Autor Thema: Wikileaks/Openleaks etc ...  (Gelesen 40673 mal)

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UN-Menschenrechts-Chefin gegen Wikileaks-Zensur
« Antwort #165 am: 10 Dezember, 2010, 10:59 »
Die Whistleblower-Plattform Wikileaks erhält nun auch Rückendeckung von der Menschenrechtskommission der UNO. Vor allem der Boykott seitens verschiedener Unternehmen steht dabei in er Kritik.

"Die Berichte darüber, wie privatwirtschaftliche Unternehmen, darunter Banken, Kreditkartenfirmen und Internetprovider, die Überweisung von Spenden an Wikileaks unterbinden und das Hosting der Seite stoppen, bereiten mir Sorgen", sagte Navi Pillay, die Hohe Kommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte (UNHCHR), in Genf.

Der aktuelle Fall werfe komplexe Fragen bezüglich der Menschenrechte auf. Es müsse zwischen dem Recht auf Informationsfreiheit und den Bedürfnissen von Nationalstaaten zum Erhalt ihrer nationalen Sicherheit abgewogen werden, so Pillay.

"Wenn Wikileaks illegal gehandelt habe, sollte das durch das Rechtssystem geahndet werden, nicht aber durch Druck und Einschüchterung von Seiten Dritter", erklärte die UN-Menschenrechtskommissarin. Einige aktuelle Geschehnisse können demnach so interpretiert werden, dass Wikileaks von der Publikation von Unterlagen und damit vom Recht auf freie Meinungsäußerung abgehalten werden soll.

Sie bezog sich damit explizit auf die Abschaltung der Domain Wikileaks.org, die Schließung des Spendenkontos bei PayPal und die Weigerung von MasterCard und Visa, Gelder an die Betreiber der Plattform zu transferieren.

Quelle : http://winfuture.de

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Pakistanische WikiLeaks-Depeschen-Fälscher
« Antwort #166 am: 10 Dezember, 2010, 11:30 »
Ein gestern veröffentlichtes WikiLeak-Cable lieferte Beweise dafür, dass Indien Militante in Waziristan und Belutschistan unterstützt. Heute räumen die Zeitungen ein, dass es eine Fälschung war

Heute ziehen pakistanische Zeitungen die sensationelle WikiLeak-Story zurück und entschuldigen sich für die gestrige Veröffentlichung. Sensationell ist jetzt nur mehr, dass die Diplomatendepeschen aus der US-Botschaft in Islamabad als erste ernstzunehmende WikiLeak-Cable-Fälschung in die Geschichte eingehen könnte.

Mit dem Titel "Genügend Beweise für Indiens Verstrickung in Balutschistan und Waziristan" versorgten die WikiLeaks-News die pakistanische Öffentlichkeit genau mit den "Beweisen" für die, politisch hochangereicherten, Spekulationen, welche Ressentiments, Ängste, Argwohn und Gerüchteküche von bestimmten Seiten bedienen: Dass Indien überall dort die Finger drin hat, wo Pakistan empfindlich mit Terror bedroht wird, dass indische Generäle auf Krieg gegen Indien aus sind, dass sie in Kaschmir brutal gegen Menschenrechte verstoßen, dass die indische Armee dort einen Genozid gegen die Bevölkerung verübt - und dass indische Spione militante Gruppen im Stammesgebiet in Waziristan unterstützen sowie Terrorgruppen in Belutschistan. Darüberhinaus soll Indiens Regierung fanatische Hindu-Extremisten einsetzen, damit sie Terroranschläge gegen indische Muslime ausüben. Die ganze Meldung, die schließlich auch noch die arabische Welt miteinschließt, und liest sich wie eine Best-of-Compilation jener Stücke, die am besten ins geschlossene nationale Weltbild passen.

Stutzig geworden über den "Scoop" dieser WikiLeaks-Veröffentlichung in einigen pakistanischen Zeitungen recherchierte der Guardian gestern in der WikiLeaks Datenbank nach und fand nichts, keine Spur davon:

"An extensive search of the WikiLeaks database by the Guardian by date, name and keyword failed to locate any of the incendiary allegations. It suggests this is the first case of WikiLeaks being exploited for propaganda purposes."

Dass politische Absichten dahinterstecken, räumt mittlerweile auch die pakistanische Zeitung The News ein, die die Meldung gestern groß herausbrachte und heute zurückruderte. Die Quellen des Berichts sollen letzlich auf einige lokale Websites zurückgehen, die für ihre "engen Beziehungen mit bestimmten Geheimdiensten bekannt" sind.

In Pakistan gibt es größeren politischen Widerstand gegen WikiLeaks. So gab es eine Petition, die ein Verbot von WikiLeaks am Hohen Gericht in Lahore einklagen wollte - mit der Begründung, dass WikiLeaks eine Verschwörung sei, "um Streit zwischen Pakistan, Saudi Arabien und anderen muslimischen und westlichen Staaten zu säen", so ein Bericht von The News heute, der das Urteil des Gerichts meldet: "Kein Verbot, weil die Enthüllungen der Nation keinen Schaden bereiten, nur ein paar Personen, die in Verlegenheiten geraten."

Quelle : http://www.heise.de/tp/

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Assange bekommt Computerzugang im Gefängnis
« Antwort #167 am: 10 Dezember, 2010, 14:10 »
Wikileaks-Gründer Julian Assange sitzt derzeit im britischen Gefängnis Wandsworth. Er muss ohne seinen Laptop und ohne eigene Kleidung auskommen. Stattdessen trägt er die graue Einheitstracht der Einrichtung.

Laut einem Bericht des britischen 'Guardian' denkt die Gefängnisleitung jetzt darüber nach, ihrem prominenten Insassen einen Computer mit "beschränktem Internetzugang" zukommen zu lassen. Zudem wird er sich täglich für eine Stunde im hauseigenen Fitnessstudio aufhalten dürfen. Frühestens am 14. Dezember könnte sich dieser Zustand ändern, denn dann soll bei einer weiteren Anhörung entschieden werden, ob Assange nach Schweden ausgeliefert wird.

Das Wandsworth-Gefängnis im Südwesten von London zählt zu den größten Haftanstalten in Westeuropa. Dort haben bereits einige bekannte Persönlichkeiten ihre Strafe abgesessen, berichtet der 'Spiegel'. Dazu gehören beispielsweise Rocker Pete Doherty und Schriftsteller Oscar Wilde. Assange ist derzeit in einem separaten Flügel untergebracht, da wohl andere Häftlinge Interesse an seiner Ankunft gezeigt haben.

Experten gehen davon aus, dass in der nächsten Woche entschieden wird, dass Assange an Schweden ausgeliefert wird. Dort muss sich der Wikileaks-Chef dann den Vergewaltigungsvorwürfen stellen. Zudem droht ihm die Auslieferung an die USA.

Quelle : http://winfuture.de

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Wikileaks: Andauernde Proteste und neue Enthüllungen
« Antwort #168 am: 10 Dezember, 2010, 15:43 »
Der Wikileaks-Mitgründer Julian Assange hat angesichts der öffentlichen Aufmerksamkeit, die die DDoS-Angriffe der Operation: Payback auf Finanzdienstleister erzeugten, über seinen Anwalt betont, dass er nichts mit den DDoS-Angriffen zu tun habe. Wikileaks sehe sich als Medien-Organisation. Die Anwälte konnten ihn am Donnerstag erstmals seit der Verhaftung am Dienstag für etwa eine Stunde besuchen. Der britische Guardian berichtete, der Wikileaks-Gründer solle im Gefängnis auch einen Laptop mit eingeschränktem Internet-Zugang bekommen. In den vergangen Stunden waren Websites von Finanzdienstleistern, die Konten oder Zahlungen für die Whistleblower-Site sperrten, weiter das Ziel der DDoS-Angriffe, die durch "Operation: Payback" koordiniert wurden. Zuletzt wurde moneybookers.com lahmgelegt; auch die Websiten von Staatsanwaltschaft und Polizei in den Niederlanden, wo der erste Verdächtige wegen der DDoS-Angriffe festgenommen wurde, waren zeitweise nicht erreichbar.

Wer sich an der Operation: Payback, die über Anonymous organisiert wird, beteiligt, sollte sich über eines sehr klar sein: Wer andere Rechner unter Beschuss nimmt, sollte dabei berücksichtigen, dass es sich bei DDoS-Angriffen nach deutschem Recht um eine Straftat handelt. Denn nach Paragraph 303b des Strafgesetzbuches (StGB) macht sich derjenige strafbar, der eine für einen anderen bedeutsame Datenverarbeitung dadurch erheblich stört, dass er Daten "in der Absicht, einem anderen Nachteil zuzufügen, eingibt oder übermittelt". Diese 2007 entstandene Vorschrift wurde speziell in der Absicht geschaffen, die bis zu diesem Zeitpunkt unklare Rechtslage rund um DDoS-Attacken eindeutig zu regeln, betont Joerg Heidrich, Justiziar des Heise-Verlags. Bei einem Verstoß sieht das Gesetz eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe vor. Zudem drohen auch zivilrechtliche Schadensersatzforderungen.

