen und wie sie sich entwickeln. Grundlage dafür sind statistische Erhebungen, für die sie zunächst einen umfassenderen Überblick über die Planetensysteme in unserer kosmischen Nachbarschaft brauchen. Ein besonderer Höhepunkt wäre für die Verfasser der Roadmap die Beobachtung von Planeten im Moment ihrer Entstehung.

Um dahin zu gelangen, bedarf es allerdings nicht nur leistungsfähiger Instrumente. Die Wissenschaftler betonen wiederholt die Notwendigkeit des Zusammenspiels von Weltraumobservatorien und bodengestützten Teleskopen. Anders als die US-Raumfahrtbehörde NASA, die auch astronomische Forschungen am Boden fördert, finanziert die ESA aber nur Raumfahrtprogramme. Für die Observatorien auf der Erde ist in Europa die ESO (European Southern Observatory) zuständig. Solche institutionellen Schwerfälligkeiten behindern die Erforschung von Exoplaneten ebenso wie die knappen Budgets, die in den kommenden zehn Jahren in Europa voraussichtlich nur eine kleine bis mittlere Weltraummission zulassen werden. Eine wichtige Empfehlung der Roadmap ist daher auch die verstärkte Suche nach Möglichkeiten internationaler Kooperation, namentlich mit den aufstrebenden Raumfahrtnationen China und Indien.

Quelle : www.heise.de

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S.E.T.I. vermeldet Historisches
« Antwort #234 am: 08 April, 2010, 08:58 »
Auf den Tag genau vor 50 Jahren startete Frank Drake den ersten Suchlauf nach außerirdischen Funksignalen

Seitdem der US-Radioastronom Frank Drake am 8. April 1960 den ersten wissenschaftlich-systematischen Lauschangriff auf außerirdische Funksignale initiierte und bislang mehr als 120 weitere SETI-Suchprogramme seinem Beispiel folgten, zog keiner die lang ersehnte interplanetare Flaschenpost ans Erdufer. Damit das außerirdische Treibgut endlich in Greifweite rückt, ziehen Drake und seine Nachfolger alle Register der Kunst und nutzen immer schnellere Computer, bessere Software und leistungsstärkere Teleskope. Sie optieren ihre Suchstrategien, erweitern den Zielsternkatalog ständig und nehmen auch seit neun Jahren offiziell außerirdische Lasersignale ins Visier. Anlass genug, um einen Blick auf den Anfang des SETI-Programms zu werfen, das heute seinen 50. Geburtstag feiert.


Der Ruf der Plejaden

Wer oder was das Aufkommen des jungen SETI-Gedankens und seine erstmalige technische Umsetzung auch immer begünstigt haben mag – den ersten kleinen Schritt in eine neue Welt machte im Jahr 1956 der 26-jährige Doktorand der Harvard-Universität in Massachusetts, Frank Drake, eher zufällig. Mit dem (damals) neuwertigen 18-Meter-Radioteleskop der universitätseigenen Sternwarte "George R. Agassiz-Station", die einmal als Oak-Ridge-Observatorium in der Radioastronomie Bekanntheitsgrad erlangen sollte, sammelte der junge Doktorand und Cornell-Bachelor-Absolvent Datenmaterial für seine Dissertation. Als er den 210 Lichtjahre entfernten Plejaden-Sternhaufen anpeilte und eine routinemäßige Beobachtungssequenz einleiten wollte, registrierte er ein "verblüffend regelmäßiges" Signal, das ausgerechnet auf der Wasserstoff-Strahlungslinie des elektromagnetischen Spektrums lag, also genau in dem Bereich, in dem das am reichlichsten vorhandene Element im Universum emittiert.

Im Wissen, dass weltweit keine Funklizenzen für Frequenzen auf der Wasserstofflinie aufgrund ihrer radioastronomischen Bedeutung verteilt wurden und folglich irdische Sender als Quelle nicht in Frage kommen konnten und das Signal ohnehin zu regelmäßig pulsierte, um natürlichen Ursprungs zu sein, konnte Drake anfangs vor Aufregung kaum atmen. Denn alles sah danach aus, als trüge es eine intelligente "Handschrift".Doch als Drake sein Teleskop in eine andere Richtung drehte, vernahm er das Signal weiterhin klar und deutlich, womit evident war, dass es von einer irdischen Störquelle stammte.

