Offener Brief an Angela Merkel, Bundeskanzlerin
Liebe Dr. Angela Merkel,
heute ist Nikolaus. Und heute Abend gibt's einen Empfang anläßlich des morgigen "Fünften Nationalen IT-Gipfels" in Dresden. Da wollte ich es mir nicht nehmen lassen, Ihnen einige e-Pfefferkuchen zu senden.
Als Wolfgang Schäuble noch Innenminister war, soll er gesagt haben: "Wer nichts zu verbergen hat, hat nichts zu befürchten". Anschließend hat er seine Sicherheitsgesetze durchgedrückt. Wikileaks hat die Untiefen des Gedankens schonungslos zu Tage gefördert. Man könnte auch sagen, Julian Assange hat das 'Vermummungsverbot im Internet' durchgesetzt, das Ihr Parteifreund Axel E. Fischer gefordert hatte – (wobei ich nicht behaupten möchte, daß Herr Fischer auch nur im Ansatz weiß, wovon er spricht!)
Wer immer bisher mit krummen Geschäften jedweder Art zu tun hatte, muss damit rechnen, enttarnt zu werden. Und wie es scheint, könnte das auch im Einzelfall der Todesstoß für ein Unternehmen sein. Sicher, um die Kriminellen in den Firmen wärs jetzt auch nicht schade ... Aber woher wissen wir denn überhaupt, ob die einzelnen Dokumente tatsächlich unverfälscht sind?
"Elektronisches Regieren" heißt das Zauberwort
Und der einzelne Bürger muß damit rechnen, daß seine personenbezogenen Daten ans Licht kommen. Ihm ist es letztlich egal, ob der Datensammler – sei es eine Wirtschaftsauskunftei wie die Schufa, ein Steuerberater, ein Arzt oder eine Einwohnermeldebehörde – von einem rachsüchtigen Mitarbeiter oder einem externen Kriminellen zur Ader gelassen wird. Die Daten sind in jedem Fall öffentlich.
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