Thorsten Feldmann von der Berliner Kanzlei JBB Rechtsanwälte, ergänzt: "Und im Gegensatz zu vielen internetbezogenen Handlungen aus dem Bereich der Bagatellkriminalität müssen hier die Angreifer damit rechnen, dass dies von den Ermittlungsbehörden auch verfolgt wird. Wer das macht, kann massiv Ärger bekommen." Dazu kommt, dass Beteiligte an den DDoS-Attacken keineswegs – wie sie vielleicht glauben – in der anonymen Masse untergehen. Ihre IP-Adressen tauchen in allen Log-Files auf; die einfach gestrickten Kontrollstrukturen werden längst von allen möglichen interessierten Parteien überwacht. Wer also seinen Rechner an das Hive-Mind anschließt und die Low Orbit Ion Canon gegen missliebige Server richtet, muss mit ernsthaften Konsequenzen rechnen.

In einer als "Pressemitteilung" deklarierten Erklärung haben sich Anonymous-Aktivisten erneut zu Wort gemeldet. Ähnlich wie in dem vorangegangenen "Manifest", in dem Aktivisten betonten, es ginge ihnen nicht um "Anarchie aus Jux und Dollerei", erklären sie, man habe nicht die Absicht, kritische Infrastrukturen anzugreifen. Man wolle das Bewusstsein für Wikileaks und die Methoden erhöhen, die die angegriffenen Firmen angewandt hätten, um Wikileaks an der Arbeit zu hindern. Daher habe man auch nur den öffentlichen Auftritt der Firmen attackiert. Auch die Angriffe auf Paypal hätten keineswegs verhindert, Transaktionen abzuwickeln. Aber sie hätten das Paypal-Netzwerk ausreichend verlangsamt, sodass die Kunden dies wahrgenommen hätten. Dass es keine Angriffe auf Amazon gegeben habe, habe auch damit zu tun, dass man möglicherweise nicht stark genug sei, amazon.com mit seiner weit verteilten Server-Struktur in die Knie zu zwingen. Ein weiterer Grund sei aber, dass Verbraucher durch solche Angriffe behindert werden könnten: "Einfach gesagt: Einen großen Online-Einzelhändler anzugreifen, wenn die Leute Geschenke für ihre Lieben kaufen, wäre geschmacklos."

Anonymous sei keine "Hacker-Gruppe", halten die Aktivisten angesichts all der Medienberichte über "Hacker-Angriffe" fest. "Wir sind durchschnittliche Internet-Bürger, unsere Motivation ist ein kollektives Gefühl, von all den kleinen und großen Ungerechtigkeiten, derer wir jeden Tag Zeuge sind, die Schnauze voll zu haben." Anonymous habe eine sehr lockere und dezentrale Führungsstruktur, die auf Ideen und nicht auf Befehlen basiere. Inzwischen gibt es auch den Aufruf, die DDoS-Angriffe einzustellen und stattdessen die Wikileaks-Archive nach bislang wenig beachteten Veröffentlichungen zu durchforsten und sie massenhaft zu verbreiten.

Frische Wikileaks-Enthüllungen werfen unterdessen unter anderem ein schlechtes Licht auf den Pharmariesen Pfizer. So wollte der US-Konzern laut einer Diplomaten-Depesche den nigerianischen Staatsanwalt unter Druck setzen, um hohen Strafzahlungen nach dem Tod von Kindern bei einem Medikamenten-Test zu entgehen. In einem weiteren Botschafts-Bericht von 2004 wird von nordkoreanischen Spezialisten berichtet, die Raketen für das Militärregime in Birma montieren. Unterdessen will die US-Armee mit verschärften Sicherheitsvorschriften mögliche neue Lecks verhindern. Wie das US-Magazin Wired berichtete, wurde allen Nutzern des internen Pentagon-Nachrichtennetzes der Gebrauch von externen Speichern untersagt. Darunter fallen nicht nur USB-Sticks und Festplatten, sondern auch MP3-Player wie ein iPod. Bisherigen Informationen zufolge sollen die 250.000 vertraulichen Dokumente Wikileaks von einem 23-jährigen US-Gefreiten aus dem Irak zugespielt worden sein, der sie über das Pentagon-Netzwerk herunterladen konnte.

Quelle : www.heise.de

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Operation Leakspin ?
« Antwort #169 am: 10 Dezember, 2010, 18:18 »
Wenn man einer Grafik, die im Internet aufgetaucht ist, glauben darf, scheint es im digitalen Konflikt um die Enthüllungsplattform Wikileaks einen Strategiewechsel zu geben. Die Bilddatei ruft dazu auf, die Gegner von Wikileaks nicht mehr direkt zu attackieren, sondern die Informationen aus den Leaks so weit und so viel wie möglich im Internet zu verbreiten.

Es scheint so, als würden die Internetaktivisten von Anonymous ihre Taktik ändern. Diesen Schluss würde zumindest ein Aufruf nahe legen, der gestern im Internet auftauchte. In den letzten Tagen hatte der lockere Zusammenschluss mehrere DDoS-Attacken auf Webpräsenzen von Unternehmen durchgeführt, die zuvor aus unterschiedlichen Gründen Wikileaks die Unterstützung entzogen hatten. Nun scheint es, als hätte man sich das Zitat aus Orwells 1984, "In einer Zeit universellen Betruges wird das Aussprechen der Wahrheit zu einem revolutionären Akt", noch mehr zu Herzen genommen und das Vorgehen dementsprechend angepasst.

So heißt es in dem Aufruf: "Gentlemen, wir haben, bestenfalls, ihnen ein blaues Auge verpasst. Das Spiel hat sich geändert. Wenn das Spiel sich ändert, dann müssen es auch unsere Strategien." Danach wird dazu aufgerufen, Wikileaks zu durchsuchen, um die "besten, am wenigsten aufgedeckten Leaks" zu finden, die man in die Hände bekommen kann. Davon sollen Zusammenfassungen zusammen mit der kompletten Quelle gepostet werden. Man soll kurze Videos für Youtube machen, in denen man den Inhalt von Leaks vorträgt, am besten unter falschen Tags wie etwa "Tea Party" oder "Bieber". Außerdem soll man Schnipsel der Informationen überall wo es möglich ist posten. Der Aufruf endet mit den Worten "Sie fürchten nicht die LOIC [Low Orbit Ion Cannon, das DDoS-Tool von Anonymous, d. Red.]. Sie fürchten Aufdeckung. Der Spaß beginnt um 9:00 P.M.EST".

Inwiefern der Aufruf echt ist oder Wirkung erzielt, ist derzeit nicht sicher zu ermittlen. Allerdings würde diese neue Strategie mehr mit dem ursprünglichen Gedanken hinter Wikileaks, der Verbreitung von Informationen, korrespondieren. Zusammen mit der sich gerade im Aufbau befindlichen Plattform OpenLeaks ehemaliger Angestellter der Whistleblowerseite wäre es vielleicht eine bessere, effektivere Form des Protests als die DDoS-Angriffe.

Quelle: www.gulli.com

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Assange-Anwältin befürchtet Anklage unter dem Espionage Act
« Antwort #170 am: 10 Dezember, 2010, 19:23 »
Die Anwälte von WikiLeaks-Sprecher Julian Assange befürchten offenbar, dass ihrem Mandanten in Kürze neue Vorwürfe aus den USA bevorstehen. Assange-Anwältin Jennifer Robinson sagte gegenüber dem US-Fernsehsender ABC News, man befürchte, dass Assange ein Verstoß gegen den "Espionage Act" vorgeworfen wird.

Der Espionage Act ist ein äußerst umstrittenes Gesetz, das im Jahr 1917 verabschiedet wurde. Er verbietet zahlreiche Aktivitäten, die der militärischen Stärke der USA oder dem Ansehen des Landes schaden. Das Gesetz kam schon einmal in Verbindung mit den Leaks ins Gespräch: Bradley Manning, der US-Soldat, dem vorgeworfen wird, die Geheimdokumente entwendet zu haben, soll damit unter anderem gegen den Espionage Act verstoßen haben. Nach dem "Cablegate"-Leak schlugen mehrere US-Politiker vor, auch Assange unter dem Espionage Act anzuklagen. Dies wäre jedoch nicht unproblematisch, da dieses Gesetz in den 93 Jahren seiner Existenz noch nie gegen die Presse angewendet wurde. In den USA ist daher eine Debatte entbrannt, ob Assange aufgrund seiner Tätigkeit bei WikiLeaks überhaupt als Journalist einzustufen ist (gulli:News berichtete).