Rechts oben sehen wir ein einsame Galaxie, in der fraglos intelligente Lebensformen sich derselben Frage gegenüber sehen wie derweil unsere Spezies: Sind wir allein? Vielleicht fahnden sie ebenso wie wir nach Radio- und Lichtsignalen einer anderen Spezies. Hoffen wir für uns, dass nicht alle "nur" suchen! Bild: NASA/JPL-Caltech/SSC

Schicksalhafte Fahrt ins Grüne

Im April 1958 folgte Frank Drake erneut dem Ruf der Radioastronomie und machte sich auf den Weg nach Green Bank, wo inmitten der Berge von West Virginia (USA) ein verschlafenes Nest vor sich hin döste, das sich, eingebettet in einem Talkessel, über eine Länge von 10 Quadratkilometern erstreckte. Hier war Drakes neue Arbeitsstelle. In dieser abgelegenen und zugleich radioarmen Region hatte das 1956 gegründete "National Radio Astronomy Observatory" (NRAO), eine staatliche amerikanische Forschungsorganisation für Radioastronomie, seine Zelte aufgeschlagen. Umsäumt von wildwüchsigen Bäumen, sattem Grün und in der Nachbarschaft von zwei Dörfern sowie einigen verlassenen Farmen und abgeschirmt von 1500 Meter hohen Bergreihen, starrte bei Drakes Ankunft noch kein schüsselartiges Gebilde in den Himmel. Nichts deutete auf den Aufbruch in eine neue Ära, der einige Monate später folgen sollte. Nur auf dem Zeichenbrett wussten ein großes Teleskop von 42,5 Metern Durchmesser (das später auch gebaut wurde) und eine Riesenschüssel von knapp 183 Metern als Planskizzen zu gefallen. Den Spagat vom Entwurf zum waschechten Radioteleskop schaffte Letztere jedoch nicht; technische und finanzielle Hürden verhinderten ihre Realisierung.

Point of no return

Dass in Green Bank die junge Radioastronomie dennoch ihr Zeitalter fand, war auch Drakes Verdienst, der mit seinen Kollegen ein halbwegs adäquates Ersatzteleskop von 26 Metern Durchmesser konzipierte, das binnen eines Jahres zu einem akzeptablen Preis aufgebaut und zu einem der weltweit größten seiner Zeit wurde. Als die Antennenschüssel Anfang 1959 die ersten Testläufe absolvierte, glaubte Drake in den eingehenden Signalen abermals "außerirdische Muster" zu erkennen. Nachdem er seine Vorgesetzten davon überzeugt hatte, ihm parallel zu den regulären Observationen Beobachtungszeit für eine Abhorchaktion nach außerirdischen Funksignalen zu gewähren, begann er mit den umfangreichen Vorbereitungsarbeiten. Der Startschuss für den ersten modernen systematischen Lauschangriff der Menschheitsgeschichte auf außerirdische Intelligenzen war gefallen. Und es gab kein Zurück mehr – zumindest für Frank Drake nicht.

Zunächst einmal legte Drake sich auf die 21-Zentimeter-Wellenlänge des elektromagnetischen Spektrums als bevorzugte Frequenz für die Aliensuche fest, auf der der universelle Wasserstoff strahlt. Danach beschlossen er und sein Chef, Otto Struwe, seine Mission vor Presse und Öffentlichkeit sowie anderen Wissenschaftlern strikt geheim zu halten. In Erinnerung an L. Frank Baums Kindergeschichte Ozma von Oz versah er sein Projekt mit dem Namen der sagenhaften Prinzessin Ozma.

Zitat
Wie Baum träumte auch ich von einem Land, das weit entfernt von uns lag und in dem fremdartige, exotische Wesen lebten.

