Neuer Action-Titel für PC und Xbox 360 begeistert optisch und inhaltlich
Spieldesigner Kevin Levine ist ein Kritikerliebling - und ein schlechtes Omen für die Verkaufszahlen. Viele seiner bisherigen Projekte wie System Shock oder Thief wurden zwar mit Preisen und Awards überhäuft, enttäuschten dann aber an der Verkaufstheke. Mit Bioshock wagen Levine und sein Team von Irrational Games den nächsten Versuch, neben Bestnoten auch mal die große Masse der Gamer zu gewinnen; und der neue Titel ist spielerisch tatsächlich noch deutlich ambitionierter und gelungener als alle seine vorherigen Projekte.
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Bioshock konnte bereits Jahre vor seiner Veröffentlichung von sich reden machen, was vor allem an den vollmundigen Versprechungen der Entwickler lag - man wollte mit diesem Spiel schließlich nicht weniger als das Genre der Ego-Shooter revolutionieren und auf eine völlig neue Ebene heben. Wer auf Grund dieser Ankündigungen unter anderem mit einer Abschaffung der Linearität in derartigen Spielen gerechnet hat, wird allerdings erst einmal enttäuscht sein: Bioshock spielt sich zunächst wie ein recht gewöhnlicher Ego-Shooter und ist in seinem Story-Ablauf komplett linear; die eigenen Handlungen beeinflussen den Ablauf der Geschichte also nicht wirklich.
Eben diese Geschichte ist allerdings derart spannend erzählt und perfekt in Szene gesetzt, dass man nachvollziehen kann, warum ihr so stringent gefolgt wird. Das Ganze beginnt mit einem Flugzeugabsturz über einem Ozean, den das junge Alter Ego des Spielers wie durch ein Wunder überlebt. Irgendwo im Meer, zwischen brennenden Trümmerresten, öffnet sich plötzlich ein Tor zu einer fremden Welt - und bevor man sich versieht, ist man in diesem Utopia bereits gefangen. Es dauert eine Weile, bis man versteht, was in diesem vom wahnsinnigen Mastermind Andrew Ryan erdachten Staat schief gelaufen ist - und wieso anstelle einer glücklichen Parallelwelt ein düsteres, von scheintoten Junkies bevölkertes Alptraum-Szenario entstanden ist.
Die nächste Aufgabe besteht dann darin, herauszufinden, wem man in diesem Staat vertrauen kann und wer nur ein Hindernis ist, um diesem Szenario wieder zu entkommen. Und das gestaltet sich in dieser ebenso faszinierenden wie deprimierenden Umgebung deutlich schwieriger als gedacht.
Unterwegs begegnet einem einiges an deformierten Gen-Experimenten und viel erschreckendem menschlichen Elend; Bioshock ist sicherlich nicht dazu angetan, gute Stimmung zu verbreiten, das gezeichnete Menschenbild ist äußerst düster. Allerdings auch faszinierend: Hinter zahlreichen Charakteren, auf die man im Spielverlauf trifft, steckt eine spannende Geschichte, die sich oft ganz nebenbei entspinnt - so wird aus einer unpersönlichen Level-Landschaft mit zahlreichen NPCs, wie man es aus vielen anderen Shootern kennt, ein lebendiges Szenario mit tiefgründigen Personen.
Auch der Einfallsreichtum bei der Charakter-Entwicklung ist beachtlich; ein gutes Beispiel dafür sind die im Spiel stets präsenten Little Sisters und Big Daddys: Erstere sind kleine Mädchen, die für die Beschaffung von Adam verantwortlich sind - der Droge, die Rapture am Leben erhält und ebenso einer der Gründe für den Niedergang der Stadt ist. Damit eben diese kleinen Kreaturen nicht zum hilflosen Opfer der zahlreichen, nach Drogen suchenden Stadtbewohner werden, hat aber jedes von ihnen einen großen Beschützer dabei - eben jenen Big Daddy, einen schwerbewaffneten Koloss in einer Art Taucheranzug. Diese beeindruckenden Geschöpfe ignorieren den Spieler zunächst, allerdings nur so lange, bis man sich selbst an die Little Sisters heranwagt - ab dann toben fordernde, spannende und vor allem in den höheren Schwierigkeitsgraden alles andere als einfache Gefechte.
Überhaupt ist die gelungene KI einer der Schlüssel zur glaubwürdigen Spielewelt von Bioshock; viele der Gefechte wirken deshalb so spannend, weil die Kontrahenten sich oft unberechenbar und smart verhalten.
Munition ist notorisch knapp, dafür sind die zur Verfügung stehenden Feuerwaffen so umfangreich und vielseitig wie in kaum einem anderen Shooter - fast jedes Gewehr lässt sich in mehreren Stufen aufrüsten und mit unterschiedlichen Munitionsarten füttern. Die versprochene spielerische Freiheit in Bioshock hört hier aber glücklicherweise nicht auf - das Ausschalten von Kontrahenten funktioniert eben nicht nur mit diversen Feuerwaffen. Fast wie in einem Rollenspiel lassen sich mit der Zeit umfangreiche Gen-Updates am eigenen Körper in mehreren Stufen vornehmen: Gegner zu Eis gefrieren lassen funktioniert dann ebenso wie Gegenstände per Telekinese zu bewegen oder Feuerbälle zu verschießen. Dabei sind die Lösungswege alles andere als vorgegeben: Oft obliegt es dem Spieler, wie er sich Platz verschafft und sein Leben rettet, was den Wiederspielwert deutlich erhöht. An nicht wenigen Stellen darf übrigens auch darüber entschieden werden, ob man Kontrahenten letztendlich doch verschont oder eiskalt das Lebenslicht ausbläst; die Frage nach der eigenen Moral wird in diesem unwirtlichen Ort also immer mal wieder gestellt.