Nun befürchten Assanges Strafverteidiger offenbar, dass entsprechende Anschuldigungen gegen ihren Mandanten schon bald erhoben werden könnten. "Unsere Position ist natürlich, dass wir nicht glauben, dass es [das Gesetz] auf Mr. Assange zutrifft, und das er in jedem Fall als Herausgeber von WikiLeaks den Schutz des ersten Verfassungszusatzes genießen sollte und das jede Anklage unter dem Espionage Act in meinen Augen verfassungswidrig wäre und alle Medien-Organisationen in den USA gefährden würde," sagte Assange-Anwältin Jennifer Robinson am heutigen Freitag gegenüber ABC News. Sie meinte, man erwarte bald eine entsprechende Anklage der US-Regierung.

Das US-Justizministerium gab keinen Kommentar zu diesen Vermutungen ab. Allerdings hatte Justizminister Eric Holder Anfang der Woche gesagt, der Leak habe die Sicherheit der USA gefährdet, und mit dieser Begründung die Aufnahme von Ermittlungen gegen Assange autorisiert.

Quelle: www.gulli.com

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Kristinn Hrafnsson zur Situation bei WikiLeaks
« Antwort #171 am: 11 Dezember, 2010, 07:14 »
Der isländische Journalist Kristinn Hrafnsson ist im letzten Jahr zu einem der prominentesten Sprecher des Whistleblowing-Projekts WikiLeaks geworden. Gerade seit den Vorwürfen gegen Julian Assange und dessen letztendlicher Festnahme übernahm Hrafnsson eine prominente Rolle. In einem Interview nahm er nun Stellung zur Situation des Projekts.

Behauptungen, dass WikiLeaks, seit Assange in Untersuchungshaft sitzt, im Chaos versinke oder seine Aufgabe nicht mehr erfüllen könne, erteilte Hrafnsson eine klare Absage. "Dass Julian gerade nicht da ist, hat keinen Effekt auf die tägliche Arbeit. Wir waren auf eine solche Situation vorbereitet und hatten einen Notfallplan. Die Verantwortlichkeiten in der Organisation sind gleich geblieben. Wir veröffentlichen in Kooperation mit unseren Medienpartnern noch immer Depeschen," sagte er gegenüber der Zeitung "taz". Tatsächlich veröffentlichte WikiLeaks wie zuvor täglich eine Reihe weiterer Depeschen - momentan steht der Zähler bei 1269 veröffentlichten Nachrichten.

WikiLeaks habe allerdings einige Probleme durch den enormen Druck, der derzeit auf die Plattform ausgeübt wird, berichtete Hrafnsson. Es seien "ernsthafte Attacken gegen Wikileaks gestartet worden", sagte der WikiLeaks-Sprecher mit Bezug auf die Kündigung diverser Dienstleistungen durch Unternehmen wie EveryDNS, PayPal, Visa und MasterCard. Hrafnsson vermutet dahinter politischen Druck der US-Regierung. Dieser allerdings sei von der Öffentlichkeit durchaus kritisch aufgenommen worden. "Mit ihren Attacken auf die Redefreiheit hat diese Regierung große Wut hervorgerufen. Das schmeckt nach etwas, das man sonst nur von repressiven Regimen kennt. Jetzt erleben wir ein solches Verhalten von einem Land, das für sich beansprucht, die Rede- und Ausdrucksfreiheit zu verteidigen. Das hat schon eine gewisse Ironie," so die Einschätzung des Aktivisten.

WikiLeaks will sich angesichts der momentanen Herausforderungen auf die Dokumente konzentrieren, die man bereits erhalten hat, und nimmt daher momentan keine neuen Dokumente an. Dies sei eine "eine zeitlich begrenzte Maßnahme, aus Respekt vor dem Material, das wir bereits haben," erklärte Hrafnsson und deutete an, dass man noch zahlreiche Dokumente in der Warteschlange hat.

Kritiker warfen WikiLeaks vor, die neueste Veröffentlichung gefährde die Diplomatie. Diese Befürchtungen, so Hrafnsson, halte er für unbegründet. "Es ist eine ernste Sache, einen genauen Blick auf die Welt zu werfen. Die US-Regierung sagt, die Wahrheit sei eine destabilisierende Kraft. Wir haben diese Aussagen früher schon von anderen gehört und jetzt hören wir sie in einer sehr überzogenen Form von dieser Seite," erklärte Hrafnsson.

Hrafnsson, der vor seiner Tätigkeit für WikiLeaks jahrelang für das isländische Fernsehen arbeitete, ist der Ansicht, dass es WikiLeaks als Ergänzung zu klassischen Medien geben muss. "Zum einen sehe ich eine Tendenz zu wachsender Geheimhaltung und gleichzeitig sehe ich, dass die traditionellen Medien, zu denen ich 20 Jahre lang gehörte, immer weiter beschnitten werden - finanziell und personell. Investigativer Journalismus ist fast zu einer bedrohten Art geworden. Zu große Nähe von Unternehmen und Regierungen fördert Korruption, es ist ungesund für Demokratie und Gesellschaft. Größere Transparenz trägt zu mehr Verantwortung bei Regierungen und Unternehmen bei," erklärte er, "Ich glaube, Wikileaks trägt zum investigativem Journalismus bei, in Zusammenarbeit mit hunderten von Journalisten. Ich glaube, dies ist eine positive Kooperation von Wikileaks und anderen Medien, die zu mehr Offenheit führen wird und den investigativen Journalismus in der Welt stärkt."

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Libération schließt sich WikiLeaks-Unterstützer an
« Antwort #172 am: 11 Dezember, 2010, 08:52 »
Auch die französische Zeitung hat einen Mirror angelegt

Nun schließt sich auch die französische Zeitung Libération den Unterstützern von WikiLeaks an und gesellt sich zu den anderen fast 1.700 Mirrorsites. Man habe sich "dafür entschieden zu verhindern, dass WikiLeaks erstickt wird - zu einer Zeit, in der Regierungen und Unternehmen versuchen, die Funktion von WikiLeaks ohne juristische Entscheidungen als Grundlage zu unterbinden", erklärt die Redaktion der Zeitung, die 1973 federführend vom Philosophen Jean-Paul Sartre gegründet wurde und heute als "linksliberal" gilt. WikiLeaks ist nun auch unter der Adresse wikileaks.liberation.fr zu erreichen.

Unter den über 200 ersten Leser-Reaktionen finden sich auch viele kritische Postings, u.a. auch die nicht ganz unironische Kritik, dass das Material nicht ins Französische übersetzt wurde.

Zwar habe der Staat das Recht seine Geheimnisse zu schützen, sobald es aber Lecks gebe, seien die Zeitungen demokratisch dazu berechtigt, sie zu nutzen, wird der Chef von Libération, Laurent Joffrin, vom Konkurenzblatt Le Figaro zitiert - mit dem Hinweis darauf, dass die Libération nicht zu den von WikiLeaks fünf auserwählten Medien gehört - New York Times, The Guardian, El Pais, Der Spiegel, Le Monde - denen die Leak-Dokumente vorab zugespielt werden.

In der aktuellen Online-Ausgabe der Libération findet sich auch der Bericht über eine WikiLeaks-Depesche von der US-Botschaft in Paris aus dem Jahr 2007. Dort wird die Einschätzung der amerikanischen Diplomaten über die französischen Medien und Journalisten wiedergegeben: "alle französischen Medien sind politischem und wirtschaftlichem Druck stärker ausgesetzt und werden davon mehr gesteuert und kontrolliert als ihre amerikanischen Pendants."

Quelle : http://www.heise.de/tp/

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Protest der WikiLeaks-Unterstützer sucht neue Formen
« Antwort #173 am: 11 Dezember, 2010, 14:51 »
Aktivisten wollen die WikiLeaks-Enthüllungen mit Citizen-Journalismus vorantreiben. Währenddessen zeigt sich in der Diskussion über die angewandten Mittel des Protestes, dass es an demokratischer Rechtssprechung für virtuelle Öffentlichkeiten fehlt

Der Twitter-Account von "Op_Payback" wurde geschlossen; auf Seiten mit verwandten Referenzen wird auf eine neue Strategie im sehr kontrovers diskutierten "Pro-WikiLeaks-Cyber-War" hingewiesen, die so genannte "Operation Leakspin". Mit den Worten: "Wir haben ihnen bestenfalls ein blaues Auge verpasst. Das Spiel hat sich geändert. Wenn sich das Spiel ändert, dann müssen sich auch unsere Strategien ändern", fordert eine Website, die den Namen "anonops" (eine Verdichtung von "Anonymus" und "Operations"), Internet-User dazu auf, die journalistische Editionsarbeit der WikiLeaks-Dokumente selbst in die Hand zu nehmen:

"Durchsucht WikiLeaks und findet nur die besten, noch nicht groß bekannt gemachten Leaks, an die ihr herankommt und postet kurze Zusammenfassungen, zusammen mit der Quelle. (...) . Fertigt ein- bis zwei-minütige You-Tube-Videos, auf denen ihr die Leaks vorlest. Gebraucht irreführende Tags von 'Tea-Party' zu 'Bieber' und postet die Snippets überall; in Foren zu Nachrichten, Fan-Foren, etc."