Abdruck und Auszug aus dem legendären Nature-Beitrag von 1959. Quelle: coseti.org

Was die treuen Abonnenten des angesehenen englischen Wissenschaftsmagazins jedenfalls zu sehen und lesen bekamen, sprengte den bisher gewohnten Rahmen des Konventionellen. Der eine wird beim Durchblättern des Magazins seinen Augen nicht getraut haben, als er bei den Seiten 844, 845 und 846 kurz innehielt und diese in Augenschein nahm, der andere hingegen völlig entsetzt mit dem Kopf geschüttelt und seinen Unwillen mit weiteren Gesten oder monologartigen Kommentaren Ausdruck verliehen haben. Einige werden den Artikel  ignoriert, nur wenige ihn mit Wohlwollen oder Interesse gelesen haben. Dafür war der Beitrag ein wenig zu weit seiner Zeit voraus.

Denn was die beiden Autoren in jenem Fachbeitrag erstmals in den wissenschaftlichen Fokus rückten, war in der Tat ein Novum, ja geradezu eine kleine Revolution, an der nicht jeder teilhaben wollte: Sucht nach künstlichen außerirdischen Radiosignalen im Mikrowellenbereich (Frequenzbereich von etwa 300 Megahertz bis etwa 300 Gigahertz), aber langwelligen Bereich der Wasserstofflinie (1,42 Gigahertz), da auf dieser Frequenz der neutrale, interstellare Wasserstoff strahlt! Außerirdische sollten die Bedeutung der 21-Zentimeter-Linie kennen, weil Wasserstoff das im Universum häufigste Element ist und die universell magische Frequenz ein fast störungsfreies Lauschen ins All ermöglicht. Und haben außerirdische Radioastronomen dieselben Antennen und Empfänger wie wir, ist trotz der kolossalen Entfernungen im Universum ein Austausch interstellarer Botschaften theoretisch möglich!

Eine Welt ganz nach dem Geschmack von SETI, vor allem dann, wenn hierauf intelligente, technologisch interessierte Lebensformen existieren sollten, die selbst fleißig senden. Bild: NASA/ESA

So lautete der Kern ihrer Botschaft, die kurz darauf viele Zeitungen entsprechend ihren Zielgruppen maßgeschneidert präsentierten. Ein Umstand, den Frank Drakes Chef, Otto Struwe, nur mit großem Unwillen zur Kenntnis nahm, ernteten doch seiner Ansicht nach die beiden Physiker die Lorbeeren der Aufmerksamkeit völlig zu Unrecht, weil die Idee bereits ein Jahr zuvor in Green Bank geboren worden war.

Obwohl Morrison und Cocconi auf dem Gebiet der Radioastronomie absolute "Amateure" waren, wertete ihr gemeinsam verfasster Artikel die SETI-Idee (das Akronym SETI wurde erst Mitte der 1970er-Jahre kreiert) ideologisch auf. Das erste Mal in der Geschichte erklärten etablierte Forscher, beruhend auf wissenschaftlichen Extrapolationen, offen und direkt, dass die verfügbaren Instrumente und Teleskope durchaus Radiosignale von entlegenen Planeten aufschnappen könnten, konzedierten aber sogleich, dass eine Suche nach fremden Funksignalen extrem mühsam und aufwändig sei. Die Wahrscheinlichkeit eines Erfolges sei höchst schwer abzuschätzen, aber wenn keiner mit der Suche jemals anfinge, wären die Chancen auf Erfolg mit Sicherheit gleich Null.

Das Green Bank Telescope (GBT), das weltweit größte lenkbare Radioteleskop, starrt in Green Bank im  US Bundesstaat West Virginia in den Himmel. Es liegt ganz in der Nähe des Teleskops, mit dem Frank Drake 1960 die erste SETI-Observation durchführte. Durchmesser des GBTs: 100 bis 110 Meter; Reflektorfläche: 7854 m². Bild: NRAO/AUI

Aufgeblüht war die mutige Idee bereits im Frühling 1959, als Cocconi eher spaßeshalber die hypothetische Frage aufwarf, ob andere Zivilisationen eventuell Gammastrahlen als Kommunikationsmittel einsetzen könnten und Morrison darauf entgegnete, dass dies durchaus möglich sei. Andererseits sei es effektiver, das ganze elektromagnetische Spektrum nach geeigneten Frequenzen abzusuchen.[8]  Als sich die beiden Forscher im August 1959 in Genf beim neugegründeten CERN  trafen, wo Cocconi sein Forschungsjahr verbrachte, formulierten sie ihre These aus, schrieben das Gedachte nieder, schickten das Manuskript nach London zur Nature-Redaktion und die Druckfahne an den angesehenen Radioastronomen Bernard Lovell, der zwar für deren Ansatz mitnichten Begeisterung aufbrachte, immerhin aber keine fundamentalen Fehler in den Berechnungen ausmachen konnte.  Nach der Veröffentlichung im Nature gerieten die beiden Forscher praktisch über Nacht in den Brennpunkt und die Fänge der Medien.

