Autor Thema: Vorauseilender Gehorsam  (Gelesen 1275 mal)

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Offline SiLæncer

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Vorauseilender Gehorsam
« am: 27 September, 2006, 13:18 »
Deutsche Oper setzt aus Angst vor Islamisten Mozarts Idomeneo ab

Die Absetzung der Opernaufführung Idomeneo aus Sorge vor einer möglichen Reaktion von Islamisten stößt auf breite Ablehnung

Die 1781 uraufgeführte Oper "Idomeneo" von Wolfgang Amadeus Mozart wird von der Intendanz aufgrund einer potentiellen Gefährdung durch eine mögliche Reaktion radikaler Moslems vom Spielplan der Deutschen Oper in Berlin genommen. Als Grund für diese Entscheidung wird eine Szene aus dem Epilog angeführt, in der vom Helden, König Idomeneo, die abgeschlagenen Köpfe von Poseidon, Jesus, Budda und Mohammed aus einem blutigen Beutel auf vier Stühle gestellt werden.

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Offline RogueOne

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Re: Vorauseilender Gehorsam
« Antwort #1 am: 27 September, 2006, 13:38 »
Da fällt einem einfach gar nichts mehr zu ein ..............................

Gestern noch auf N24 gesehn, wie Moslems interviewt wurden, die aus einem Protestgottestdienst kamen. Nicht einer konnte sagen, was der Papst überhaupt genau gesagt hat... "Die anderen protestieren doch auch.." n.c.

Da muss man sich wirklich nicht wundern wenn die NPD immer mehr an Stimmen gewinnt, sicherlich der falsche Weg, aber einfach nur selber Schuld....
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Offline higuenti

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Re: Vorauseilender Gehorsam
« Antwort #2 am: 27 September, 2006, 19:25 »
Vergiß NPD !!!
Die liebäugeln mit den Islamisten, weil´s da Gemeinsamkeiten gibt,
z.B: Gegen Juden, Amerika....

Offline NewMan

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Re: Vorauseilender Gehorsam
« Antwort #3 am: 27 September, 2006, 20:44 »
Man braucht aber keine NPD um gegen Amerika zu sein. Da reicht ein Bush vollkommen.

Zum Thema, Rückgrat ist eben nicht typisch Deutsch.

Offline McCom

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Re: Vorauseilender Gehorsam
« Antwort #4 am: 28 September, 2006, 13:10 »
"Zum Thema, Rückgrat ist eben nicht typisch Deutsch."

Wann hatten wir das denn je nach dem WK2? Isreal kann bei sich machen was sie wollen und wir zahlen noch und halten die Klappe. Amis können machen was sie wollen nicht nur bei sich sondern auf der ganzen WELT und wir halten die Klappe. Und jetzt können die Islamisten auch noch machen was sie wollen und wir geben klein bei?

Ist doch lächerlich, Deutschland wird immer lächerlicher. Fremdkontrolliert von den Amis, den Konzernen, dem Zentralrat der Juden, dem Zentralrat der Muslime und, von wem noch? Papst? Geheimdienste?#

Für was brauchen wir eigentlich noch Politiker jeglicher Partei? Die haben ja eh keien Macht^^

*hm* vielleicht sollte ich auch so ne Gruppe machen die dann Deutschalnd unter Druck setzt *g*
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Offline Jürgen

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Re: Vorauseilender Gehorsam
« Antwort #5 am: 28 September, 2006, 16:43 »
'Mag sein, das das abgesetzte Stück geschmacklose und fragwürdige Sequenzen enthält.
Aber das zu beurteilen, muss dem Betrachter überlassen sein.

Ich glaube nicht, dass im arabischen Raum jemals eine Aufführung abgesetzt, ein Buch vom Markt genommen, ein Karikaturist und seine Verleger bedroht, ein Religionsführer kritisiert worden ist, mit der Begründung, Andersdenkende könnten sich empfindlich daran stören...