Ob solche Vorlese-Videos funktionieren? Ob sie nicht in einer Unübersichtlichkeit untergehen? Von anderer Seite werden solcher "Crwod-Journalismus" auch in schriftlichen Formen angeboten.

Wie sich ein Vorlese-Video anhören kann, wird auf der "anonops"-Site vorgeführt: In einem Video wird ein Brief von Anonymus mit einer etwas unheimlich anmutenden, futuristisch-metallischen Frauenstimme vorgelesen, der "die Welt" über die Botschaft, Absichten und potentielle Ziele von Anonymus aufklärt. Darin wird noch einmal darauf eingegangen, dass man sich für den freien Fluss der Informationen, besonders im Netz, und die Meinungsfreiheit engagiert und man keine terroristische Organisation sei, wie dies von Regierungen und Medien in den letzten Tagen so gezeichnet worden sei.

Dazu ist auf die Erklärung gepostet, welche die DDoSAngriffe auf Websites im Namen von "Operation Payback" aus der Sicht des "Zusammenschlusses von individuellen Internetnutzern" (siehe dazu "Behind The Scenes...") erläutert. Betont wird, dass man nie auf die Infrastruktur der angegriffenen Unternehmen gezielt habe, sondern nur auf deren Webseiten, die man blockiert hat. Man habe damit nur das "öffentliche Gesicht" angegriffen. Das sei eine symbolische Aktion und damit eine legitime Äußerung von Dissens.

Man stützt sich dabei auf Überlegungen von Evgeny Morozov (siehe dazu: Virtual vs. Real Protests). Um die gute Absicht hinter den - strafrechtlich relevanten - Angriffen zu betonen, verweist man zum Beispiel darauf, dass man die Angriffe auf amazon.com, trotz anderslautender Ankündigungen, nicht weiter intensiviert habe (fraglich ist, ob man dazu auch die Möglichkeiten gehabt hätte), damit die Menschen sich in der Vorweihnachtszeit weiter Geschenke zuschicken können. Schlechten Stil wolle man nicht, es gehe darum, die Aufmerksamkeit für WikiLeaks und die Methoden zu lenken, die angewandt wurden, um die Enthüllungsplattform an ihrer Funktion zu hindern.

Das Vorgehen der losen Gruppe unter dem Namen Anonymus hat zu eindeutigen Verurteilungen geführt. Die Angriffe (siehe Internetaktivisten legen MasterCard-Website lahm) seien alles andere als harmlos. Nicht nur, dass sie "geschäftsschädigend" ausgerichtet seien, wurde den Hintermännern der Operation Payback zum Vorwurf gemacht. Ihnen wurde auch vorgehalten, dass sie in "spätpubertärem Trotz" handeln würden - und sich etwas feige hinter der Macht ihrer Rechner und Netzwerke verstecken würden.

Die Diskussion darüber, inwieweit man das Lahmlegen bwz. Blockieren von Websiten als Pendant zu Sitzblockaden im echten Leben als virtuelles Sit-In verstanden werden kann, wurde schon vor einigen Jahren geführt. Das Problem, das sich dabei zeigt ist, dass es für den öffentlichen Raum im Netz noch keine Rechtssprechung gibt, die es für den realen öffentlichen Raum gibt, z.B. Demonstrationsfreiheit. Dass es an der Zeit wäre darüber nachzudenken, wurde schon 1998 angesprochen:

"Doch mit dem Drohgespenst eines Information Warfare und den permanenten Klagen über die mangelnde Sicherheit von Computersystemen blendet man jedenfalls den Cyberspace als durchaus legitimen politischen Ort des Protestes aus. Schließlich nimmt er mehr und mehr die Rolle ein, die bislang die öffentlichen Räume in den Gesellschaften gebildet haben. Sollte es vielleicht nicht auch deshalb einmal vorgesehen und rechtlich gebilligt werden, daß politische Gruppen an bestimmten Orten - Web-Sites - zu bestimmten Zeiten "demonstrieren" oder ein "Sit-In" abhalten können? Oder bleiben alle derartigen Aktivitäten stets im illegalen Bereich? Darf also jeder nur "Zuhause", auf seiner privaten Homepage, demonstrieren?"

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Viele Hobel, aber keine Späne?
« Antwort #174 am: 12 Dezember, 2010, 12:20 »
Die arabischen Diktatoren können sich wieder einmal gelassen zurücklehnen - arabische Reaktionen auf die Wikileaks-Enthüllungen

Laut Selbstdefinition will die Whistleblower-Palttform Wikileaks denen beistehen, die das "unethische" Verhalten der eigenen Regierungen aufdecken wollen. Mit der Veröffentlichung von 250.000 geheimen Dokumenten suchte sie dies jüngst. Für viele arabische Staatsführer ist das Ergebnis besonders peinlich. Doch wird es für sie auch schmerzlich?

Die Außenminister der Vereinigten Arabischen Emirate halten Iran in Sachen Terrorismus für weit gefährlicher als die Hamas und Hisbollah. Saudi-Arabiens König Abdallah fordert die USA auf, den Iran anzugreifen. Und auch Ägyptens Diktator Hosni Mubarak spielt im Legokasten der Landkarten und Machtverteilungen eifrig mit.

Er riet den USA, die Sache mit der Demokratie im Irak endlich zu vergessen und stattdessen einen weiteren Diktator einzusetzen – und zwar einen, der sich weniger um den Irak als um den Iran kümmert: "Strengthen the armed forces, relax your hold, and then you will have a coup. Then we will have a dictator, but a fair one. Forget democracy, the Iraqis by their nature are too tough". So Mubaraks Worte laut Wikileaks.

Kreativer Umgang mit potentiellen Terroristen

Überhaupt scheinen Arabiens Führer kompakte Lösungen zu bevorzugen. So erklärte Kuwaits Innenminister Sheich Jaber Khaled al-Sabah einem US-Entsandten im Februar 2009 den adäquaten Umgang mit unliebsamen Zeitgenossen: jene sieben iranischen Haschisch-Schmuggler, die die US-Marine in den Golfgewässern aufgriff, hätte sie besser in eben diesen belassen sollen:

Zitat
God wished to punish them for smuggling drugs by drowning them, and then you saved them. So they're your problem! You should have let them drown.

Dies soll der Sheich, Wikileaks zufolge, "breit grinsend" gesagt haben. Auf die Frage, ob sein Land des Terrorismus verdächtigte kuwaitische Häftlinge aus Guantanamo Bay aufnehmen könne, konterte er: "If they are rotten, they are rotten and the best thing to do is get rid of them".

Kreativer erwies sich da Saudi-Arabiens König Abdallah. In seiner Unterredung mit dem Terrorismusberater des Weißen Hauses, John Brennan, im März 2009, befand er: Man solle Guantanamo-Häftlingen – ebenso wie Pferden oder Falken - elektronische Chips implantieren, um sie besser verfolgen zu können.

Libanons Verteidigungsminister erklärt Israel, wie es den Libanon angreifen kann

Ein Schmankerl der besonderen Art enthält jenes Wikileak-Dokument über Libanons Verteidigungsminister Elias Murr, das nicht über die Whistleblower-Plattform selbst, sondern Anfang Dezember über die libanesische Tageszeitung Al-Akhbar an die Öffentlichkeit geriet.

Demnach riet Murr 2008 der damaligen US-Botschafterin Michele Sison, wie Israel die Hisbollah erfolgreich angreifen könne. Zweierlei müsse Israel vermeiden: einen Angriff auf die UN Pufferzonen sowie auf die christlichen Infrastrukturen. Schließlich würden die Christen - zu denen Murr zählt - Israel unterstützen.

Gezielte Vernebelung in der arabischen Presse

Dass die "moderaten" Verbündeten der USA im Mittleren Osten zu Landesverrat und zum Ausverkauf der legitimen politischen und zivilgesellschaftlichen Interessen ihrer Völker an die "internationale", US-geführte Gemeinschaft bereit sind, war seit jeher ein offenes Geheimnis. Und nach den Enthüllungen durch Wikileaks ist es offener denn je. Ein Grund mehr für das Gros der arabischsprachigen Presse, noch stärker zu verschleiern. Was sollte ein bei einer staatseigenen Zeitung angestellter Journalist auch anderes tun? Statt wörtlicher Zitate und "unethischer" Details werden die Seiten daher mit übergreifenden Diskussionen bedruckt, die mitunter im eigenen Orbit entschwinden.

Dies ist sogar dort zu beobachten, wo an und für sich Redefreiheit herrscht – etwa im Libanon. Die offene Bitte um einen israelischen Angriff auf das eigene Land behandelt die "dem Westen" nahestehende Zeitung An-Nahar gekonnt schwachsinnig. So jubelte Amin Qamurieh am 7. Dezember:

Zitat
Wikileaks ist Teil einer aktuellen Revolution gegen alle Konzepte der traditionellen Diplomatie und ein offensichtlicher Höhepunkt im erkenntnisreichen elektronischen Zeitalter, das auf dem Austausch von Informationen und deren Transparenz gründet.