Zitat
Es gab eine riesige Berichterstattung in den Zeitungen und populärwissenschaftlichen Medien, die wir so nicht erwartet hatten.

Dieser Eindruck verstärkte sich noch, als Morrison aus beruflichen Gründen eine kleinere Weltreise antreten musste, die ihn nach Moskau, London, Rom und anderen Großstädten führte, wo er von neugierigen Reportern regelrecht belagert und bedrängt wurde.

Zitat
Als ich um die Welt reiste, jagten mich die Medien. In jeder Stadt, die ich besuchte, gab es unzählige Interview-Anfragen von Journalisten. Das hielt sechs Monate an.

Auch wenn Frank Drake Monate früher Morrisons und Cocconis Idee antizipiert hatte und längst im Begriffe war, ein Radioteleskop für die Fahndung nach einer interplanetaren Flaschenpost auf die Beine zu stellen und umzurüsten, so hatte er doch seine Überlegungen und Thesen zu keinem Zeitpunkt schriftlich dokumentiert und veröffentlicht. So fiel der Ruhm den beiden Physikern zu – zu Recht. Schließlich formulierten sie in ihrem Artikel nicht nur einige wichtige theoretische SETI-Grundlagen, sondern popularisierten auch erstmals den Gedanken, nach außerirdischen Radiowellen intelligenten Ursprungs zu horchen. Mit ihrem Vorstoß entfachten Morrison und Cocconi eine lebhafte Diskussion über das Für und Wider und gaben den Stein des Anstoßes, auf breiter Front zu suchen. Nicht zuletzt beflügelten beide Drakes Elan, der sich fortan darin bestärkt fühlte, auf dem richtigen Weg zu sein. Der Tag X, der Tag des ersten auf Radioastronomie basierenden Kontaktversuches, war daher in erreichbare Nähe gerückt.

Erster Suchlauf – erster Fehlalarm

Am 8. April 1960, um drei Uhr morgens, war es soweit. Drake und die beiden ihm assistierenden Studenten Ellen Gundermann und Margaret Hurley wagten den Sprung in eine neue Ära. Umhüllt von Nebelschwaden begannen sie bei eisiger Kälte mit den letzten Vorbereitungsarbeiten an der 26-Meter-Schüssel, bevor sie dann gegen 5.00 Uhr halb erfroren den Kontrollraum aufsuchten, den dortigen Ozma-Empfänger aktivierten und den ersten offiziellen Suchlauf auf dem schmalen Frequenzspektrum von 1420 bis 1420,4 Megahertz starteten. Die Stunde der extraterrestrischen Wahrheit hatte geschlagen.

Zitat
Wir wussten, dass dies ein historischer Augenblick war, und dennoch kicherten wir, weil wir dachten, dass wir uns mit diesem Gedanken am Ende vielleicht selbst etwas vorgaukelten.

Um den geschichtsträchtigen Moment dokumentarisch festzuhalten, platzierte Drake in dem Arbeitsraum noch ein Aufzeichnungsgerät mit einer einfachen Schreibfeder, die jeden eingehenden kosmischen Ton auf einem laufenden Papierstreifen verewigen sollte. Für die Erfassung der akustischen Signale war ein Tonbandgerät zuständig. Für Drakes Zwecke war das Equipment ausreichend, zumal der Lauschangriff nur über einen einzigen Kanal abgewickelt wurde. Als Drake sein erstes ausgewähltes Ziel, den erdnahen Stern Tau Ceti, anpeilte, dem 19. Stern im Bild Cetus (Walfisch), und sich nach einigen Stunden des Wartens nichts Gravierendes ereignete, richtete er das Teleskop auf das zweite Zielobjekt: den Stern Epsilon Eridani, den fünfhellsten in der Konstellation Eridanus. Beide Sonnen, zirka 10 Lichtjahre von der Erde entfernt, sind trotz ihrer geringen Leuchtkraft am Firmament mit bloßem Auge zu sehen.