Der mittleirweile allgegenwärtige Islam-Faschismus betreibt jetzt und heute, in Ermangelung entsprechender Militär-Kräfte wie Truppen oder z.B. Atomwaffen, den Dritten Weltkrieg auf eine subtilere Art, auf vielen Ebenen gleichzeitig.
Beispielsweise durch viele kleine aber gezielte Nadelstiche, wie jüngst mit dem Versuch, den Papst zur Erklärung seiner Fehlbarkeit zu zwingen.
Oder durch ethnische Eroberung, Einwanderung in Verbindung mit von ihren Predigern geforderter ausserordentlich hoher Fortpflanzungsrate, Konzentration zunächst auf selbsterklärte muslimische Siedlungsgebiete, und mit brutal gezeigter Dominanz auf allen Ebenen, bis die von ihnen verachtete und als schwach und dekadent angesehene einheimische Bevölkerung sich zurückzieht oder von ihnen assimilieren lässt.
Am Verhalten ihrer Brut kann man's ja überall erkennen...


So wie wir hier keine Kriege anfangen, wenn irgendwo im arabischen Einflussbereich zum hunderttausendsten Male ein Moslem öffentlich die Christen beleidigt, so geht es die dort einen Scheissdreck an, was hier gesagt oder gezeigt wird.
Wenn's denen hier nicht passt, sollen sie entweder gehen, oder gleich wegbleiben. Niemand zwingt sie, unsere Theater zu besuchen, unsere Bücher und Zeitungen zu lesen, unsere unverschleierten Frauen anzusehen, unsere Sitten anzunehmen.

Aber wir MÜSSEN sie zwingen, uns hier unser Leben nach unseren Vorstellungen leben zu lassen, uns zu tolerieren und unsere Rechte anzuerkennen, und sich jederzeit an alle hier geltende Gesetze zu halten, zumindest solange sie sich hier aufhalten.

Sonst gehen wir hier bald unter, wie viele von ihnen es gerne hätten.

Ich habe viele Muslime Andersdenkende verfluchen hören, meist aufgrund irgendwelcher Kleinigkeiten wie einer Zeichnung oder Äusserung, die sie noch nicht einmal wqirklich kennen. Die blutrünstigen Fratzen voller Hass gibt's, wie die Medien glauben machen wollen, nicht nur in der hinterletzten Ecke Absurdistans, sondern ebenso mitten unter uns.

Aber ich habe nicht einen einzigen Muslim erlebt, der je Massenmorde wie 9/11 oder Raketen- oder Giftgasangriffe arabischer Extremisten oder gar Regierungen wirklich verurteilt hat.
Es heisst immer, naja, das war schon schlimm, und der koran erlaubt das eigentlich garnicht , aaaaber man müsse ja auch die andere Seite verstehen, die könnten sich ja nicht anders wehren undsoweiterundsofort... Ja, und deshalb müssen die auch hier immer zusammenhalten, und spenden, und den Brüdern heimlich Obach gewähren, das sei nun einmal Pflicht eines gläubigen Moslems...

Kurzum, einer gewissen stets zunehmenden Gruppe ist wirklich jedes Mittel recht,  und unser Land ist besonders beliebt, weil sich hier nach den Untaten der Nazis so schnell keiner wieder traut, Fremden Grenzen zu setzen.
Die Verbrechen an den Juden haben sie natürlich nicht abschrecken können, eher im Gegenteil...


Ich selbst bin Atheist, eigentlich kann mir der gesamte Glaubens-Kram gestohlen bleiben.
Und von Rassen- oder Völker-Denken halte ich grundsätzlich nichts.
Aber es gibt Gruppen, die nichts unversucht lassen, die schlimmsten Vorurteile und Befürchtungen durch ihr Verhalten stets noch zu überbieten.

Dies sind meine sehr persönlichen Eindrücke und Folgerungen, ich nehme niemandem übel, wenn er eine andere Ansicht hat und vertritt.
Aber meine Meinungsfreiheit lasse ich mir von niemandem nehmen.

Jesus war Jude, Mohammed war Christ.
Alle Propheten waren Menschen, keine Götter.
Und wenn es einen Gott geben sollte, hat der alle gemacht, Moslems, Christen, ungläubige und so weiter.
Und wer den Teufel erschafft, die Versuchung, den Tod, der ist dann allein dafür verantwortlich.
Nicht seine Geschöpfe, die nicht darum gebeten haben, in diese Welt gesch(m)issen zu werden...

Jürgen
« Letzte Änderung: 28 September, 2006, 16:45 von Jürgen »
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Re: Vorauseilender Gehorsam
« Antwort #6 am: 28 September, 2006, 16:56 »
Jo, Recht hast Du Jürgen, wenn Gott wirklich Adam und Eva geschaffen hat (*grins*) und Sie direkt der "Sünde" fähig waren, hat Gott kräftig geschlampt. Wer so schlampt verdient es nicht, angebetet zu werden.