Der Autor hält diesen Tenor spaltenweise durch - ohne den Namen seines Verteidigungsministers auch nur zu erwähnen. Stattdessen schließt er begeistert: Er sei "mit Wikileaks".

Nebulös wird es besonders dort, wo politisch neokonservative Journalisten antreten, deren Bekanntheitsgrad alle aufhorchen lässt. Entsprechend verquast klingt Hazem Saghieh, Starkolumnist der in London erscheinenden und von Saudi-Arabien finanzierten Tageszeitung "Al Hayat" in seinem Kommentar vom 7. Dezember:

Zitat
Bezüglich der Araber und ihrer Politik bringt Wikileaks einen spannenden Aspekt zutage, der der wichtigste von allen ist. Nämlich: der "Skandal" dieses oder jenes Regimes, dieses oder jenes Landes, dieses oder jenes Politikers beruht auf dem Gegenteil dessen, was (offiziell) gesagt oder angekündigt wird.

Seine bahnbrechende Erkenntnis untermauert Saghieh, indem er unter anderem und, ohne Namen zu nennen, auf die Kluft zwischen der verbalen und der realen Verfechtung der "palästinensischen Sache" verweist. An diese Erörterung dockt übergangslos die Aussage an: "Die populäre Wahrnehmung in der Golfregion" sei, dass der Iran "die Bedrohung" sei.

Als sei somit alles erklärt, folgt als weiterer Rundumschlag: Die "Systeme" (respektive Regime) dieser Region würden den "religiösen Terrorismus" am vehementesten bekämpfen, ihre "Völker" ihn hingegen am vehementesten unterstützen.

Auf eine Untermauerung dieser gefährlichen These verzichtet Saghieh an dieser Stelle allerdings. Stattdessen lautet die Bilanz seines Kommentars: Die arabischen Führer (welche auch immer) seien ebenso wie ihre Völker zu verurteilen; Wikileaks habe die Verlogenheit in der politischen Sprache der Araber zutage gebracht; man könne die "Welt des Skandals" nur verlassen, indem erlaubt werde, "alles sagen zu dürfen", schreibt Saghiegh, ohne irgendetwas zu sagen. Vor allem erwähnt er im Kontext der "palästinensischen Sache" und der "iranischen Bedrohung" mit keiner Silbe das israelische Nukleararsenal.

Hackerangriff auf investigative Journalisten

Umso deutlicher wird Khaled Saghieh. Der Chefredakteur der "Al-Akhbar", der wohl einzig genuin unabhängigen arabischsprachigen Zeitung, reagiert ohne Umschweife auf den Ruf von Libanons Verteidigungsminister Elias Murr nach einem israelischen Angriff, zwecks Vernichtung der Hisbollah. Da diese für Murr getreu der US- Lesart unter die Kategorie "Terrorismus" aufgrund ihres bewaffneten Widerstandes gegen Israel fällt, riet er 2008 Michel Sleiman - damals Chef der Armee und heute Libanons Präsident -, dass sich die Armee im Falle eines neuerlichen Angriffs Israels nicht einmischen solle, denn: "This war is not with Lebanon, it is with Hezbollah".

Via Wikileaks und "aus den Gängen der US-Botschaft (in Beirut)", schreibt Saghieh, erfahre man so, dass es "keinen Minister, keine Verteidigung, kein Vaterland, keine Armee, keinen Feind und keine echten Menschen gibt." Murrs Rat an Israel, keine christlich, sondern ausschliesslich muslimisch besiedelte Regionen zu bombardieren. Da einzig dort "Terroristen" zu finden seien, treibe die konfessionelle Aufspaltung die Gesellschaft zudem in die Arme des Rassismus.

Es ist dies nicht das einzige Wikileaks-Dokument, das "Al-Akhbar" in den vergangenen Tagen exklusiv veröffentlichte. Das Resultat: Die online-Plattform der Zeitung wurde am 9. Dezember gehackt und war noch bei Redaktionsschluss unzugänglich. Der für "Al-Akhbar" schreibende Politprofessor Asaad Abu Khalil nennt auf seinem Blog als Drahtzieher die Regierungen der USA, Saudi-Arabiens und Tunesiens. Informationen, die er von der Leitung der "Al Akhbar" bezogen haben will.

Khaled Saghieh bestätigt dies gegenüber Telepolis nicht. Es sei eine Untersuchung im Gange, aber "bis dato können wir niemanden für den Hackerangriff beschuldigen. Es ist nicht das erste Mal, dass unsere Seite attackiert wird, aber zum ersten Mal war der Angriff erfolgreich. Es ist sehr wahrscheinlich, dass dies mit der Veröffentlichung der Wikileaks-Dokumente zu tun hat. Doch wir versprechen unseren Lesern, bald wieder auf dem Netz zu sein. Und wir werden weitere Wikileaks-Dokumente veröffentlichen."

Gelähmte arabische Öffentlichkeit

Dank "Al-Akhbar" dürfte der interessierte libanesische Leser also auf dem Laufenden bleiben. Schwieriger gestaltet sich hingegen die Situation in anderen Ländern. "Exakte Übersetzungen der Depeschen ins Arabische sind vor allem im Netz zu finden, und der Anteil derer, die das Internet für solche Zwecke nutzen, ist sehr gering. In einem Land wie Syrien etwa sind es nicht mehr als zehn Prozent", erklärt die junge Bloggerin Maryam aus Damaskus.

Doch Sprachbarrieren und Isolation sind bei weitem nicht die einzigen Gründe für das Schweigen, das die arabische Öffentlichkeit, nicht nur in Syrien, den Enthüllungen entgegenbringt – zumal angesichts des Umstandes, dass auf der Internetplattform von "Al Akhbar" die Dokumente auf Arabisch nachzulesen sind. "Die Menschen ersticken unter den Diktaturen. Selbst wenn sie erfahren, dass möglicherweise etwas bevorsteht, das sie unmittelbar betrifft oder bedroht, bleiben sie gleichgültig, weil sie überzeugt sind, ohnedies nie etwas ändern zu können", sagt Maryam.

Und die Diktaturen bewirken noch anderes. Sie treiben so manchen ihrer Untertanen in die Arme derer, die sie offiziell bekämpfen – allen voran die USA. So lösen die Wikileaks-Enthüllungen bei Regimegegnern mitunter die Sorge aus, jene Weltmacht, von der sie sich ungeachtet aller Erfahrungen noch "freedom" ersehnen, könnte in eine echte Krise gestürzt werden.

Infolgedessen wird Wikileaks – sofern wahrgenommen – keineswegs nur gut geheißen. "Was ist das schon? Doch nur unverantwortlicher Boulevardjournalismus!", schimpft gar ein verfolgter saudischer Menschenrechtler, der in den USA um Asyl bitten will. Die "wahllose Veröffentlichung geheimer diplomatischer Dokumente gefährdet lediglich Menschenleben", beharrt er. Gewiss, ein extremer Standpunkt und daher nicht repräsentativ.

Dennoch: der Drang nach Rede- und Meinungsfreiheit ist derart groß, dass auch arabische Dissidenten längst begonnen haben, in den berühmt-berüchtigten "Achsen" zu denken. In ihrer Logik ist alles, was am Widerstand gegen die USA und Israel festhält, vernichtend für die eigene Lebensperspektive. Dass ihr Kalkül hinkt, wie allein das "Demokratisierungsmodell" des Irak zeigt, blenden sie in ihrer Verzweiflung entschlossen aus.

Vor welchem Hintergrund man es auch betrachtet: Vorerst können sich die arabischen Diktatoren in Anbetracht der Wikileaks-Enthüllungen – mehr oder minder – gelassen zurücklehnen. Wieder einmal.

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Demonstrationen für die Freilassung von Julian Assange
« Antwort #175 am: 12 Dezember, 2010, 15:10 »
Tausende Menschen haben am Wochenende in mehreren Ländern für die Freilassung von Wikileaks-Gründer Julian Assange demonstriert. Die Festnahme des 39-Jährigen in London sei eine Verschwörung, um die Enthüllungsplattform mundtot zu machen, erklärten die Veranstalter einer Demonstration vor der britischen Botschaft in Madrid. Dort und in anderen spanischen Städten wie Barcelona, Valencia und Sevilla gingen am Samstagabend Hunderte Wikileaks-Unterstützer auf die Straße. Sie skandierten "Freiheit für Assange!" und forderten, das Recht auf Informationsfreiheit zu achten. Ähnliche Demonstrationen gab es in Assanges Heimat Australien sowie in mehreren Städten in Lateinamerika. Der Kopf der Enthüllungsplattform hatte sich am vergangenen Dienstag in London der Polizei gestellt und war festgenommen worden, nachdem Schweden ihn unter dem Vorwurf sexueller Vergehen mit EU-weitem Haftbefehl gesucht hatte.