Frank Drake, der Vater der SETI-Suchprogramme. Vor 50 Jahren startete er den ersten Suchlauf.

Nach gerade einmal fünf Minuten folgte ein explosionsartiges Gedröhne, das die Lautsprecher in Vibration versetzte und den graphischen Schreiber des Aufzeichnungsgerätes zum Tanzen brachte. Ein starkes, lautes Signal verschaffte sich Gehör, dessen Charakteristikum darin bestand, binnen einer Sekunde achtmal zu pulsieren.

Zitat
Keiner von uns hatte jemals etwas Vergleichbares erlebt. Wir starrten einander mit weitaufgerissenen Augen an. Ich hatte das Gefühl, meine Begegnung mit den Plejaden noch einmal zu erleben.

Nachdem Drake die Schüssel vom Stern weg richtete und das Signal prompt verstummte, erhärtete sich für einige Sekunden der Verdacht, dass die Quelle tatsächlich im System von Epsilon Eridani  zu finden war. Doch unmittelbar nach dem Zurückschwenken des Teleskops auf das ursprüngliche Zielobjekt war von dem ohrenbetäubenden Krach zur Überraschung des Trios nichts mehr zu hören. Erst nach zwei Wochen und zahlreichen Versuchen kehrte das geheimnisvolle Signal zurück und pulsierte erneut im 8-Sekunden-Rhythmus. Dieses Mal jedoch registrierte ein außerhalb des Kontrollraums montierter Schalltrichter, der mit dem Tonband verbunden war, den alles übertönenden Lärm – sehr zum Leidwesen von Drake und seinen Mitarbeitern.

Zitat
Damit stand fest, dass es sich keineswegs um eine außerirdische Nachricht handelte. […] Zweifellos kamen sie [die Signale] von einem vorbei fliegenden Flugzeug.

Das Projekt Ozma, die erste systematisch durchgeführte radioastronomische Durchmusterung des Himmels nach außerirdischen künstlichen Signalen, endete nach 150 Stunden reiner Observationszeit im Juli 1960. Drake, der nur 25 Prozent seiner Arbeitszeit für das Ozma-Unternehmen abzweigen konnte, da er am NRAO noch einige andere radioastronomische Aufgaben bewältigen musste, hatte nach seiner Abhorchaktion einen Wust von Aufzeichnungsbelegen produziert, die aneinandergereiht eine Länge von 100 Kilometern ergaben; nicht minder beeindruckend war auch der Umfang der Tonbänder. Natürlich ließ eine Reaktion der Presse nicht allzu lang auf sich warten. Sein Projekt sprach sich flugs herum und provozierte viel Aufsehen, "auch eine Menge Kopfschütteln" und nachdenkliche Mienen "von verwundert über ablehnend bis entrüstet". Auch wenn der 2000-Dollar-Mission kein Erfolg vergönnt gewesen war, so trug sie doch ungemein zur Popularisierung des SETI-Gedankens bei.

Quelle : http://www.heise.de/tp/

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Weltraumteleskop "Hubble" knipst Galaxie mit seltsamer Anatomie
« Antwort #235 am: 08 April, 2010, 17:49 »
Mit dem Weltraumteleskop "Hubble" haben Astronomen ein einzigartiges Bild einer ungewöhnlichen Galaxie aufgenommen.Die 35 Millionen Lichtjahre entfernte Spiralgalaxie M66 im Sternbild Löwe fällt durch ihre asymmetrischen Spiralarme auf, wie das europäische "Hubble"-Informationszentrum am Donnerstag in Garching bei München berichtete.


Die Arme scheinen sich aus der Ebene der Galaxie hochzuschrauben. Diese eigenartige Anatomie sei höchstwahrscheinlich den beiden Begleitgalaxien von M66 zu verdanken, die mit ihrer Schwerkraft an der Sternenspirale zerren.