Naja, auf der anderen Seite, welche Position hier so mancher Schlamper bekleidet.

Offline Jürgen

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Re: Vorauseilender Gehorsam
« Antwort #7 am: 29 September, 2006, 03:07 »
Stimmt auffallend...
Wer nicht bereit ist, die Wucherer aus dem Tempel zu treiben, darf sich wohl kaum Christ nennen.
Und wer selbst den Wucherern dient, schon garnicht.
Somit müsste man den Rechten das C streichen, den anderen das S, beiden Fraktionen noch das Wort demokratisch.

Eigentlich kann es doch nicht soooo schwer sein, die Zehn Gebote, die Grundwerte der Verfassung und die Charta der Menschenrechte zu verstehen und zu beachten, selbst für Politiker und Bosse...
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IDOMENEO- DEBATTE - Kunst, Quatsch und das religiöse Gefühl
« Antwort #8 am: 30 September, 2006, 17:22 »
Seit die "Idomeneo"-Inszenierung mit dem abgeschlagenen Kopf Mohammeds vom Spielplan genommen wurde, bläst die deutsche Freizeitgesellschaft die Backen auf und verteidigt ihr Recht auf Verblödung. Und schaut mal wieder komplett in die falsche Richtung.

Wer hätte gedacht, daß die abgenudelte und ausgelatschte Provokationsmasche des Regietheaters noch einmal zündet? Sie schaffte es tatsächlich, mit all der ganzen hysterischen Kolumnistenflak, die solche Sachen begleitet.

"Es geht um die Verteidigung unseres abendländischen Kulturverständnisses", empörte sich Hans Neuenfels über die Absetzung seiner Inszenierung, im seltenen Schulterschluß mit Publizisten und Politikern aller Parteien, die irgendwie ähnliches dachten. Und ähnlich ungenau.

Abgehackte Köpfe von Jesus und Mohammed, von Poseidon und Buddha als "abendländisches Kulturverständnis"? Sind wir noch bei Trost? Neuenfels wird wohl eher das Recht auf freie Meinungsäußerung gemeint haben, und diese Ungenauigkeit ist der Trick in solchen Auseinandersetzungen: Im Huckepackverfahren wird im Kampf für eine demokratische Errungenschaft der Aufklärung ein dämlicher, durchaus widerwärtiger Regieeinfall gleich mit salviert.

Werfen wir einmal einen Blick in die Mozartsche Oper: Troja-Heimkehrer Idomeneo bindet sich durch einen Schwur, den eigenen Sohn zu opfern, am Ende jedoch läßt Gott Poseidon Nachsicht walten. Eine Oper, die in Versöhnung endet, nicht in Raserei.

Mit der Streubüchse gedacht

Neuenfels Epilog, in dem Idomeneo die abgeschlagene Köpfe von Poseidon, Buddha, Mohammed und Jesus auf der Bühne absetzt, ist also völlig idiotisch. Erstens: Idomeneo hat gar keinen Grund, Poseidon den Kopf abzuschlagen. Zweitens: Selbst wenn er ihn hätte, ein Sterblicher würde sich im antiken Drama nie in dieser Weise an einem Gott versündigen, denn er wüsste immer, wer der Stärkere ist. Drittens: Warum sollte sich Idomeneos Raserei gegen die Religionsstifter richten? Gegen Buddha, den Philosophen der Enthaltsamkeit und des Friedens, oder gegen Jesus, der alle Macht aufgegeben und sich selbst aufgeopfert hat? Und Mohammed? Auch von ihm ist nicht überliefert, dass er je von einem Vater verlangt hätte, den Sohn zu opfern.

Das alles ist mit der Streubüchse gedacht. Da auch Mozarts Musik in keiner einzigen Note rollende Köpfe fordert, ist Neuenfels' Opernschluss Quatsch. Nun gibt es keinen Paragraphen gegen Quatsch. Es gibt sogar das garantierte Recht, Quatsch aufzuführen. Die Kunstfreiheit ist nahezu grenzenlos. Nahezu. Die Väter des Grundgesetzes machten eine Ausnahme: Die Kunstfreiheit hat dort ihre Grenzen, wo das religiöse Gefühl in einer Weile verletzt wird, dass es den "inneren Frieden" gefährdet.