Derweil wurde in den Niederlanden ein weiterer Wikileaks-Sympathisant festgenommen. Dem 19-Jährigen mit dem Nickname "Awinee" werde vorgeworfen, einen Angriff auf die Website der Staatsanwaltschaft in Den Haag organisiert zu haben, bestätigte die Polizei am Sonntag. Damit wollte er vermutlich Rache nehmen für die kürzliche Festnahme eines 16-jährigen Niederländers, dem Cyberattacken auf Mastercard und Visa vorgeworfen werden.

Überraschende Unterstützung erhielt Wikileaks am Wochenende aus Frankreich und Norwegen. Die linksliberale Pariser Zeitung "Libération" erklärte ihren Lesern, sie werde im Namen der Informationsfreiheit einen Mirror für das Wikileaks-Archiv zur Verfügung stellen. Auch die norwegische Zeitung "Dagsavisen" reihte sich in den Unterstützerkreis ein. Sie hostet ebenfalls ein Abbild der Wikileaks-Website.

Die Veröffentlichung von US-Diplomatendepeschen, die Wikileaks zugespielt wurden, ging auch am Wochenende weiter. So berichtete die Zeitung "El País" unter Berufung auf diese Papiere, dass die USA die spanische Region Katalonien mit ihrer Hauptstadt Barcelona für eine der wichtigsten Operationsbasen radikaler Islamisten im Mittelmeerraum halten. Aus diesem Grund betrieben die USA seit zwei Jahren ein großes Spionagezentrum in ihrem Konsulat in Barcelona.

Den Vatikan sehen US-Diplomaten laut Wikileaks als ein konservatives und "veraltetes Machtgefüge" mit einem schlechten internen Kommunikationssystem. Kardinalstaatsekretär Tarcisio Bertone sei ein Ja-Sager und spreche "nur italienisch", Pressechef Federico Lombardi hingegen besitze zwar einen Blackberry, habe aber dafür keinen direkten Draht zu Papst Benedikt XVI., zitierte der Mailänder "Corriere della Sera" aus den US-Dokumenten.

Die USA und die Türkei erklärten derweil, sie wollten ihre enge Zusammenarbeit von der Veröffentlichung vertraulicher Depeschen der US-Botschaft in Ankara durch Wikileaks nicht beeinflussen oder gar stören lassen. Das vereinbarten US-Präsident Barack Obama und der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan in einem Telefonat am Samstag, wie das Weiße Haus in Washington mitteilte. Obama bezeichnete die Aktion der Internetaktivisten als "betrüblich".

Quelle : www.heise.de

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Europäische Web-Sites von Amazon attackiert
« Antwort #176 am: 13 Dezember, 2010, 00:02 »
Die europäischen Web-Sites des Online-Händlers Amazon sind am Sonntagabend vermutlich durch einen externen Angriff in die Knie gezwungen worden und waren stundenlang nicht erreichbar. Amazon-Kunden, die beispielsweise amazon.de aufrufen wollten, bekamen nur einen Fehlerhinweis zu sehen.

Auch in Großbritannien, Frankreich und Italien waren am Sonntagabend die Server von Amazon nicht mehr erreichbar, während die US-Server von Amazon.com dem Angriff standhielten. Gegen 23.00 Uhr waren die europäischen Server wieder erreichbar. Der Ausfall der Online-Handelsplattform am Abend des dritten Adventsonntags dürfte Amazon erhebliche Umsatzausfälle bescheren.

Zuvor hatten Sympathisanten der Enthüllungsplattform Wikileaks dazu aufgerufen, die Websites von Amazon lahmzulegen, weil das US-Unternehmen nicht länger Serverkapazitäten für die von Wikileaks veröffentlichten geheimen US-Depeschen bereitstellen wollte. Amazon ist nicht nur der größte Online-Händler, sondern bietet auch kommerziell technische Dienstleistungen im Internet an.

Die Internet-Attacken auf US-Unternehmen wie Mastercard, Visa, PayPal und Amazon, die nicht länger ihre Dienste für Wikileaks bereitstellen, werden von einer Gruppe mit dem Namen "Anonymous" organisiert. Es geht um sogenannte DDOS-Angriffe, bei denen hunderte oder tausende zusammengeschlossene Computer einen Web-Server mit unsinnigen Daten-Anfragen überhäufen, bis er unter dieser Last in die Knie geht. Amazon hatte wie die anderen angegriffenen Unternehmen betont, nicht auf einen Befehl der US-Regierung hin gehandelt zu haben. Vielmehr habe Wikileaks gegen die allgemeinen Geschäftsbedingungen verstoßen.

Unterstützer von Wikileaks werfen den Konzernen hingegen eine ungerechtfertigte Vorverurteilung vor, da nirgendwo ein Nachweis erbracht worden sei, dass Wikileaks mit der Veröffentlichung der US- Depeschen das Gesetz gebrochen habe.

Quelle : SAT + KABEL

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Die fünfte Gewalt
« Antwort #177 am: 13 Dezember, 2010, 07:00 »
Wenn die "vierte Gewalt" von Macht-und Wirtschaftsinteressen korrumpiert ist und ihrem demokratischen Wächteramt nicht mehr nachkommt, ist eine fünfte Gewalt nötiger denn je: Wikileaks!

Was machen eigentlich New York Times, Guardian und Spiegel? Da wird ihr Informant Julian Assange wegen einer windigen Anzeige international zur Fahndung ausgeschrieben und in Haft genommen, da werden seiner Plattform Wikileaks die Server abgeklemmt und die Bank- und Kreditkartenkonten gesperrt – da wird also ein Medium, ein Organ der Presse, massiv und ohne rechtliche Grundlage seiner finanziellen und publizistischen Mittel beraubt, und die Großmedien, die eben noch mit Wikileaks-Informationen Auflage und Kasse gemacht haben, sagen dazu: Nichts!?

Wenn irgendwo auf der "Achse des Bösen" ein westlicher Journalist in die Bredouille gerät, lassen Editorials nicht lange auf sich warten, die "Pressefreiheit", "Menschenrechte", "Demokratie" mit scharfen Worten anmahnen. Chefredakteure lassen ihre Beziehungen zur Regierung spielen, Außenminister protestieren, Botschafter werden einbestellt, öffentlicher und politischer Druck wird aufgebaut. Was indessen Wikileaks betrifft, blasen die Herolde der Pressefreiheit derzeit nicht einmal ein laues Lüftchen - dass die NYT-Besitzer persönlich bei Hilary Clinton protestiert hätten, dass der Guardian die britische Öffentlichkeit gegen die skandalöse Inhaftierung mobilisiert oder der Spiegel androht, seine Visa- und Mastercard-Konten zu kündigen, wenn diese Firmen Wikileaks weiterhin ausschließen…

Wenn dergleichen in den letzten Tagen geschehen wäre, hätte man davon gehört und gelesen. Es ist nicht geschehen und es ist zu vermuten, dass die vermeintlichen Flaggschiffe der "freien Presse" auch künftig gegen die Unterdrückung von Wikileaks nichts weiter einzuwenden haben. Von "Quellen- und Informantenschutz" – immer gern betont, wenn es um die verfassungsmäßigen Rechte der Presse geht - ist bei Julian Assange, der wichtigsten "Quelle" für NYT, Spiegel & Co. seit Jahren, plötzlich keine Rede mehr und das Wort "Zensur" nehmen die Edelfedern unserer "Leitmedien" offenbar nur in den Mund, wenn sie in China oder Iran stattfindet.

WikiLeaks untergräbt die Türwächterfunktion und das Geschäftsmodell der Presse

Dass der Presse diskrete Informationen zum Zwecke der Veröffentlichung zugespielt werden, ist nicht nur so selbstverständlich und so alt wie das gesamte Zeitungsgewerbe, in der heutigen Zeit gehört es sogar zu den Pflichten der Medien als kontrollierende "vierte Säule" der Verfassung, sich solche Informationen zu verschaffen. Nichts anderes hat Wikileaks in der Vergangenheit getan, wie jedes andere Presseorgan auch hat es sich Informationen verschafft, ihre Echtheit überprüft und sie veröffentlicht.

Freilich nicht, um damit Geschäfte zu machen, sondern um sie der Public Domain zuzuführen, d.h. frei und öffentlich zugänglich zu machen. Und dieses Geschäftsmodell, das user- und spendenbasierte Wiki-Prinzip, scheint der eigentliche Grund für den auffallend begrenzten Zorn zu sein, den die schikanösen Angriffe auf die Pressefreiheit durch ISP -und Finanzkonzerne bei den Heroen der veröffentlichten Meinung bisher auslöst. Zumal bei jenen, denen vor allen anderen Einblick in das Material gewährt wurde, die seitdem laufend darüber berichten, ebenso wie über die Jagd auf Julian Assange, die aber für sein Projekt und sein Prinzip - für die Presse- und Informationsfreiheit - keinen Finger rühren.