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Optik und Soundkulisse sind eine Klasse für sich - wie in nur wenigen anderen Shootern wurde hier derart viel Liebe ins Detail gesteckt, dass man an vielen Stellen fast schon bedauert, von der Action derart in Beschlag genommen zu werden. Riesige Gebäude, deren ehemaliger Glanz noch zu erahnen ist, verlassene Gestalten, die hinter dem Rücken des Spielers tuscheln, kaum beleuchtete Straßenschluchten, durch die man mit erhöhtem Pulsschlag läuft - die Fülle an erinnerungswürdigen Orten ist beachtlich. Stellenweise hat man wirklich das Gefühl, als wäre es den Entwicklern in erster Linie darum gegangen, ein Kunstwerk und kein Spiel zu erschaffen; gut, dass darunter der Spielspaß allerdings nicht gelitten hat.
Dieser Test bezieht sich auf die Xbox-360-Version von Bioshock; das Spiel ist auch für den PC erhältlich, leider konnte uns 2K Games hier allerdings nicht mit einem Testmuster versorgen. Beiden Versionen ist gemeinsam, dass sie keine Jugendfreigabe erhalten haben - dank der oft wirklich bedrohlich düsteren und gewalttätigen Atmosphäre eine nachvollziehbare Entscheidung.
Fazit:
Gleich vorweg: Bioshock ist keine Revolution des Shooter-Genres - trotz vielfältiger Lösungswege und zahlreichen Gen-Updates spielt sich der Titel über weite Strecken dann letztendlich doch wie ein konventioneller Action-Titel aus der Ego-Perspektive. In Sachen Atmosphäre und Spannung werden trotzdem neue Maßstäbe gesetzt: Dieses Spiel ist die intensivste Action-Erfahrung seit langem - Story, Inszenierung und Spielwelt sind fast allen aktuellen Spielen in Umfang und Glaubwürdigkeit mehr als deutlich voraus.
Quelle : www.golem.de
Unreal-Tournament-Macher produzieren die Multiplayergefechte für 2K Games
Um die Multiplayergefechte von Bioshock 2 kümmern sich ausgewiesene Mehrspielerexperten: 2K Games hat diesen Teil des Spiels an Digital Extremes ausgelagert, die unter anderem für einen Großteil der Unreal-Tournament-Reihe zuständig waren.
Der Einzelspielermodus des Action-Rollenspiels Bioshock 2 entsteht beim Entwicklerstudio 2K Marin. Für den Mehrspielerteil ist Digital Extremes zuständig, wie 2K Games nun bekannt gegeben hat. Digital Extremes stammt aus Kanada und hat den ersten Teil von Bioshock für die Playstation 3 umgesetzt. Eigentlich gilt das Team aber als Spezialist für Multiplayer-Shooter. So hat es in Zusammenarbeit mit Epic Games unter anderem mehrere Ausgaben von Unreal Tournament programmiert.
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Während die Handlung von Bioshock 2 nach dem ersten Teil spielt, wird der Mehrspielermodus früher angesiedelt, nämlich während des Niedergangs von Rapture. Spieler übernehmen laut 2K Games die Rolle von Versuchspersonen, an denen der Plasmid- und Tonic-Hersteller Sinclair Solutions seine Produkte getestet hat. Um an bessere Waffen, Plasmide und Tonics zu kommen, müssen diese Versuchspersonen erst Erfahrungspunkte sammel und können ihren Charakter dann individuell ausbauen.
Spieler sollen auch in die Rolle von Einwohnern von Rapture schlüpfen und so mehr über den Niedergang der Stadt erfahren können. Einige der Kampfumgebungen finden an Plätzen wie dem Kashmir Restaurant oder den Mercury Suites statt - diese Orte will Digital Extrems so überarbeiten, dass dort rasante Mehrspielergefechte möglich sind.
Bioshock 2 entsteht derzeit für Windows-PC, Playstation 3 und Xbox 360. Nach aktuellem Stand erscheint das Programm noch vor Jahresende 2009.
Quelle : www.golem.de
Take 2 Interactive hat nun einen konkreten Veröffentlichungstermin für den Nachfolger des Actionrollenspiels Bioshock genannt. Die Vorbestellphase für Bioshock 2 hat bereits begonnen.
Ursprünglich sollte Bioshock 2 im Oktober 2009 erscheinen, dann wurde seine Veröffentlichung in das Geschäftsjahr 2010 verschoben. Das fängt zwar im November 2009 an, Anfang 2010 erschien jedoch wahrscheinlicher.
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Nun hat Take 2 angekündigt, dass Bioshock 2 weltweit am 9. Februar 2010 in den Handel kommen wird und dass der Handel bereits Vorbestellungen annimmt. Bioshock 2 wird wie das erste Spiel für Windows-PC, Playstation 3 und Xbox 360 erscheinen.
Die Einzelspieler-Kampagne führt 10 Jahre nach den Geschehnissen von Bioshock wieder in die halb zerfallene Unterwasserstadt Rapture, nachdem von der Atlantikküste kleine Mädchen dorthin entführt wurden. Als Big Daddy muss der Spieler einen unbekannten Gegner aufspüren, Geheimnisse lüften und das eigene Überleben sichern.
Der Mehrspielerteil von Bioshock 2 wurde an Digital Extremes (Unreal Tournament) ausgelagert, in ihm kämpfen Versuchspersonen miteinander - und haben dazu Plasmide und sonstige Ausrüstungsgegenständen zur Verfügung.
Quelle : www.golem.de