Jede Gesellschaft, jede Familie, jeder Mensch hat einen innersten Bezirk, einen Glaubenskern, der geachtet und geschützt werden muss. Gesellschaften, die ihn verloren haben, sind debil. Nun gibt es viele Anzeichen dafür, dass sich unsere Talkshow- und Plappergesellschaft, die fortwährend ihr Innerstes nach außen stülpt und alles trivialisiert, was sie berührt, durchaus debile Züge hat.

Dennoch besteht der Blasphemie-Paragraph in modifizierter Form fort. Und durch den Idomeneo-Streit werden wir erneut an ihn erinnnert. Wir werden daran erinnert, dass es Menschen gibt, denen etwas heilig ist.

Wenn einer Symbole zu ernst nimmt


Der Streit um die Idomeneo-Aufführung bedeutet durchaus eine Hinwendung zum Realitätsprinzip. Es war kein Anruf al-Qaidas, sondern des Berliner Innensenators, der zur Absetzung der Oper führte. Die Intendantin der Deutschen Oper hatte plötzlich die nicht unbegründete Vermutung beschlichen, dass der Kopf des Propheten, blutig abgesägt und präsentiert auf einer Spektakelbühne in der deutschen Hauptstadt, in diesen Zeiten vielleicht genau der Stoff sein könnte, der den einen oder anderen Schläfer aufweckt und den Zünder in Gang setzen lässt. Und damit genau das passsieren könnte, wovor der Innensenator dunkel warnte: Bumm!

Plötzlich also die Ahnung darüber, dass Inszenierungskunst, dass Zeichen und Symbole von einigen zu ernst genommen werden könnten - viel ernster, als es die Regisseure in ihren simulierten Sandkasten-Welten in den letzten Jahren und Jahrzehnten imaginieren konnten. In dieser ernsteren und bisweilen mörderischen Welt, die der westlichen Spaßgesellschaft so unangenehm nah gerückt ist, macht es eben einen Unterschied, ob man Heiliges verspottet, Erhabenes lästert.

Das war durchaus auch während der doch gefeiert moderaten Islamkonferenz in Berlin zu hören. Einen Tag lang kursierte die entspannte Versöhnungsmeldung, dass sich die gesamte Konferenz die umstrittene Idomeneo-Aufführung anschauen werden. Am Tag danach wurde umso heftiger zurückgerudert. Ali Kizilkaya, der Vorsitzende des Islamrates, erklärte, dass er sich die Opernaufführung keinesfalls anschauen werde: "Kunstfreiheit heißt nicht, dass man sich alles anschauen muss." Für ihn sei es "nicht zumutbar, einer Szene beizuwohnen, in der dem Propheten der Kopf abgeschlagen wird".

Doch auch auf christlicher Seite werden nun zunehmend Stimmen laut, die sich öffentlich fragen, ob die Freiheit, die der Westen im Moment so vehement verteidigt, nicht doch mehr sein sollte als nur die Freiheit zu Verhöhnung und Vulgarisierung. CSU-Fraktions-Chef Joachim Herrmann war es, der drei Tage nach Beginn des Sturms darauf hinwies, daß Neuenfels' Inszenierung auch das christliche Gefühl verletze, denn schließlich wird dort auch der Kopf des Menschensohns abgehackt. Herrmann konzedierte durchaus, daß derartige Aktionen zur Kunstfreiheit gehörten. Dennoch stelle die Enthauptung von Jesus Christus eine "Verhöhnung und psychische Gewalt gegen viele Gläubige dar".

Der Kampf für die Meinungsfreiheit, so Herrmann weiter, müsse einhergehen mit der Achtung vor allen Religionen, und es klang wie ein Echo auf jene Predigt, in der Papst Benedikt auf seiner Deutschland-Reise genau das forderte: "Mehr Respekt vor Religionen und Kulturen". Eine unstrittige Forderung, sollte man meinen.

Nicht bei uns: Grünen-Chefin Roth preschte vor die Mikrophone und protestierte gegen diese Form von "Gedankenkontrolle". Die Einforderung von Respekt vor Religionen als Gedankenkontrolle? Das kann wohl nur einer Politikerin einfallen, die ihr intellektuelles und moralisches Kapital in den Tagen angehäuft hat, als sie als Roadmanager für die Anarcho-Gruppe "Ton Steine Scherben" ("Macht kaputt was euch kaputt macht") gearbeitet hat. Und seither nichts mehr an Bord genommen hat.