Die "Hubble"-Aufnahme zeigt Details der Staubstreifen und Sternhaufen in den Spiralarmen. Dabei handele es sich um Schlüsselregionen, an denen Astronomen die Galaxienentwicklung ablesen können, erläuterte das "Hubble"-Zentrum. Rekordverdächtig sei auch die Zahl der Supernova-Explosionen in der ungewöhnlichen Galaxie. Allein seit 1989 seien dort drei derartige Sternenexplosionen registriert worden.

Quelle : SAT + KABEL

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Europäisches Superteleskop sucht auch nach Außerirdischen
« Antwort #236 am: 13 April, 2010, 11:37 »
Bei der Jahrestagung der britischen Royal Astronomical Society  in Glasgow hat John McKean vom niederländischen Institut für Radioastronomie Astron erste Beobachtungsergebnisse des neuen Radioobservatoriums Lofar (Low Frequency Array) vorgestellt. Obwohl das Observatorium noch gar nicht komplett ist, zeigt sich der Astronom von der Qualität der Daten beeindruckt. "Wir sind noch in der Konstruktionsphase des Projekts und haben bisher 21 von 44 geplanten Stationen errichtet", sagt McKean. "Aber schon jetzt produzieren wir wirklich herausragende Bilder von Galaxien."

Lofar ist kein klassisches Radioteleskop mit der typischen Satellitenschüssel, sondern besteht aus vielen Empfangsstationen, die über ganz Europa verteilt und über schnelle Datenleitungen miteinander verbunden sind. Mit 36 Stationen stellen die Niederlande den Hauptanteil, gefolgt von Deutschland mit 5 Empfängern. Außerdem werden in Schweden, Großbritannien und Frankreich jeweils eine Empfangsstation erreichtet. Bis zum Sommer dieses Jahres sollen alle Empfangsstationen von Lofar in Betrieb und an den Zentralrechner an der Universität Groningen angeschlossen sein. Die Abstände zwischen zwei Stationen können dann bis zu 1500 Kilometer betragen. Eine so große "Basislinie" ist nötig, um bei den vergleichsweise niedrigen Frequenzen, in denen Lofar das Universum beobachten soll, noch ausreichende Auflösungen zu erzielen.

Während Radioobservatorien üblicherweise den Gigahertzbereich abdecken, soll Lofar seine Beobachtungen vornehmlich zwischen 10 und 240 Megahertz durchführen. Ein wichtiges Ziel ist es, Signale der ersten Sterne und Schwarzen Löcher zu empfangen, die etwa 500.000 Jahre nach dem Urknall entstanden. Daneben soll das Observatorium aber auch nach Signalen außerirdischer Zivilisationen suchen. Das ist insofern bemerkenswert, als sich europäische Observatorien an dieser Suche bislang nur sehr vereinzelt beteiligt haben. Ein neues Observatorium von Anfang an in die SETI-Initiative einzubinden hat daher durchaus Signalwirkung.

Astron-Mitarbeiter Alan Penny zufolge wird es zunächst darum gehen, Verfahren zu entwickeln, um Störungen durch irdische Sender herauszufiltern. Danach soll Lofar Sternsysteme in unserer kosmischen Nachbarschaft anvisieren, die bislang nur in höheren Frequenzbereichen beobachtet wurden. "Da wir nicht wissen, welche Frequenzen eine außerirdische Zivilisation wählen mag, füllt Lofar eine wichtige Lücke", sagt Penny. "Es ist besonders aufregend, dass dies von einem europäischen Team mit einem pan-europäischen Teleskop vorgenommen wird."

Penny kann sich auf Rückendeckung durch seinen Chef stützen. "Es ist genau 50 Jahre her, dass Frank Drake die ersten SETI-Beobachtungen durchführte", sagt Astron-Direktor Mike Garrett. "Lofar wird die konventionellen Suchstrategien erweitern durch die sehr verschiedenen Frequenzen und den großen Blickwinkel. Die Aussichten sind, gelinde gesagt, sehr spannend."

Quelle : www.heise.de

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Turnaround in der Exoplaneten-Forschung
« Antwort #237 am: 17 April, 2010, 13:41 »
Anfang dieser Woche haben Wissenschaftler die Entdeckung neun neuer Exoplaneten mithilfe der Transit-Methode  bekannt gegeben

Beim Vergleich dieser Forschungsergebnisse mit den Daten früherer Beobachtungen haben sich allerdings interessante Auffälligkeiten gezeigt: Sechs Planeten umkreisen ihr Zentralgestirn in entgegen gesetzter Richtung zu dessen Rotation. Diese Forschungsergebnisse wurden vergangenen Dienstag in einem Paper von Andrew Collier Cameron (University of St. Andrews) beim RAS National Astronomy Meeting in Glasgow vorgestellt.