Nicht weil die Informationen, die täglich aus dem öffentlichen Leck tropfen, unwichtig oder unglaubwürdig wären, sondern im Gegenteil: weil sie an Relevanz alles in den Schatten stellen, was die angeblich investigativen Medien, die hehren Institutionen öffentlicher Meinungsbildung, die publizistischen Kontrolleure der Politik, überhaupt noch zu Tage förderten. Wie Wikipedia die Deutungshoheit Jahrhunderte langer Instanzen wie Britanica oder Brockhaus innerhalb kurzer Zeit obsolet gemacht hat, scheint Wikileaks jetzt die zeitgeschichtliche Türwächterfunktion der Presse obsolet zu machen.

Und deshalb ist es nicht falsch, mit John Perry Barlow von der "ersten Schlacht im Infokrieg" zu sprechen, denn Wikileaks bedrohen sowohl das klassische Geschäftsmodell der Presse – den Platz zwischen den Anzeigen mit möglichst relevanten Neuigkeiten zu füllen -, als auch das herkömmliche Berufsbild des Journalisten. Wo die spannendsten Geheimnisse über Machtmissbrauch, Korruption und politische Lügen täglich aus öffentlichen Wikileaks tropfen, sind Journalisten nur noch als Interpreten gefragt. Welche Sau durchs Dorf getrieben wird, entscheiden nicht mehr ein Dutzend Chefredakteure im Lande, was an die Öffentlichkeit gelangt (und was nicht), ist der alleinigen Kontrolle der Medienkonzerne entzogen.

So konnte es kommen, dass dank "Cablegate" jetzt die Supermacht USA im Nacktscanner steht - und alle können überprüfe, wo die Teppichmesser versteckt sind. Und wer macht diese höchst demokratische Enthüllung der Öffentlichkeit zugänglich? Eben nicht die "vierte Gewalt", nicht die "investigative" Presse, nicht die "kontrollierenden" Medien, sondern die Piraten des Internets, die Gegenverschwörer von Wikileaks, die neuen Aufklärer des Informationszeitalters. Heute USA, morgen USB oder die Großbank X, übermorgen der Weltkonzern Y – für die klassischen Medien würden prosperierende Wikileaks einen eklatanten Macht- und Kontrollverlust mit sich bringen und dies scheint der tiefere Grund für das erbärmliche Engagement, das die notorischen Fahnenschwenker der Pressefreiheit bei der Verteidigung der Plattform und ihres Gründers an den Tag legen.

Die Allgegenwart des Lecks wird auch von Wirtschaft und Politik als Bedrohung aufgefasst

Jenseits des Hypes um Julian Assange, jenseits aller angebrachten Kritik am aktuellen Zustand und Vorgehen von Wikileaks und jenseits auch der Vermutungen wie etwa von William Engdahl, dass es sich bei "Cablegate" um eine von CIA und Mossad gesteuerte Operation handeln könnte, zeigt sich, dass die Kraft der Wikileaks-Idee, die potentielle Allgegenwart des Lecks, nicht nur von den etablierten Medien, sondern auch den eigentlichen Machtzentralen von Wirtschaft und Politik als Bedrohung aufgefasst wird.

Dabei müssten doch nicht nur die Medienschaffenden jubeln, denen Wikileaks kostenlos Quellen und Material liefert, auch die Politik müsste diese neue Transparenz feiern und fördern, als neues "Glasnost"-Instrument im öffentlichen Raum, das verschwiegene Machenschaften und klandestine Politik – Verschwörungen jeder Art – erschwert und behindert. Und das als Hort und Schutzraum für aufrechte Whistleblower, die Missstände und Ungesetzlichkeiten in Politik und Wirtschaft öffentlich machen, weiter entwickelt werden muss. Doch auch von Seiten der Politik kommt wenig bis nichts zur Verteidigung von Wikileaks und der allgemeinen Informationsfreiheit, stattdessen dröhnendes Zensur- und Kontrollgeschrei. Dass Amazon den Wikileaks-Server sperrt und dann die von dort stammenden Dokumente ein paar Tage später als eBook zum Verkauf anbietet, ist eine Farce, die die Heuchelei und Bigotterie in Sachen Wikileaks auf den Punkt bringt.

Dass die Netz-Bevölkerung angesichts dieser Angriffe auf die Informationsfreiheit zur Selbstjustiz greift und "Hacktivisten" die Websites der Zensuraktivisten lahmlegen, ist zwar eine verständliche Reaktion, doch letztlich kein geeignetes Mittel. Immerhin haben die Warnschüsse angedeutet, dass im Cyberwar jeder Rechner mit Netzanschluss zur Waffe und jeder User zum Partisan werden kann – die Imperatoren sind gewarnt. So lange aber die etablierten Medien und die Politik mit zweierlei Maß messen, solange die Presse- und Informationsfreiheit in China mit Nobelpreisen gepusht und vor der Haustür mit Füßen getreten wird, solange wird sich die Frontstellung nicht ändern. Wenn die "vierte Gewalt" von Macht- und Wirtschaftsinteressen korrumpiert ist und ihrem demokratischen Wächteramt nicht mehr nachkommt, ist eine fünfte Gewalt nötiger denn je: Wikileaks!

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Wikileaks: Uribe wollte Venezuela angreifen
« Antwort #178 am: 13 Dezember, 2010, 13:25 »
Kolumbiens Ex-Präsident kündigte gegenüber US-Generalstabschef militärische Pläne gegen den Nachbarstaat an. Spanische Zeitung El País lenkt vom Thema ab

Südamerika stand während der Amtszeit des kolumbianischen Präsidenten Alvaro Uribe (2002-2010) näher vor einem regionalen bewaffneten Konflikt, als bislang bekannt war. Nach neuen Veröffentlichungen aus den Wikileaks-Datenbanken plante der ultrakonservative Politiker Anfang 2008 offenbar eine militärische Aktion gegen das Nachbarland Venezuela.

Gegenüber dem US-Generalstabschef, Admiral Michael Mullen, erklärte Uribe demnach, eine gezielte Aktion gegen Venezuela zu erwägen, um gegen dort mutmaßlich agierende Mitglieder der Guerillaorganisation FARC vorzugehen. Auch warf Uribe seinem Amtskollegen in Venezuela vor, die Rebellenorganisation gegen die Regierung in Bogotá einzusetzen. Das berichtete der US-Botschafter in Bogotá, William R. Brownfield, am 28. Januar 2008 in einer Depesche an das US-Außenministerium.

Gut einen Monat später griffen kolumbianische Bodentruppen und die Luftwaffe ein FARC-Camp auf ecuadorianischem Territorium an und provozierten beinahe einen Krieg mit dem Nachbarland. Die darauf folgenden Truppenmobilisierungen von Venezuela an die Grenze zu Kolumbien wurden auch in der deutschen Presse damals als Überreaktion und "Säbelrasseln" abgetan, so etwa im Stern, dem Tagesspiegel oder der taz.

Nach den diplomatischen Dokumenten aus den Datenbanken von Wikileaks sah Uribe den als "bolivarische Revolution" bekannten Reformprozess im Nachbarland durchaus als Gefahr für das autokratische System im eigenen Land. Das von Chávez propagierte Modell eines "neuen Sozialismus´ in Südamerika" gehe mit "expansionistischen Plänen" einher, hatte Uribe schon Ende 2007 am Rande eines Treffens mit US-Politikern in Bogotá beklagt. Damit stimmte der inzwischen abgetretene Uribe durchaus mit Botschafter Brownfield überein. Auch dieser schätzte ein, "dass das bolivarische Phänomen den Einfluss der Vereinigten Staaten in Lateinamerika bedroht".

Nach den jüngsten Wikileaks-Veröffentlichungen über die Situation in Südamerika steht im medialen Diskurs jedoch nicht die Kriegsgefahr durch Kolumbien im Zentrum. Der Journalist Juan Jesús Aznárez der spanischen Tageszeitung El País stellte vielmehr die Aussage Uribes in den Vordergrund, in der dieser Chávez mit Adolf Hitler verglich. Der Fokus wurde vor allem in Kolumbien von Privatmedien – mitunter auf geschmacklose Weise – aufgegriffen.

Die fragwürdige Auswertung der diplomatischen US-Dokumente durch El País gießt Öl ins Feuer der Wikileaks-Kritiker. Die spanische Zeitung gehört mit dem PRISA-Konsortium zu fünf Medienkonzernen, die vorab Zugang zu den gut 250.000 Dokumenten bekommen haben – und denen damit die Deutungshoheit zukommt. Im Fall von El País ist das besonders fragwürdig. Nicht nur die Redaktion, sondern auch Aznárez selbst war in den vergangenen Jahren durch radikale Kritik an der Chávez-Regierung aufgefallen. Nach einem Bericht des kanadischen Journalisten Jean-Guy Allard unterhielt Aznárez während des Putschversuches gegen die venezolanische Regierung im April 2002 als Korrespondent von El País in Caracas enge Kontakte zu den Botschaften von Spanien und den USA. Beide Staaten hatten die wenig später gescheiterten Putschisten sofort anerkannt.