Steigender Widerwille gegen die Blödsinn-Gesellschaft

Doch andere werden zunehmend nachdenklich. Kann es sein, dass der Islam, wie Innenminister Schäuble zur Eröffnung der Islamkonferenz in Berlin ausführte, das mitbringe, was bei uns verloren zu gehen drohe, nämlich "die Wichtigkeit von Familie, den Respekt vor den Alten, ein Bewusstsein und Stolz mit Blick auf die eigene Geschichte, Kultur, Religion, Tradition, das tägliche Leben der eigenen Glaubensüberzeugung"?

Der Minister formulierte da eine gesellschaftliche Unterströmung, die sich immer vehementer äußert: ein steigender Widerwille gegen die Blödsinn-Gesellschaft, gegen die bereits vor zehn Jahren der damalige Bundepräsident Roman Herzog loslegte. "Kein Schwachsinn, keine Perversion, keine noch so abwegige Marotte, die nicht in extenso die Bildschirtme bevölkern würde".

Völkerkundler Hans Peter Duerr attestiert den modernen Zeiten eine "Brutalisierung" und eine "Auflösung des Schamgefühls", die "beispiellos in der Kulturgeschichte" seien. Er warnt vor dem "Zerfall der Familien" und Soziologe Ulrich Beck diagnostiziert in durchaus biblischer Sprache den allseits veranstalteten "Tanz ums goldene Selbst" des narzisstischen Persönlichkeitstyps.

Oft weiß dieser Typus, der heute das Mehrheitsmodell stellt, gar nicht, wenn er beleidigt. Ihm fehlt die Fähigkeit zur Einfühlung, wie der Philosoph Erich Fromm ausführt: "Für narzisstische Menschen ist der einzige Bereich, der ihm ganz real vorkommmt, seine eigene Person: Seine Gefühle, seine Gedanken, sein Ehrgeiz, seine Wünsche, sein Körper, seine Familie, alles was er ist oder was ihm gehört. Jeder und alles außerhalb von ihm ist grau, hässlich, farblos und kaum existent."

Es kann daher durchaus sein, dass sich Regisseur Hans Neuenfels überhaupt nicht vorstellen konnnte, dass man anders als begeistert sein könne über seinen blutigen Regieeinfall. Nun hat sich die Wirklichkeit zurückgemeldet. Mit Macht.

Wie sehr sich unsere Gesellschaft im Grunde nach einer Rückkehr von Achtung und Respekt sehnt, wie gerne sie wieder den Proviant aufnehmen möchte, den sie in den letzten Jahrzehnten aus den Regalen gefegt hatte, zeigt ein Blick in die Bestseller-Liste. Fast hundert Woochen bereits behauptet sich dort Peter Hahnes Pamphlet gegen die Spaßgesellschaft "Schluß mit lustig". Und der Sensations-Neuzugang der Woche heißt ganz schlicht "Lob der Disziplin", ein Brevier des Salem-Erziehers Bernhard Bueb zur Notwendigkeit, Kindern Regeln und Respekt beizubringen.

Renaissance des religiösen Gefühls

Wie soll aber eine Gesellschaft im ganzen so etwas vermitteln, wenn sie es selber nicht mehr aufbringt, weder sich selbst noch ihrer Religion gegenüber? Es gibt Anzeichen, dass sich nun das religiöse Gefühl zur Wehr setzt, in Einzelfällen, die durchaus mutig riskieren, in den Vergröberungen des journalistischen Deppenbetriebs als Taliban dazustehen: Vor zwei Jahren kassierte München OB Christian Ude ein Plakat, das einen ans Kreuz genagelten Frosch zeigte. Und ein paar Wochen erst ist es her, dass sich die evangelische Bischöfin Kässmann gegen Madonnas Bühnenschau empörte, in der die Pop-Diva sich vor einem Neonkreuz und unter einer Dornenkrone räkelt.

Unter den in Glaubensdingen eher gedämpft verfahrenden Deutschen bahnt sich ohnehin eine zaghafte Renaissance des religiösen Gefühls an. Insgesamt glauben 67 Prozent aller Deutschen an ein Leben nach dem Tode. Im Laufe der neunziger Jahre stieg, im Westen Deutschlands, der Anteil derjenigen, die auf die Frage:"Glauben Sie an einen persönlichen/leibhaftigen Gott" mit "ja" antworteten, von 25 Prozent auf 38 Prozent. Knapp vierzig Prozent im Westen (im Osten Prozent) sind also religiös kränkbar.