Das Rotationsverhalten der neu entdeckten Exoplaneten ist das genaue Gegenteil der Planetenbewegung in unserem Sonnensystem. Die Entdeckung ermöglicht und erfordert neue Theorien über die Planetenentstehung. Darüber hinaus zeigte sich bei den Beobachtungen, dass Sonnensysteme mit Planeten, die der Klasse Heißer Jupiter  angehören, gewöhnlich keine erdähnlichen Planeten besitzen. "Wir haben damit eine Bombe auf das Schlachtfeld der Planetenforschung abgeworfen", scherzt Amaury Triaud, ein Doktorand am Genfer Observatorium, der zusammen mit Andrew Cameron und Didier Queloz einen Hauptteil der Beobachtungen angestellt hat. "Unsere neuen Entdeckungen stellen das konventionelle Wissen über Planeten, also dass sie ihren Stern immer in derselben Richtung umkreisen, in der dieser Stern rotiert, infrage." Planeten entstehen aus der Staub- und Gas-Scheibe, die einen noch jungen Stern umkreist. Diese Proto-Planeten rotieren daher in der selben Richtung wie der Stern und bis jetzt erwartete man auch, dass solche Planeten den Stern mehr oder weniger auf der selben Ebene umkreisen und zwar in derselben Richtung, in der der Stern selbst rotiert – also eben so wie in unserem Sonnensystem.


Nach der erstmaligen Entdeckung dieser Transit-Objekten im Rahmen des Wide Angel Search for Planets (WASP) haben die Astronomen nun deren planetarische Eigenschaften ermittelt – mithilfe der HARPS- und CORALIE-Spektrographen des 3,6-Meter ESO-Teleskops und des Schweizerischen Euler-Teleskops in La Silla (Chile), des SOPHIE-Spektrographen am Observatoire de Haute-Provence und des FIES-Spektrographen des Nordic Optical Telescopes in La Palma (auf den kanarischen Inseln). Als die Astronomen diese Daten mit denen früherer Beobachtungen verglichen, stellten sie den Unterschied in der Rotationsrichtung bei mehr als der Hälfte der untersuchten "Heißen Jupiter" fest. Sechs der Exoplaneten rotieren sogar retrograd – das heißt, sie umkreisen ihr Zentralgestirn in der "falschen" Richtung.

Im Rahmen von WASP entdeckte Exoplaneten. Bild: ESO/A. C. Cameron

Seit vor 15 Jahren die ersten Exoplaneten der Klasse "Heißer Jupiter" entdeckt wurden, wird um ihren Ursprung gerätselt. Bei diesen Planeten ist die Masse mindestens so groß wie die unseres Jupiters (daher ihre Bezeichnung), sie umkreisen ihren Stern jedoch in viel größerer Nähe und werden deshalb von ihm auf bis zu mehrere hundert Grad Kelvin aufgeheizt. Der Kern solcher Planeten besteht wahrscheinlich aus Gestein und Eispartikeln – die jedoch nur nur in kälteren Regionen von Sonnensystemen gefunden werden. Daher nimmt man an, dass sich diese Planeten in weiterer Entfernung zu ihrem Stern gebildet haben und anschließend auf ihn zuwanderten. Viele Astronomen glauben, dies geschehe aufgrund von Gravitationsinteraktionen des Planeten mit der Staub-Gas-Scheibe des Sterns, aus der er sich gebildet hat. Dieser Prozess, dereinige Millionen Jahre dauerte, führte dann zu einem Umlaufverhalten, das der Sternenrotation ähnlich ist – das jetzt entdeckte Verhalten kann diese Theorie also nicht erklären.