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Der Balkan soll seine Geheimnisse verlieren
« Antwort #179 am: 13 Dezember, 2010, 18:05 »
Nach Wikileaks gibt es nun auch die Balkan Leaks

Fast jedes Kind auf der Welt dürfte inzwischen wissen, dass der Australier Julian Assange die treibende Kraft hinter Wikileaks ist. Als aber am vergangenen Donnerstag wie aus dem Nichts plötzlich die Enthüllungsseite Balkan Leaks im Netz erschien, blieb zunächst unklar, wer hinter ihr steckt.

Die bulgarischen Geheimdienste könnten das Whistleblower-Portal geschaffen haben, "um Naivlinge zu jagen", argwöhnte der Autor "Borsi" in seinem Blog: "Um diese in die Irre zu führen", könnten die Ermittlungsbehörden "einige alte, doch nicht allzu bekannte Daten als Köder ausgeworfen haben", warnte er in seinem "Balkan Leaks oder Balkan Täuschung (Ismama)?" überschriebenen Text. Tatsächlich können lediglich zwei der sieben bisher auf Balkan Leaks veröffentlichten Dokumente als Neuerscheinungen im eigentlichen Sinne gelten, die restlichen haben bereits in der einen oder anderen Form für Furore in Bulgariens medialer Öffentlichkeit gesorgt.

Mögen Borsis Ahnungen manchem als paranoid oder gar als Verschwörungstheorie erscheinen; vor dem Hintergrund der jüngsten bulgarischen Geschichte sind sie keineswegs abwegig. Es war im Sommer 2008, als die Website "Opassnite Novini" (Gefährliche Nachrichten) mit einer kruden Mischung aus sensationellen Enthüllungen und abwegigen Kompromaten in kürzester Zeit große Popularität errang. Nach wenigen Wochen wurde sie stillgelegt. Bis heute ist unbekannt, wer die "Opassnite" zu welchem Zweck ins Netz gestellt hat. Der von der Staatlichen Agentur für Nationale Sicherheit (DANS) zum Urheber erklärte und Mitte September 2008 von mehreren maskierten Männern mit Eisenhämmern halbtot geschlagene Journalist Ognjan Stefanov bestreitet die Autorschaft.

Wegen auf der Website "Opassnite" veröffentlichter "klassifizierter Informationen" leitete DANS den operativen Vorgang "Galeria" ein und bespitzelte mehrere Dutzend Journalisten und Politiker. Interessante Einzelheiten zur Affäre DANS/Opassnite sind nun auf "Balkan Leaks" in Bulgarisch und Englisch nachzulesen, in einem "DANS-Report", der allerdings bereits seit Herbst 2009 bekannt ist.

"Assen Jordanov bestätigt und dementiert nicht, hinter Balkan Leaks zu stehen", meldete die das Online-Portal Blitz noch am Freitag. Der aus Burgas stammende Journalist ist auch in Deutschland bekannt, bekam im Oktober 2010 den Leipzig Media Award verliehen. "Jordanov thematisiert die Missstände und setzt sich fortlaufend großen persönlichen Gefahren aus", hieß es in der Preisbegründung. Jordanov betreibt mit dem in Paris ansässigen bulgarischen Journalisten Atanas Tschobanov das Online-Portal www.bivol.bg (Büffel), das sich erklärtermaßen für investigativen Journalismus und Medienfreiheit einsetzt. Am darauffolgenden Samstag hat sich nun Jordanovs Kollege Tschobanov als "Sprecher" von Balkan Leaks bekannt.

In einem ausführlichen Interview mit Bulgariens auflagenstärkster Tageszeitung Trud (Arbeit) sagte Tschobanov, Balkan Leaks werde von einer "Gruppe von Leuten mit verschiedenen Horizonten" betrieben: "Bei uns gibt es Journalisten, Spezialisten für Informationstechnologie und andere Experten, die nicht wünschen, namentlich bekannt zu sein. Unser Fokus liegt auf der Korruption. Es eint uns die Idee, einen Raum zu schaffen, in dem Leute ihre Ansichten äußern können. Dies muss aber verpflichtend mit der Unterstützung von Dokumenten geschehen. Wir prüfen jedes Signal, bevor wir es auf die Seite stellen", beteuerte Tschobanov gegenüber Trud.

Der 1968 geborene Tschobanov lebt seit Anfang der 1990er Jahre in Paris, hat dort im Fach Computerlinguistik promoviert und war lange für die Zeitung der Bulgaren in Frankreich Parischki Vesti Pariser Nachrichten tätig. Dabei hat er sich offensichtlich nicht nur Freunde gemacht. Als er sich im Frühjahr 2009 als Kandidat der konservativen Union demokratischer Kräfte (SDS) vergebens um einen Sitz im Europaparlament bewarb, stellten einige namentlich unterzeichnende Auslandsbulgaren die Website Wer ist Atanas Tschobanov online. Auf ihr werfen sie Tschobanov u. a. politisches Vagantentum und die betrügerische Aneignung der "Parischki Vesti" aus merkantilem Antrieb vor.

Balkan Leaks nimmt nicht nur eine Enthüllungs-, sondern auch eine Archivfunktion für sich in Anspruch

"Der Balkan behält keine Geheimnisse mehr", lautet der Slogan von Balkan Leaks, das erklärtermaßen dem Vorbild von Wikileaks nachgestaltet ist. Ihrem Editorial zufolge wollen seine Macher nicht nur für Bulgarien, sondern auch für die übrigen Balkanländer die zum Kampf gegen das Geflecht aus organisierter Kriminalität und politischer Korruption nötige Transparenz schaffen. Bisher hat Balkan Leaks lediglich zwei "Eigenveröffentlichungen" präsentiert. Zum einen eine Liste mit 34 angeblichen Freimaurern im bulgarischen Justizsystem, deren Wahrheitsgehalt vom Großmeister der "Großen Loge", Volodja Losanov, bestritten wird.

Balkan Leaks zweite "originale Enthüllung" ist, dass die Dateivorlage zum am 30. November 2010 zwischen der bulgarischen Nationalen Elektrizitätsgesellschaft NEK und der russischen Rosatom unterzeichneten Memorandum zur Gründung einer Projektgesellschaft für das geplante Atomkraftwerk Belene vom Computer der privaten bulgarischen Firma "Risk Engineering" stammen soll. Deren Chef, Bogomil Mantschev, gilt als dominante Figur der bulgarischen Atomwirtschaft.

Weniger Neuheitsgehalt als historischen Informationswert besitzen die anderen fünf Dokumente. Zwei davon, das Informationen zum Prozess gegen die "Gebrüder Margini" liefernde Abhörprotokoll "Ivan Ivanov aka Rilski" und das Stenogramm der Anhörung des Polizeigenerals Vanjo Tanov vor der Parlamentarischen Kommission "Innere Sicherheit" zum Skandal um Ex-Innenminister Rumen Petkov wurden bereits vor zwei Jahren von dem Wirtschaftsblatt "Kapital" publiziert. Außerdem gibt es einen Bericht über den immer wieder als "politischer Kommentator" für Aufhorchen sorgenden Stefan Gamisov und einen Gasliefer-Vertrag zwischen Gazprom und den bulgarischen Partnern Bulgargaz und Overgaz, deren Authentizität Balkan Leaks "momentan nicht garantieren kann".

Die etappenweise Veröffentlichung von Abhörprotokollen zum Prozess gegen den wegen Bestechung angeklagten Ex-Verteidigungsminister Nikolai Tsonev hat Balkan Leaks am Samstag angekündigt. Diese seien ihr gerade zugespielt worden und würden noch geprüft.

Balkan Leaks habe nicht nur eine Enthüllungs-, sondern auch eine Archivfunktion, so begründet Tschobanov die Veröffentlichung brisanter, aber bereits bekannter Dokumente: "Die sind als Background wichtig und enthalten Dinge, die aktuelle Skandale aufhellen können". Er ruft dazu auf, vertrauliche Dokumente zu politischen, finanziellen oder kriminellen Vorgängen an Balkan Leaks zu schicken und sichert "absolute Anonymität" zu.

Balkan Leaks bedient sich des Netzwerks "TOR", das auch Wikileaks bis vor einigen Monaten benutzt hat. "Wenn Sie Dokumente schicken, gehen diese über einige Dutzend verschiedener Marschrouten, die von staatlichen Institutionen nicht kontrolliert werden. Dies sind Computer, die an dem Netzwerk teilnehmen. Im Falle von TOR geht es um hunderttausende Verknüpfungspunkte (Computer) in allen Ecken der Erde und die Verfolgung der Information ist absolut unmöglich. Nicht nur für DANS, sondern auch für jeden anderen Sicherheitsdienst im Ausland", erklärte Tschobanov gegenüber Trud.

Quelle : http://www.heise.de/tp/

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