Konfessionelle Schulen sind neuerdings wieder beliebt unter Eltern, und man erinnert sich zaghaft, dass es die christliche Werteordnung ist, die unser "abendländisches Kulturverständnis" bestimmen. In seinem soeben im Reclam-Verlag Leipzig erschienen lesenswerten Buch "Was fragen uns die grossen Philosophen" schreibt der Philosoph Leszek Kolakowski, dass es "zwei Menschen", waren, die "entscheidend zum Aufbau der europäischen Kultur beigetragen haben - Sokrates und Jesus".

Sind wir bereit, für unsere Werte zu sterben?

Das sind unsere Grundlagen: die hellenistische Vernunft, der christliche Glaube.

Deshalb noch einmal zum "abendländischen Kulturverständnis", das ausgerechnet von Regisseur Neuenfels beschworen wird. Es ist wohl eher auf der Seite des Respekts zu finden.

Es ist eher der Isenheimer Altar als Jesus' abgeschlagener Kopf vor einem feixenden Großstadtpublikum. Eher Friedrichs des Großen Toleranz-Episteln und die ausdrückliche Einladung an den Islam, als der abgeschlagene Kopf des Propheten.

Eher Schopenhauers Skeptizismus und Verneigung vor fernöstlichen Weisheitslehren als Buddhas' abgeschlagener Kopf.

Statt dauernd schaudernd in den nahen und fernen Osten zu starren und unter selbstgerechtem Triumphgeheul die Minderwertigkeiten der dortigen Gesellschaften zu beklagen, wäre es durchaus heilsam, ab und zu die Blickrichtung zu ändern. Und uns selber so in Augenschein zu nehmen, wie gläubige Muslims es tun. Sind wir bereit, für unsere Werte zu sterben? Und welche wären das dann?

Quelle : www.spiegel.de

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Offline Jürgen

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Re: Vorauseilender Gehorsam
« Antwort #9 am: 01 Oktober, 2006, 00:13 »
Zitat
Sind wir bereit, für unsere Werte zu sterben?

Was?

Wurden das die Pulverisierten im WTC etwa vorher gefragt?

Also, wenn wir alle ohnehin das Risiko tragen müssen, von der Bombe irgendeines Beknackten aus Absurdistan zerfetzt oder auch nur wegen "Aldä, hassu Problähm? Du hass gätrete meinäh Schattähn!" mit 'nem Gruss aus Solingen entleibt zu werden, dann können wir uns auch wehren, unsere Werte und Freiheit verteidigen.
Man stirbt nur einmal...
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Re: Vorauseilender Gehorsam
« Antwort #10 am: 01 Oktober, 2006, 00:44 »
Wohl wahr Jürgen,
nur in diesem unseren so pazifistischen Staat und dieser Gesellschaft?

"Lieber rot alt tot"
"Stell dir vor es gibt Krieg - und keiner geht hin"
"Wer zweimal mit der selben pennt, gehört schon zum Establishment" (OK passt hier nicht)

aber,
"Vertragt euch multikulti besser - kommt auch der Mullah mit dem Messer"

Wer gestern den Film "Wut" gesehen hat und dann die anschl. Diskussion darüber, der kann sich sein eigenes Bild machen über unsere Gesellschaft.

Schönen Sonntag
lucky

"Ich missbillige jedes Wort was Sie sagen, aber bis zu meinem Tode werde ich dafür kämpfen, dass Sie es sagen dürfen"  (Voltaire)




Rechner: P4, 3.2 GHz, 2MB Cache, 800 MHz FSB 2048 MB DDR-RAM, WinXP PRO SP2 + DX9c, 320GB SATA Raid 0 Stripe (1st (2x) 160GB 7200rpm) Hard Drive 2nd 160Gb Hard Drive, ATI Radeon X850XT Platinum an 20" TFT (1024x768@75 Hz), 150 GB ext., Soundblaster Audigy 2 ZS 7.1, Hauppauge Nexus Rev. 2.3 (Treiber TT 2.19 nicht 2.19c)
DVB-S: 1mØ/Quad-LNB auf 19.2° Ost, 1mØ/Single-LNB auf 30.0° West
Software: Progdvb 4.85, Altdvb 2.1, Theatre 3.38
Codecs (Video): DScaler5, FFDSHOW
Codecs (Audio): AC3Filter 1.46