Eine alternative Theorie über die retrograde Bewegung der Exoplaneten schlägt vor, die Nähe der "Heißen Jupiter" zu ihren Zentralgestirnen nicht aus den Gravitations-Interaktionen mit der Staub-Gas-Scheibe zu erklären, sondern als Ergebnis eines viel langsameren Prozesses, bei dem eine Art Tauziehen zwischen dem Stern und einem anderen seiner Trabanten stattfindet. Im Verlauf dessen wird der Exoplanet auf eine größere und schiefe Umlaufbahn gezwungen. So reibt er sich sprichwörtlich auf, verliert Energie bei jeder Annäherung an den Stern und bleibt schließlich in dessen Nähe. "Ein dramatischer Nebeneffekt dieses Prozesses", meint Didier Queloz vom Genfer Observatorium, "könnte sein, dass kleinere, erdähnliche Planeten dadurch aus diesem System regelrecht fortgewischt werden." Zwei der neu entdeckten retrograden Planteten besitzen weiter entfernte massive Begleiter, die als derartige Gravitations-Sparringspartner infrage kommen könnten. Um die neue Annahme zu bestätigen, soll jetzt nach anderen solcher massereichen Objekte in anderen Sonnensystemen gesucht werden.

Quelle : http://www.heise.de/tp/

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NASA-Sonnensatellit SDO funkt "atemberaubende" erste Bilder
« Antwort #238 am: 23 April, 2010, 08:13 »
Gigantische Plasma-Ausbrüche, brodelnde Gas- Strudel und wirbelnde Magnetfelder: Das neue Sonnenobservatorium SDO der US-Raumfahrtbehörde NASA hat "atemberaubende" erste Aufnahmen von unserem Stern zur Erde gefunkt. "Diese Auftaktbilder zeigen eine dynamische Sonne, wie ich sie in 40 Jahren Sonnenforschung noch nie gesehen habe", betonte der NASA-Direktor für Sonnenphysik, Richard Fischer, am Mittwoch (Ortszeit) in Washington. Auf den Bildern vom 30. März wölbt sich unter anderem eine mehr als 100.000 Kilometer hohe Gasschleife über die Sonne, eine sogenannte Protuberanz. Alle Bilder und Videos sind an dieser Stelle abrufbar.

Das "Solar Dynamics Observatory" (SDO) war am 11. Februar ins All geschossen worden und soll fünf Jahre lang die Sonne beobachten. Der Satellit ermögliche, die gesamte Sonnenscheibe einschließlich Atmosphäre, Oberfläche und einem Teil des Sterninneren zugleich zu beobachten. Die Mission soll nicht nur das Verständnis der Sonnenphysik fördern, sondern auch frühzeitige Warnungen vor Sonnenausbrüchen ermöglichen. Solche Eruptionen schleudern elektrisch geladene Gaswolken ins All, die auch das Magnetfeld sowie Kommunikation, Flugverkehr und Stromleitungen auf der Erde beeinträchtigen können.

Quelle : SAT + KABEL

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Spektakuläres "Hubble"-Jubiläumsbild aus dem All - riesige Gassäule
« Antwort #239 am: 23 April, 2010, 10:42 »
Faszinierendes Bild aus dem Weltall: Anlässlich des 20. Jubiläums des Weltraumteleskopes "Hubble" hat die US-Raumfahrtbehörde NASA in der Nacht zum Freitag eine neue Aufnahme des Observatoriums veröffentlicht.


Das Bild zeigt eine gewaltige Gassäule in einer Brutstätte neuer Sterne, mit wirbelnden Gasschwaden vor einem rot und blau schimmernden Hintergrund. Die Experten zogen schwärmend den Vergleich mit einer "bizarren Landschaft" aus J.R.R. Tolkiens "Herr der Ringe" oder einer Illustration des Kinderbuchautors Dr. Seuss. Nach Mitteilung der NASA hatte "Hubble" das schillernde Bild Anfang Februar diesen Jahres in dem Sternennebel Carina Nebula in 7500 Lichtjahren Entfernung aufgenommen.

Seit 20 Jahren kreist das Weltraumteleskop um die Erde. Dabei machte Hubble nach Angaben der NASA 570.000 Aufnahmen von etwa 30.000 Himmelsobjekten. Die schillernden Farbbilder sind eine rechnerische Kombination mehrerer Einzelaufnahmen in verschiedenen Wellenlängenbereichen.

Quelle : SAT + KABEL

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